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Scheisskerle - Warum es immer die Falschen sind

Titel: Scheisskerle - Warum es immer die Falschen sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Maria Koidl
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er einfach keine Lust auf sie hat, es einfach vergisst, sich zu melden, es keine Wichtigkeit für ihn hat? Dass seine Tage einfach so ins Land gehen, dass er in genau vier Tagen an Sex mit ihr denkt, dann bei ihr anruft und versucht, so zu tun, als wäre nichts gewesen? Wie erklärt man das einer gutenFreundin? Man hört zu und lässt sie jede mögliche Entschuldigung für das Fehlverhalten eines beziehungsgestörten Casanovas aufzählen, um sie nicht zu verletzen. Wer in solchen Situationen meint, den kleinen Hiob geben zu müssen, wird mit direktem Tritt im Orchestergraben versenkt und darf nicht einmal mehr als Souffleuse dienen. Ausgenommen davon sind nur schwule Balletttänzer.

Der Alle-zwei-Wochen-Mann
    I sabel ist in die »Alle-zwei-Wochen-Falle« getappt. Ein Erlebnis, das schlimmer nicht sein könnte, weil es Frauen auf einen Gegenstand reduziert, den man gedankenlos (im wahrsten Sinne des Wortes) und nach Belieben benutzen kann. Ihr Liebhaber hat einfach vergessen, sich an Isabel zu erinnern. Ja, vergessen, sich zu erinnern. Das klingt für Frauen, besonders wenn sie gerade emotional involviert sind, höchst irritierend, ist für Männer aber keine allzu große Sache. Schließlich hat Mann sich ja nicht verliebt. Der tut nix, der will nur spielen. Tatsächlich ist es so banal. Meint es ein Mann dagegen ernst mit einer Frau, setzt er Himmel und Hölle in Bewegung, um sie zu erobern. Das Thema beschäftigt ihn von morgens in der Aufwachphase bis abends vor dem Einschlafen. Da werden Freunde befragt, Adressen herausgefunden, Geschenke gemacht, Ideen entwickelt, Aufmerksamkeiten erdacht, wird angerufen, werden Hunderte von SMS gesendet, CDs gebrannt, Reisen geplant, wird unter dem Fenster gesungen (wie bei meiner Schwester Geraldine mitten in der Stadt unter dem Balkon eines Mietshauses), werden Gedichte geschrieben, wird sich bisweilen in hohem Maßelächerlich gemacht, werden Luftballons zum Steigen gebracht, wird sich kindlich mit Statussymbolen produziert und natürlich bei jeder erdenklichen Gelegenheit die neue Flamme vorgezeigt. Euphorisch und mit dem Unterton des Besitzers eines neuen Sportwagens wird sie vorgestellt, präsentiert und stolz beworben. Ein Mann, der aufrichtiges Interesse an einer Frau hat, versetzt Berge, um sie zu finden, er lässt ihr Nachrichten zukommen, inseriert in der Zeitung, schickt Blumen, erzählt allen Freunden davon (und diese wiederum ihr), weint vielleicht in ihrer Gegenwart am Bahnhof, ist überschwänglich, wird zu einem Angeber, wie es sonst nur unerfahrene Jungs sind, ist nervös, kann die Finger nicht von seiner Eroberung lassen, versucht sie dauernd zu küssen, redet schon nach wenigen Minuten von der großen Liebe und wird nicht zögern, ihr ruck, zuck einen Heiratsantrag zu machen. Warum? Weil die meisten Männer höchst wettbewerbsorientiert sind und der Heiratsantrag so etwas wie eine »Die-nehme-ich-vom-Markt-Offerte« ist. Er ist so wahnsinnig stolz und verliebt, da soll ihm bloß kein Wettbewerber dazwischenkommen. Das sind Botschaften eines ganz normal verliebten Mannes.
     
    Was tut man, wenn ein Mann nun keine dieser Reaktionen zeigt? Ihn anrufen und sich in Erinnerung bringen? Vielleicht die naheliegendste Idee, auch wenn man dabei das Risiko eingeht, seine Selbstachtung zu verlieren. Oder man ruft an, um ihm zu sagen, wie sauer man ist, weil er sich nicht gemeldet hat. Und was bringt das?
    Erleichterung oder vielleicht doch nur eine weitere Umdrehung in einer Spirale, die sich niemals in die gewünschte Richtung drehen wird? Ein Mann, der so belang- und gedankenlos agiert, ist gar kein sonderlich schlechter Kerl, keiner, der mit Vorsatz handelt, wie die Scheißkerle, die ich in den nachfolgenden Kapiteln beschreiben werde. Ihm ist sein »Date« einfach nur nicht wichtig genug, die Frau ist nicht wirklich sein Typ. Er findet es schön, sich mit ihr zu treffen, ganz unterhaltsam, vielleicht auch sexuell entspannend, aber er steht einfach nicht so auf sie. Ein Momentum in den Beziehungen zwischen Mann und Frau, das millionenfach vorkommt, dass Frauen aber oft nicht realisieren wollen, ist: »Er steht nicht so auf mich.« Der Tatsache, dass es sich dabei um einen Regel- und keinesfalls um einen Einzelfall handelt, gilt es ins Auge zu sehen. Männer gehen viel leichtfertiger eine Affäre oder eine lose Bekanntschaft ein und definieren das, was Frauen für eine »Beziehung« halten, vollständig anders. Mit jemandem ins Bett zu gehen ist für einen Mann noch

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