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Scheinbar verliebt

Scheinbar verliebt

Titel: Scheinbar verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny B Jones
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Mittagessen im Seniorenheim.“
    „Komm nicht mit einer neuen Freundin wieder.“
    Er warf Geld auf den Tisch, während er sich erhob. „Nur, wenn ich jemanden mit Zähnen finde.“ Seine Finger umfingen die ihren, während sie auf seinen Mercedes zugingen. „Ich wünschte wirklich, du würdest noch ein paar Tage bei Clare wohnen.“
    „Auf keinen Fall.“ Es war schlimm genug, dass sie zum Unterricht dorthinmusste.
    Als sie vom Parkplatz rollten, warf Lucy einen Blick in den Rückspiegel. Die Bodyguards folgten ihnen. „Lou und Squid sind nicht gerade unauffällig.“
    „Das sollen sie auch nicht sein.“
    Zwanzig Minuten später ging Lucy hinter Alex her, der ihren Koffer auf ihre Wohnung zu trug. Es war keine große Sache – ihn mit ihrem Gepäck zu sehen. Und doch seltsam vertraut. Als wären sie ein richtiges Paar.
    Ihre Herz sank, als Alex die Tür öffnete und Lucy einen Blick auf das warf, was einmal ihr Wohnzimmer gewesen war.
    „Sieh dich nicht um.“ Alex bedeutete ihr, sich umzudrehen. „Ehrlich, das willst du gar nicht wissen.“
    Aber es war zu spät. Sie war gerade in eine Kriegszone getreten.
    Klaffende Löcher bedeckten die Wände. Als hätte sie jemand mit einem Vorschlaghammer bearbeitet. Oder einer Kanone.
    „Lucy, vielleicht sieht es schlimmer aus, als es ist.“ Er hob ein Bild vom Boden auf und versteckte es hinter seinem Rücken, als sie an ihn herantrat.
    „Mein idiotischer Vermieter hat selbst versucht, den Schaden zu beheben.“ Sie hätte ihn am liebsten erwürgt. Jeder würde das. „Wie damals, als er versucht hat, das Dach zu reparieren und es beim nächsten Sturm komplett abgedeckt wurde.“ Mr Jenkins hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, ihre Bilder von den Wänden zu nehmen. Sie lagen zerbrochen auf dem Boden, als wäre das Gebäude von einem Erdbeben erschüttert worden.
    „Das kann man reparieren“, sagte Alex beschwichtigend, so als versuche er, sie davon abzuhalten, von einem Hochhaus zu springen. „Ich kümmere mich darum.“
    „Zeig mir, was du hinter deinem Rücken versteckst.“
    „Du kannst dich später immer noch mit meinem Rücken beschäftigen.“
    „Du lenkst ab, Sinclair.“
    „Lucy, nur aus Neugier, wie viel ist dieses signierte Foto von Leonard Nimoy wert?“
    „Meine Mutter hat es mir geschenkt.“ Ihre Kehle war wie zugeschnürt. „Es ist unbezahlbar.“
    Seine Augen wanderten zur Decke, so als wendete er sich an Gott. „Glaub mir, das Leben ist das, was zählt, nicht materielle Dinge.“
    Tränen traten ihr in die Augen und diesmal konnte Lucy sie nicht zurückhalten. Und sie konnte auch nicht mit diesem trauernden Mann streiten. „Ich habe Leonard geliebt“, flüsterte sie und wandte sich dann ab, damit er nicht wieder einen ihrer Zusammenbrüche miterleben musste.
    Lucy spürte Alex und seine tröstende Wärme in ihrem Rücken. Als er seine Arme um sie legte, gab sie nach und lehnte sich an ihn. „Wir reparieren das.“ Er presste seine Lippen gegen ihre Schläfe.
    „Dafür habe ich kein Geld.“ Sie schniefte laut. „Einer wie du kann einfach mit den Fingern schnipsen und Feenstaub versprühen.“
    „So habe ich dich dazu bekommen, mit mir auszugehen.“ Er verstärkte seine Umarmung. „Mach dir keine Sorgen darum.“
    „Diese Dinge sind mir wichtig – meine Bücher, meine Bilder … mein Leonard.“ Sie ließ erschöpft den Kopf sinken, und ihr Blick fiel auf die Couch. Ein schwarzer Bilderrahmen lugte darunter hervor. Sie löste sich von Alex und kniete sich hin.
    Auf dem Schwarz-weiß-Foto war jemand herumgelaufen. Es war schmutzig und zerrissen. Und es war Lucys Lieblingsfoto – ihre Mutter, die einen Sommertag genoss und mit wehenden Haaren am Folly Beach entlangging. Ein Lachen stand auf ihrem Gesicht und sie wirkte, als könnte sie die ganze Welt umarmen. Zu diesem Zeitpunkt war Lucy noch nicht geboren gewesen. Ihre Mutter hatte weder mit Clare noch mit ihrem nichtsnutzigen Sohn zu tun gehabt.
    „Sie hat so viel vor mir geheim gehalten“, sagte Lucy. „Wie oft bin ich in der Stadt an meinem Vater vorbeigelaufen und sie hat es nie auch nur mit einem Wort erwähnt? Sie war meine Familie … und ich habe sie nicht wirklich gekannt.“
    „Tu dir das nicht an. Sie hat dich geliebt und versucht, dich zu beschützen. Sie hat ihr Bestes gegeben.“ Alex nahm die beiden Hälften des zerrissenen Bildes in die Hand. „Sie ist wunderschön.“ Seine Augen wanderten von dem Bild zu Lucy. „Sie sieht aus wie du.“
    Seine

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