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Scheinbar verliebt

Scheinbar verliebt

Titel: Scheinbar verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny B Jones
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„Das sind wir.“ Jemand hatte fotografiert, wie Alex sie aus ihrem Apartment getragen hatte. Lucys Kopf lag an Alex ’ Brust und er hielt sie mit besorgtem Gesichtsausdruck an sich gepresst. „Du bist ein wahrer Held.“
    Er nahm die Zeitung wieder an sich und überflog den Artikel. „Siehst ganz danach aus.“
    „Ich bin sicher, das wird ein Schub für deine Kampagne.“
    „Ich wollte nicht, dass das in die Zeitung kommt.“ Seine Augen durchbohrten sie fast. „Du warst verletzt. Meinst du wirklich, das ist etwas, das ich mit der ganzen Welt teilen will?“
    „Stimmt ja, du verabscheust die Öffentlichkeit.“ Schlafmangel ließ sie immer launisch werden und heute bildete da keine Ausnahme. „Wem schreibst du überhaupt die ganze Zeit? Deiner Freundin?“ Er musste ihr immer noch seinen Anruf im Krankenhaus erklären. Doch welches Recht hatte sie, sich da einzumischen? Sie war nur eine Requisite.
    „Warum sollte ich eine Freundin wollen, wenn ich schon dich habe?“ Er streckte seine Hand aus und wischte einen Krümel von ihrem Kinn.
    „Alex?“ Sie versuchte, den Blick von ihrer neuen Zweimannmafia zu lösen, doch es hatte keinen Zweck. „Es tut mir leid, dass ich dich gestern wegen deinem Bruder in die Enge getrieben habe.“ Gestern Nacht hatte sie noch lange für Alex gebetet. Und für Will.
    „Mhm.“ Er blätterte im Sportteil.
    „Aber du weißt …“ Menschen öffneten sich Lucy normalerweise leicht. Es war ihre Gabe. Eine, die bei ihren Mädchen immer funktionierte. „Wenn du irgendwann mit mir über ihn reden willst, kannst du das gerne tun.“
    „Nein danke.“
    „Wie war er?“
    Keine Antwort. Das würde sie nicht akzeptieren.
    Sie ergriff seine Hand und schob die Zeitung beiseite. „Ich habe die vergangene Nacht bei Clare ,Der Drachin‘ Deveraux verbracht – deinetwegen.“ Jetzt hatte sie seine ganze Aufmerksamkeit. „Rede mit mir.“
    Die bernsteinfarbenen Sprenkel in seinen Augen schienen zu glühen. Aber nur einen Augenblick lang. Für einen kurzen Moment sah sie den Schmerz in seinen Augen. Sie kannte diesen Ausdruck. Und wusste, in welchen Verkleidungen er daherkam.
    Er seufzte. „Was willst du wissen?“
    Sie hörte den lautlosen Countdown ticken und wusste, dass sie nicht viel Zeit haben würde. „Standet ihr euch nahe?“ Lucy hatte sich nicht für Alex’ Familienverhältnisse interessiert, als sie noch zusammen zur Schule gegangen waren.
    „Ja.“ Er nahm einen Schluck von seinem Kaffee. „Als Kinder standen wir uns sehr nah.“ Er schwieg, doch Lucy nickte ihm ermutigend zu. „Aber wir waren schon immer sehr verschieden. In der achten Klasse war er auf seiner ersten Missionsreise und ich bin in ein Footballcamp gefahren. Keiner von uns kam unverändert zurück.“ Seine Finger spannten sich an. „Es war, als würden wir von da an verschiedene Sprachen sprechen. Er war derjenige, der Gutes tat und meine Eltern furchtbar stolz machte, und ich … war Sportler.“
    „Du hast mehr getan, als nur Sport zu treiben. ESPN, einer der wichtigsten Sportsender, hat einen Bericht gebracht, als du dich an der University of Texas eingeschrieben hast. Du wurdest Profi, als du … was weiß ich, zwölf oder so warst.“ Sie wusste ganz genau, wann er ans College gekommen war, aber sie würde es ihn nicht wissen lassen. „Dein Leben ist bedeutsam, Alex.“
    „Diese Unterhaltung wird seltsam.“
    „Ich denke, wir sollten für deinen Bruder beten.“
    „Vielleicht später.“
    „Oder wir könnten es jetzt sofort tun.“ Sie beugte ihren Kopf, hielt aber die Augen offen, um zu sehen, ob er es ihr gleichtat. Er ließ es betont langsam angehen. „Herr, wir bitten dich darum, dass du bei Will bist. Dass du ihm unter deinen Flügeln Zuflucht gibst. Umgib ihn mit Deinen heiligen Engeln wie mit einer Schutzmauer. Öffne Türen, die nur du öffnen kannst, um ihn gesund zu uns zurückzubringen.“
    Alex ’ Hände wanderten über den Tisch und ergriffen Lucys Finger.
    Sie erwiderte seinen Druck.
    „Jesus, ich bitte um Frieden und Trost für Alex’ Familie.“ Ihre Wangen glühten wegen ihrer Kühnheit, doch sie sprach weiter. „Und ich bitte dich auch darum, dass du Alex mit deiner Liebe umgibst. Heile sein verletztes Herz.“
    Nach ihrem Amen hielt Alex Lucys Hände noch immer fest. „Danke.“ Seine Stimme klang rau.
    „Dafür sind Scheinverlobte da.“
    Alex sah auf sein Handy und blickte finster drein. „Wir müssen leider gehen. Ich habe heute noch ein paar Meetings und ein

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