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Scheinbar verliebt

Scheinbar verliebt

Titel: Scheinbar verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny B Jones
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gewesen. Doch im Moment war sie so ausgelaugt, dass sie ihm nicht einmal widersprechen konnte und ihm nur willenlos folgte.
    „Wo warst du?“, fragte Sanjay, der neben Larry stand und gerade in den Flügel der Raumschiff-Hochzeitstorte schnitt. „Chuck und Morgan haben uns die Reste überlassen, also haben Julian und Clare uns hierher eingeladen.“ Er griff nach einem Teller, den er vorher auf einer Ming-Vase abgestellt hatte und reichte ihn ihr zusammen mit einer Gabel.
    „Ich habe wirklich keinen Hunger“, sagte Lucy.
    „Hat dich die ganze Hochzeit so sehr mitgenommen?“ Julian trat neben einige andere Hobbits, die sich nun um sie scharten. „Mach dir keine Sorgen. Ich stehe dir an deinem großen Tag zur Seite, wenn es so weit ist.“ Er verzog seinen Mund zu einem Schmollen. „Obwohl nur noch drei Monate Zeit sind und wenn einer verrückt werden sollte, dann ist es dein Hochzeitsplaner. Diese Angelegenheit organisiert sich schließlich nicht von alleine.“
    Clare betrat den Raum, in eine Unterhaltung mit einem von Sanjays neusten Hobbit-Rekruten vertieft. „Aber ich verstehe gar nicht, warum Sie sich überhaupt teleportieren lassen wollen.“ Sie biss in ihren Kuchen und sprach mit vollem Mund weiter. „Was, wenn Sie aus Versehen in New York City landen, Ihre Zellen sich verirren und Ihre Nase an ihrem –“ Clare hielt mit offenem Mund inne, als sie Lucy bemerkte und ließ verwirrt ihre Gabel sinken. „Liebes, dein Make-up ist völlig ruiniert, ganz zu schweigen von deinem Haar! Komm sofort mit.“ Sie war aus dem Raum verschwunden, bevor Lucy etwas erwidern konnte. Sie hätte ohnehin nicht die Kraft dazu gehabt.
    Mit einem ergebenen Seufzen folgte sie ihrer Großmutter den Flur entlang ins Büro. „Ich bin zu müde für so etwas. Ich weiß, dass ich schrecklich aussehe, aber –“
    „Genug!“ Clare schloss die Tür hinter sich. „Dein Aussehen ist mir völlig egal.“
    Lucy blinzelte. „Hast du Fieber?“
    „Lucy, was um Himmels willen ist mit dir passiert?“ Clares Gesicht wurde ganz weich und Lucy konnte nicht mehr an sich halten. Tränen traten ihr in die Augen und flossen schließlich ihre Wangen hinab. „Komm, Schatz.“ Clare streckte ihre Arme aus und Lucy schmiegte sich an sie. „Erzähl mir alles.“
    Doch Lucy schluchzte so heftig, dass sie kein Wort hervorbringen konnte.
    „Hat Alex dir wehgetan?“
    Lucy schüttelte den Kopf, nahm diese Antwort dann jedoch mit einem Nicken wieder zurück.
    „Ich kann mich darum kümmern.“ Ihre Finger streichelten über Lucys Haar. „Ich kenne ihn gut.“
    Lucy schniefte, wischte ihre Nase ab und hob ihren schmerzenden Kopf. „Ich habe mit Alex Schluss gemacht.“
    Die Augen ihrer Großmutter wurden weit. „Warum?“
    Nur noch ein Schritt, dann würde sie diesem Lügensumpf endlich entkommen. „Alex und ich“ – die Scham ließ sie kurz innehalten, dann jedoch fuhr sie tapfer fort – „hatten eine Scheinverlobung.“
    Clare sagte nichts.
    Vielleicht hatte sie nicht verstanden. „Wir hatten einen Deal – ich sollte so tun, als wolle ich seine Frau werden, damit er die Wahl gewinnt und er wollte mir das Geld geben, damit ich Saving Grace retten kann.“ Anscheinend stand Clare unter Schock. Erschüttert bis in die letzte ihrer pedikürten Zehen hinein. Lucy sprach langsam weiter. „Ich bin nicht wirklich mit Alex verlobt – wir haben die ganze Zeit nur so getan.“
    „Also Liebes, das weiß ich doch.“
    Jetzt war es Lucy, die nicht mehr wusste, was sie sagen sollte. „Was hast du gerade gesagt?“
    Clare wedelte mit ihrer Hand in der Luft herum. „Ich bitte dich! Ich bin doch nicht von gestern. Ich bin schon viel zu lange in diesem Geschäft, um einen Betrug nicht zu erkennen. Euren habe ich kilometerweit gegen den Wind gerochen.“
    „Also … waren wir nicht überzeugend?“
    „Doch doch. Ihr habt einen wunderbaren Job gemacht.“ Ihre Augen schimmerten. „So gut, dass du dich selbst weiter in diese Sache verstrickt hast, als es dir angenehm ist, nicht wahr? Du hast dich in Alex verliebt!“
    Lucy wollte sich ins Bett legen und sich die Decke über den Kopf ziehen. „Vielleicht.“
    „Und mit vielleicht meinst du –“
    „Dass mein Herz heute aufgehört hat zu schlagen und dass es jetzt bestimmt in meiner Brust verrottet.“ Sie war eine wandelnde Leiche. Nichts ergab mehr einen Sinn. Das sollte es aber – denn objektiv betrachtet hatte sie doch alles richtig gemacht. Sie hatte begonnen, alle Lügen aus ihrem Leben

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