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Scheinbar verliebt

Scheinbar verliebt

Titel: Scheinbar verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny B Jones
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würde – jemanden aus seiner Klasse und mit seiner Finanzkraft.
    Unter der Jeans sah sie ihre Bibel, die Alex in ihrem Bücherregal gefunden haben musste. Sie fuhr mit den Fingern über ihren Namen und den in Auflösung begriffenen Umschlag. Er konnte nicht wissen, dass das nicht die Bibel war, die sie sonst benutzte, sondern die, die ihre Mutter ihr zum sechzehnten Geburtstag geschenkt hatte.
    Langsam blätterte sie durch die Seiten, bis sie an einer Textzeile hängenblieb, die mit einem Textmarker hervorgehoben war.
    Ich will dich preisen, denn du hast mich wunderbar gemacht.
    Worte, an die sich Lucy als Jugendliche geklammert hatte, wenn wieder einmal jemand behauptete, sie sei nicht gut genug. Und jetzt? Ihr Vater war Steven Deveraux. Sie schlief im Haus der früheren First Lady. Und ihr zukünftiger Verlobter war ein legendärer Footballheld.
    Wie das sechzehnjährige Mädchen von damals hatte Lucy das Gefühl, sie müsste die Zeile immer und immer wieder lesen. Die Worte laut aussprechen.
    Und beten, dass diese Verheißung Gottes sie endlich wirklich erreichen würde.

22. Kapitel
    E r war ein griechischer Adonis in einem Waffelhaus.
    „Willst du das noch essen?“
    Alex reichte mit seiner Gabel über den Tisch im Pfannkuchenhaus und schnappte sich ein Stück Schinken von ihrem Teller.
    Er sah aus, als wäre er gerade einem Laufsteg entsprungen. Natürliche, kastanienbraune Strähnchen durchzogen sein dunkles Haar und vervollständigten sein perfektes Aussehen. Sein grauer Anzug hätte ihn seriös erscheinen lassen, betonte aber eher seinen muskulösen Körper.
    Lucy fühlte sich schrecklich im Gegensatz zu ihm. Sie hatte kaum eine Viertelstunde geschlafen. Immer wieder hatte sie Albträume gehabt und sich aus Versehen auf ihre verletzte Hand gewälzt. Ihre Augen brannten und sie hatte sich nicht die Mühe gegeben, Make-up aufzutragen. Ihre Frisur war nur ein einfacher Pferdeschwanz.
    Und Alex hatte doch tatsächlich die Nerven, morgens einfach vor der Tür zu stehen, sie zum Frühstück auszuführen und wie aus dem Ei gepellt auszusehen.
    Sie nippte an ihrem Tee und seufzte.
    „Bitter?“, fragte Alex.
    „Hm“, murmelte sie nur und nahm sich einen Löffel Zucker. „Hast du diesen Wahlaufkleber an mein Auto geklebt?“
    Er lächelte einfach. „Erhöht den Wiederverkaufswert ungemein.“
    „Mein Auto ist ein Klassiker.“
    „Dein Auto will, dass man es von seinem Leid erlöst.“ Er kaute genussvoll den Schinken. „Lass es in Würde sterben.“
    „Ja, erinnere mich nächstes Mal bitte daran, dass ich mir einen Bentley kaufe.“
    Alex zwinkerte ihr zu und wandte sich wieder seinem eigenen Essen zu. „Deine Oma scheint heute Morgen gut drauf gewesen zu sein.“
    „War das ihr glückliches Gesicht? Ich kann das noch nicht unterscheiden.“ Das Pfannkuchenhaus war voller Menschen, die sich über ihre dampfenden Teller hinweg unterhielten. Im Saving Grace war alles so weit in Ordnung, dass Lucy sich hatte freinehmen können, um mit Marinells Lehrer Kontakt aufzunehmen und sich wegen ihrer Wohnung mit ihrer Versicherung in Verbindung zu setzen.
    „Weigerst du dich immer noch, mit Clare über deinen Vater zu reden?“, fragte er.
    „Ich habe im Moment schon genug um die Ohren. Wenn ich auch noch zuhören müsste, wie sie ihren Sohn verteidigt, würde ich verrückt werden.“
    „Witzig“, sagte er. „Ich dachte, das wärst du schon.“
    Sie blies in ihren Earl Grey und sah sich über den Rand ihrer Tasse hinweg im Raum um. „Dreh dich nicht um, aber da sind zwei Kerle ein paar Tische weiter – ich sagte doch, nicht umdrehen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie uns hierher gefolgt sind. Sie … beobachten uns die ganze Zeit.“
    Alex runzelte die Stirn, während er eine Nachricht von seinem BlackBerry verschickte. „Das sind Lou und Squid.“
    „Mitglieder deiner Boygroup?“
    „Nein. Deine neuen Freunde.“
    Sie musterte die beiden Männer. Große, massive Grobiane, die so taten, als äßen sie ihr Frühstück. Mit Gesichtern, die nur eine Mutter lieben konnte, die auf Drogen war. „Lass mich raten, meine neuen Bodyguards.“
    „Genau.“
    Lucy stützte ihr Kinn in die Hand. „Zwei Kerle, die mich den ganzen Tag verfolgen. Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll.“
    Er zog das Gummiband von der zusammengerollten Tageszeitung ab, die er mit hierhergebracht hatte und pfiff erstaunt. „Ich sehe verdammt gut aus.“ Er zeigte ihr die Titelseite.
    Lucy verschluckte sich an ihrem Tee.

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