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Scheinbar verliebt

Scheinbar verliebt

Titel: Scheinbar verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny B Jones
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nie heiraten.“
    „Fünf Monate. Das ist alles.“ Alex ließ einen Arm über die Lehne seines Stuhles hängen, während er sich vollkommen entspannt zurücklehnte. Als würde er über das Wetter reden. Und nicht über eine unehrliche und betrügerische Farce. „Versteh es einfach als längerfristigen Schauspielauftrag.“
    Die moralischen Folgen gingen ihr durch den Kopf. Sie würde eine Lüge leben. Es würde das politische System ad absurdum führen. Die Ehe. Ihr eigenes Leben. „Ich kann es nicht. Ich kann sowas einfach nicht machen.“ Und da war auch noch Matt. Er war gerade erst wieder in ihr Leben getreten.
    „Aber es reizt dich schon.“
    „Nein, kein bisschen.“ Die Lügen. Sie würde nicht mit ihnen leben können. Auch wenn sie verzweifelt versuchte, Saving Grace zu retten. Die Mädchen durften ihr Zuhause nicht verlieren. Für sie war es so viel mehr als nur ein Platz zum Schlafen. Aber was Alex vorschlug … Es war wie ein Angebot in einem schlechten Spielfilm.
    Alex zog seinen Stuhl näher an sie heran. Seine Hand strich über ihre. „Lucy, ich habe heute mit Roger vom Stadtrat geredet. Euer Haus ist verkauft.“
    Der Boden unter ihr schien zu schwanken. „Aber Mr Greene – er hat doch gesagt, dass er uns den Rest der Miete erlassen würde. Er hat es versprochen.“
    „Ein Versprechen. Bist du wirklich so leichtgläubig? Eure Abmachung wird bei einem Verkauf null und nichtig – mit oder ohne Versprechen. Du weißt, dass die Stadt euch die Miete nicht erlassen wird. Sie brauchen das Grundstück.“
    Das war alles so unfair. Warum fiel alles auseinander? „Wir finden ein anderes Haus.“
    „Aber die Zeit wird knapp. Du hast mir gesagt, ihr hättet nur noch zwei Monate. Ich biete dir die perfekte Lösung.“ Seine braunen Augen suchten ihr Gesicht ab, bis er ihr schließlich wieder in die Augen sah. „Nimm es an.“
    „Dir geht es nur darum zu gewinnen, oder? Bist du wirklich so verquer? Das politische Rennen – und diese alberne Hochzeit – sind doch nur ein weiteres Spiel für dich.“
    Alex biss die Zähne zusammen. „Ich will gewinnen, das gebe ich zu. Aber hier geht es um viel mehr als einen Sieg.“
    Lucy schüttelte den Kopf. Sie kaufte es ihm nicht eine Sekunde lang ab. „Du kannst es einfach nicht ertragen zu verlieren. Jeder weiß das.“
    Alex fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Lucy, ich …“ Er schloss seinen Mund wieder und trommelte mit den Fingern auf den Tisch, als würde er eine Entscheidung abwägen. „Ich will aus persönlichen Gründen gewinnen, okay? Können wir es einfach dabei belassen?“
    „Ach was. Vergiss es.“
    Er stieß ein Grollen aus, das sicher den einen oder anderen Gegner eingeschüchtert hätte, doch sie würde nicht nachgeben.
    „Also gut“, sagte er nach einem Augenblick. „Ich … ich will etwas bewirken.“
    Lucy stieß ein Lachen aus. „Oh, das ist wirklich gut.“ Als ob Leute wie er sich um andere kümmern würden. „Das hat sich jetzt fast glaubhaft angehört. Für einen Moment hattest du mich fast.“ Kalte Augen starrten sie an. Und … wurde er etwa rot? Alex Sinclair? „Oh. Du meintest das ernst.“
    „Natürlich meinte ich es ernst.“
    Sie wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Also starrte sie ihn nur an. Und zuckte mit den Schultern. „Aber … deine Taktik.“
    „Egal, was die Nachrichten auch behaupten mögen, die Wahrscheinlichkeit, dass mein Bruder tot ist, ist sehr hoch“, sagte er einfach. „Will war der Gute von uns beiden. Er hat für alles, was er erreicht hat, hart gearbeitet und ein beeindruckendes Vermächtnis hinterlassen.“ Alex starrte auf seine Hände, während er sprach. „Wir hätten nicht verschiedener sein können. Er hat sein Leben damit verbracht, anderen zu helfen – etwas zu bewirken. Er hat die Welt gerettet – ich habe Sport gemacht. In ein paar Monaten wollte er wieder nach Hause kommen. Er wollte nur noch diese eine Schule aufbauen.“
    Lucy wusste, dass Will sich schon immer aus dem Familiengeschäft rausgehalten hatte, deshalb hatte sie ihn seit Jahren nicht mehr gesehen. Aber sie konnte sich daran erinnern, dass er ein gutes Herz gehabt hatte. Sanftmütig. Bedacht. Das absolute Gegenteil zu seinem aufbrausenden Bruder. Er hatte seinen Weg vom Lokalreporter zum CNN-Korrespondenten und Philanthropen gemacht.
    Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und nahm die Unterhaltung vorsichtig wieder auf. „Also willst du für deinen Bruder etwas bewirken?“ Alex sagte

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