Schauspieler küssen anders (German Edition)
überließ. Ich konnte in seinen Augen sehen, dass es ihn sehr schmerzen würde, wenn ich zu meinem Exmann zurückginge, aber um mich glücklich zu machen, würde er es zulassen.
Ich hätte Stephanie umbringen können.
„So, raus mit der Sprache. Was denkst du?“, wollte ich wissen.
„Ganz ehrlich?“ Er sah mich abschätzend an. „Ich finde es sehr beängstigend, wie viele Männer hinter dir her sind.“
„Hinter dir lief gerade die die Ellen-deGeneres-Show, wo heute Mittag Tausende weiblicher Fans nur auf dich gewartet haben: Vor und im Studio.“
„Das zählt doch nicht wirklich“, wehrte er ab. „Versetz dich mal bitte in meine Lage. Ich erfahre, dass die Liebe meines Lebens die perfekte Beziehung hatte. Zu meinem Glück taucht auch noch ihr Ex auf und ich sehe uns schon um sie kämpfen.“
Ich biss mir auf meine Unterlippe und bemühte mich um ein ernstes Gesicht. „Abgefahren, was?“
„Und wie“, seufzte Robert, noch immer abwartend, wie ich reagierte. „Sag mal, lachst du etwa?“, fragte er auf einmal misstrauisch.
Ich schüttelte den Kopf und biss mir auf die Innenseiten meiner Wangen. „Nein, ich ärgere mich nur über die schlecht isolierten Wände.“
Seine Augen verengten sich und plötzlich konnte ich nicht mehr. Ich ließ mich an der Wand hinunterrutschen und lachte und lachte.
„Ich finde das gar nicht komisch.“ Fand er tatsächlich nicht. Er sah säuerlich aus. Aber ich konnte nicht anders und lachte, bis mir die Tränen kamen.
„Ist das nicht Ironie?“, fragte ich nach Luft schnappend. „Du bist auf Titelbildern von Glanzmagazinen, es gibt Millionen Poster, dein Gesicht leuchtet zeitweise am Times Square in zwölf Metern Größe. Und du bist eifersüchtig auf einen ein Meter achtzig großen Schreiner?“
„Das hört sich an, als wäre es absurd.“ Robert war noch immer nicht beschwichtigt. „Dabei ist er angeblich der perfekte Romeo. Da guckt man nicht aufs Aussehen.“
„Das stimmt.“ Ich rappelte mich auf und wischte über meine Wangen. „Hast du auch gehört, wie er dich genannt hat?“
„Nein.“
„Oh, gut. Wie groß bist du eigentlich?“ Ich musste immer zu ihm aufschauen, wenn er vor mir stand.
„Definitiv größer als eins achtzig. Ist das relevant?“
Ich schüttelte den Kopf. „Nein, solange du dich zu mir herunterbücken kannst.“ Ich zog sein Gesicht herab und küsste ihn.
Diese Nacht schliefen wir gemeinsam in meinem Bett. Er hielt mich eng umschlungen. Wir hatten lange miteinander geredet, bis mir die Augen zugefallen waren. Als ich morgens aufwachte, schlief er noch. Ich betrachtete ihn. Von wegen kein Bartwuchs. Ich lachte innerlich über Alecs Andeutung. Er hatte mehr Stoppeln im Gesicht, als Alec nach zwei Tagen. Ansonsten sah er in diesem entspannten Zustand wunderschön aus. Die Wimpern, die Schatten auf seine Wangen warfen (manche Frau würde für solche Wimpern töten), sein markantes Kinn, sein perfekt geformter Brustkorb. Ich konnte verstehen, wenn die Mädchen im Kino bei diesem Anblick zu stöhnen begannen. So schön er anzusehen war, so unmöglich sah ich wohl aus. Bei Alec hatte es mich nie so gestört, weil wir gemeinsam diese Phase des Erwachsenwerdens erlebt hatten, aber bei Robert und seiner gottgleichen Schönheit wollte ich wenigstens nicht ganz wie eine Vogelscheuche aussehen. Ich erhob mich leise und wollte mich ins Bad schleichen, als er die Augen aufschlug.
„Oh, nicht“, sagte ich enttäuscht. „Mach die Augen wieder zu. Du sollst mich so nicht sehen.“
Sein Blick wurde wacher. „Wieso nicht?“
„Weil ich morgens immer schrecklich aussehe. Ich habe Krähenfüße unter den Augen.“
Schneller als ich gucken konnte, hatte er meine Hand umfasst und zog mich zurück aufs Bett. „Du spinnst, weißt du das?“, sagte er.
„Nein, das ist die Wahrheit. Bei Frauen ab dreißig ist das leider unausweichlich.“
Er strich mit seinem Finger sanft um meine Augen, über meine Stirn und entlang meiner Nase.
„Ich finde, du hast noch nie so schön ausgesehen wie heute Morgen.“
Ich lächelte ihn an, zog aber an der Hand. „Lass mich wenigstens die Zähne putzen gehen.“
Er ließ los und schwang sich ebenfalls aus dem Bett. „Das habe ich auch nötig.“
Ich flitzte an ihm vorbei. „Ich zuerst.“ Doch er umfasste meine Taille, warf mich zurück aufs Bett und verschwand im Bad.
„Das war unfair!“, rief ich lachend und ging in die Küche, um Kaffee aufzukochen.
Als wir beide eine Stunde später frisch
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