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Scheisskerle - Warum es immer die Falschen sind

Titel: Scheisskerle - Warum es immer die Falschen sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Maria Koidl
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versteckten Programme dem zugrunde liegen und wie Männer diese Verwirrung intuitiv nutzen, um an relativ nahe liegende Ziele zu gelangen, darauf möchte ich im Folgenden eingehen.

Das Vielleichtchen –
eine Blume der Hoffnung
    D ie wahrscheinlich größte weibliche Falle ist Hoffnung und mit ihr die Neigung von Frauen, das, was sie an einem Partner haben, zu idealisieren, es in ein besseres (ein romantischeres) Licht zu rücken. Ein genetischer Defekt, ein Missverständnis der Natur, ist es doch kaum je zum Besten der Beteiligten. Weder unter dem Gesichtspunkt der Arterhaltung noch unter jenem des persönlichen Glücks. Dennoch finden sich auf der Streuwiese wild wachsender Gefühle viele jener Blumen, die ich »Vielleichtchen« nenne, Frauen, die mit einem »Stino«, einem stinknormalen Partner, zusammen sind, mit dem es aber wieder einmal nicht so richtig läuft.
    Die klassische Stino-Beziehung basiert darauf, dass Frauen sich nicht vorstellen können oder wollen, dass Männer auch ohne große Gefühle mal ein paar Monate, aus denen dann unversehens ein paar Jahre und oftmals ganze Ehen werden, mit ihnen zusammen sind. Die Gründe dafür sind vielfältig. Vielleicht war der Mann einfach nur betrunken, als er seine zukünftige Partnerin in einer Bar anquatschte, ein anderer suchte vielleicht gerade etwas Nähe, doch in 90 Prozent der Fälle geht es danndoch nur um Sex. Warum dafür zahlen, wenn man es mit etwas chou chou und süßem Gelaber auch so bekommen kann? Da wird von Herz, Schmerz und Beziehung geredet, es fallen Sätze wie: »Mit keiner Frau war ich bisher so offen wie mit dir. Eigentlich bin ich ja eher schüchtern, aber du bist etwas ganz Besonderes – das habe ich gleich gespürt.« Südländische Teilzeit-Don-Juans fahren gern auch härtere Geschütze auf, da heißt es dann: »Du kannst machen, was du willst, ich heirate dich sowieso irgendwann.« Es beeindruckt immer, wenn ein Mann versucht, mit großem Gerät zu vermitteln, sie sei die Frau fürs Leben (im ersten Gespräch!), dabei geht es ihm nur um Sex. Und natürlich würde sich ein Mann eher von einem Linienbus überrollen lassen, als das auch zu sagen. Der Fairness halber muss gesagt werden: Gäbe er zu, dass es ihm nur um Sex geht, würden seine Chancen, zum Zug zu kommen, gegen null tendieren, was Männer dazu verleitet, zu glauben, Frauen wollten ganz grundsätzlich betrogen werden. Sie geht also auf den charmanten Schmu gern ein, daraufhin mit ihm ins Bett, und unversehens ist »so-was-wie-eine-Beziehung« daraus geworden. Die beiden haben sich nicht verliebt, aber sie sind »zusammengekommen«. Wahrscheinlich die schrecklichste Formulierung für den Beginn einer Partnerschaft. Sie kann sich gar nicht vorstellen, dass er mit ihr zusammen ist, ohne wahre Gefühle zu haben. Viele Frauen haben große Probleme, bei einem Mann zwischen Gefühl und Pathos, zwischen wahrer Emotion und Sentimentalität zu unterscheiden. Männer neigen in Beziehungen zum Pathos –oft aus Fernsehen, Film oder Musik angelernt –, weil ihnen eine eigene Gefühls- und Herzensbildung teilweise abgeht. Das ist ein Umstand, den sich Frauen weder vorstellen können noch überhaupt in Betracht ziehen, was eine Fallenstellung so schwer erkennbar macht. Es mag schockieren, wenn man behauptet, dass diese Konstellation ganz alltäglich ist, nicht nur in den meisten Beziehungen, sondern auch in vielen Ehen. Wenn Paare davon erzählen, dass sie »dann und dann zusammengekommen sind«, meinen sie das leider oft nicht im übertragenen sondern im eigentlichen Sinn. Er war besoffen, dann hatten sie bei ihr Sex, dann haben sie sich mehrere Monate lang gesehen, irgendwann sind sie mangels Alternative zusammengezogen und haben dann geheiratet, weil ein Kind unterwegs war. Hallo? »Sie haben einen Mann geheiratet, den Sie einmal besoffen mit nach Hause genommen haben?« – »Na ja, das klingt jetzt so, aber eigentlich war es natürlich ganz anders!« Wirklich? Für Beziehungen und besonders für ihre Anfänge gilt die goldene Regel: Es ist so schlimm, wie es klingt. Wort für Wort. Wenn man sich beim detailgetreuen Erzählen der eigenen Geschichte denkt: »Oh Gott, für einen Außenstehenden muss das ja wirklich furchtbar klingen«, sitzt man schon in der Falle. Diesmal allerdings in der eigenen. Viele Frauen erzählen ihren Freundinnen relativ wahrheitsgetreu, was sich in ihrem Beziehungsleben so alles tut; viel schwieriger ist es aber, eine Konsequenz – am besten die richtige –

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