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Scheidung auf Griechisch

Scheidung auf Griechisch

Titel: Scheidung auf Griechisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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“Seit sie ausgewandert war, hatte ich keinen Kontakt zu ihr, und auf meiner Yacht war sie nur, weil Chloe unabkömmlich war. In den zwei Wochen, die sie an Bord war, haben wir uns nicht ein einziges Mal geküsst – geschweige denn miteinander geschlafen”, fügte er sicherheitshalber hinzu. “Ich gebe zu, dass ich mich in ihrer Gegenwart wohl gefühlt habe. Aber wenn ich je mit dem Gedanken gespielt haben sollte, sie zu heiraten, dann nur, weil du von mir nichts mehr wissen wolltest.”
    Typisch Leandros, dachte Isobel. Bei ihm mündete selbst ein Schuldgeständnis in einen Vorwurf. “Und was sollte dann die Bemerkung über das Gespräch unter vier Augen und deine Mutter?”
    “Das ist leicht erklärt.” Sein Lächeln bewies, dass er seine Selbstsicherheit wiedergewonnen hatte. “Sie geht Thea bei den Vorbereitungen für Nikos Hochzeit zur Hand. Vor lauter Aufregung ist meine Mutter …”
    “Deine Ausflüchte waren auch schon mal besser”, fiel Isobel ihm ins Wort. Da sie keine Lust hatte, sich länger für dumm verkaufen zu lassen, wollte sie den Raum so schnell wie möglich verlassen. Doch kaum hatte sie sich umgedreht, wurde die Tür von außen geöffnet.
    “Was ist eigentlich in dich gefahren?”, fragte Silvia entrüstet und bewegte den Rollstuhl über die Schwelle. “Verschwindest, ohne ein Wort zu sagen. Und die reizende Miss Christophoros hast du nicht einmal begrüßt. Kannst du mir vielleicht verraten, was das soll?”
    “Allerdings kann ich das”, erwiderte Isobel aufgebracht. “Die reizende Miss Christophoros ist zufällig Leandros’ Geliebte.”
    Ohne ihre Mutter auch nur anzusehen, drängte sie sich an ihr vorbei aus dem Zimmer.
    Um zu verhindern, dass Isobel die Villa verließ, wollte Leandros ihr nachgehen. Doch dann sah er, dass sie zur Treppe ins Obergeschoss eilte. Ein zufriedenes Lächeln huschte über sein Gesicht. Sie war und blieb ein kleines Biest. Offenbar wollte sie ihm eine Lektion erteilen, aber verlassen wollte sie ihn nicht.
    “Stimmt das?” Silvias schroffe Frage brachte ihn in die Gegenwart zurück. “Ist Diantha wirklich deine Geliebte?”
    “Natürlich nicht”, versicherte er, während er darauf wartete, dass jeden Moment eine Tür krachend ins Schloss fiel. Als es so weit war, erkannte er am Geräusch, dass Isobel in eines der Gästezimmer am Ende des Korridors geflüchtet war.
    “Ich muss dir etwas gestehen, Silvia”, überwand er sich, um auch die letzten Zweifel auszuräumen. “Es wird dir vielleicht nicht gefallen, aber ich werde den Scheidungsantrag zurückziehen.”
    “Weiß Isobel das schon?”, erkundigte sich seine Schwiegermutter mit dem ihr eigenen Sarkasmus.
    “Selbstverständlich”, antwortete er. “Sie wünscht es sich genauso sehr wie ich – auch wenn sie noch ein wenig Angst vor ihrer eigenen Courage hat”, schränkte er der Ehrlichkeit halber ein.
    “Ich hoffe, ihr wisst, was ihr tut”, erwiderte Silvia.
    Er kannte sie gut genug, um zu wissen, dass die skeptische Formulierung Ausdruck ihrer Zustimmung war. “Verlass dich darauf”, erklärte er und küsste sie auf die Wange. “Habe ich dir eigentlich schon gesagt, wie sehr ich mich freue, dass du hier bist? Nur dass du in diesem entsetzlichen Ding sitzen musst …”
    “Das geht auch vorbei”, ersparte sie es ihm, den Satz beenden zu müssen. “Ich mache mit jedem Tag Fortschritte, und bald werde ich den Rollstuhl gar nicht mehr benötigen.”
    “Das wünsche ich dir von Herzen”, versicherte er aufrichtig. “Willst du mir nicht erzählen, was passiert ist?”
    Als Leandros sich zwanzig Minuten später verabschiedete, war er zutiefst bewegt. Nie hätte er sich vorstellen können, was Silvia und Isobel in den letzten Jahren durchgemacht hatten. Der Gedanke beschäftigte ihn so sehr, dass er Isobel übersah, die auf dem Treppenabsatz kauerte und das Gespräch mitgehört hatte.
    Isobel wartete, bis Leandros die Tür zu seinem Arbeitszimmer hinter sich geschlossen hatte, ehe sie aufstand und zu ihrer Mutter lief. “Ich zeige dir jetzt dein Zimmer”, sagte sie gerührt, weil selbst ihr bislang nicht klar gewesen war, wie sehr Silvia in den letzten beiden Jahren gelitten hatte.
    “Alles in Ordnung mit dir?”, erkundigte sich ihre Mutter, als sie ihr trauriges Gesicht sah.
    “Natürlich.”
    “Du liebst ihn immer noch, stimmt’s?”
    “Natürlich”, antwortete Isobel erneut. Doch was hätte sie sonst sagen sollen?
    Als pünktlich um halb acht zum Abendessen geläutet

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