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Scheidung auf Griechisch

Scheidung auf Griechisch

Titel: Scheidung auf Griechisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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geworden?”, erkundigte sie sich nach Allises Vorgängerin.
    “Sie ist kurz nach dir gegangen”, antwortete er.
    Weil du sie rausgeworfen hast, dachte sie. Doch daraus konnte sie Leandros keinen Vorwurf machen. Agnes war ihnen durch seine Mutter vermittelt worden, und mit Sicherheit hatte sie Thea über alles auf dem Laufenden gehalten, was im Haus passierte.
    Noch bevor sie die Terrasse betraten, sah Isobel ihre Mutter, die in einem bequemen Korbstuhl saß. Wie sie die Nachricht aufnehmen würde, dass die Scheidung zumindest auf unbestimmte Zeit verschoben war, stand in den Sternen. Deshalb sah Isobel der Begegnung mit Bangen entgegen. Was auch kommen mochte, wäre allerdings harmlos im Vergleich zu dem, was Leandros bevorstand, wenn er seiner Mutter …
    “Da seid ihr ja endlich!”, begrüßte Silvia sie. “Wir haben uns schon gefragt, wo ihr bleibt.”
    Mit “wir” meinte sie offensichtlich sich und Lester, den Isobel erst bemerkte, als er aufstand und sich verbeugte. Der ganzen Tragweite des kleinen Worts wurde sie sich erst bewusst, als sich eine weitere Person erhob. Isobel hatte die ebenso schöne wie aparte dunkelhaarige junge Frau nur ein einziges Mal gesehen. Trotzdem wusste sie sofort, mit wem sie es zu tun hatte.
    “Ich habe Diantha gerade erzählt, wie dankbar wir dir sind, dass du uns für eine Nacht bei dir schlafen lässt”, berichtete Silvia unbedarft. Noch konnte sie ja nicht wissen, dass ihre Tochter über Leandros’ Gastfreundschaft ganz anders dachte.
    “Hallo, Diantha”, begrüßte Leandros Isobels ärgste Feindin so neutral wie möglich. “Ich wusste gar nicht, dass du heute vorbeikommen wolltest.”
    Dass er trotz aller Vorsicht die falschen Worte gewählt hatte, wurde ihm klar, als Isobel sich von ihm löste und zwei Schritte zurücktrat.
    “Ich hoffe, ich komme nicht ungelegen”, erwiderte Diantha. “Wenn ich gewusst hätte, dass du Besuch hast, hätte ich vorher angerufen. Aber vor dem Abendessen müsste ich dich dringend sprechen, und zwar unter vier Augen. Deine Mutter …”
    “Nicht jetzt”, schnitt Leandros ihr das Wort ab und wandte sich zu Isobel um. Es wurde höchste Zeit, das Missverständnis aufzuklären, ehe sie völlig falsche Schlussfolgerungen zog. Das hatte sie jedoch bereits getan, denn er sah gerade noch, wie sie das Wohnzimmer verließ.
    Sie hatte fast die Haustür erreicht, als er sie einholte und in eines der angrenzenden Zimmer zog.
    “Lass mich in Ruhe!”, platzte sie heraus. “Wir haben uns nichts mehr zu sagen, du Mistkerl.”
    “Der Ton kommt mir bekannt vor”, erwiderte er sarkastisch.
    Um sein hochmütiges Lächeln nicht länger ertragen zu müssen, wandte sich Isobel von ihm ab und sah gedankenverloren aus dem Fenster. Nach einer Weile bedrückender Stille hörte sie, wie die Tür ins Schloss fiel. Doch ihr Instinkt sagte ihr, dass Leandros hinter ihr stand und sich langsam näherte. Um auf alles vorbereitet zu sein, ballte sie unwillkürlich die Hände zu Fäusten.
    “Sobald mein Gepäck da ist, verschwinde ich von hier”, teilte sie ihm mit. “Und zwar endgültig.”
    “Jetzt verstehe ich auch, warum du die ganze Zeit aus dem Fenster siehst.”
    Wie sie an seiner Stimme hörte, stand er dicht hinter ihr. Wenn er es wagt, mich zu berühren, wird er sein blaues Wunder erleben, nahm Isobel sich vor.
    Leandros verfügte allerdings über genügend andere Mittel, um sie zu provozieren. “Ehrlich gesagt, hatte ich nichts anderes erwartet”, gestand er spöttisch. “Vor Problemen bist du ja schon immer lieber davongelaufen, anstatt dich ihnen zu stellen.”
    Für diese Unverschämtheit hatte er eine schallende Ohrfeige verdient. Aber im letzten Moment konnte Isobel der Versuchung widerstehen. Sicher rechnete er mit dieser Reaktion, und zweifellos würde er es auszunutzen wissen, wenn sie sich zu ihm umdrehte.
    “Dir kann es doch nur recht sein”, erwiderte sie deshalb. “Schließlich bleibt dir ja immer noch deine Geliebte.”
    “Diantha ist nicht meine Geliebte”, widersprach er bestimmt.
    “Lügner!”
    Der Vorwurf stand unwidersprochen im Raum. Die Antwort, zu der sich Leandros endlich entschloss, traf Isobel gänzlich unerwartet. Denn anstatt sie mit Argumenten zu überzeugen, umfasste er ihre bloßen Arme. Ein Prickeln lief durch ihren ganzen Körper. Am meisten ängstigte sie jedoch die Gewissheit, dass dies nur der Auftakt zu weiteren Berührungen war.
    “Sie ist eine gute Freundin, nicht mehr und nicht weniger”, beteuerte

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