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Schenk mir diese Nacht

Schenk mir diese Nacht

Titel: Schenk mir diese Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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Marilyn
    geschickt, über ihre Karriere zu sprechen. Sie erzählte mehrere Anekdoten, die sich allesamt um Gayes Vater drehten. Es wurde schnell deutlich, dass Terence Royal für Marilyn noch immer sehr lebendig war ...
    "Sie scheinen gut miteinander auszukommen", stellte Jonathan zufrieden fest. Er war Gaye in die Küche gefolgt, um den Käse zu holen, der traditionell im Palmer-Royal-Haushalt als Dessert gereicht wurde.
    "Ja." Zerstreut sortierte Gaye die schmutzigen Teller in den Geschirrspüler.
    Jonathan legte ihr die Hand unters Kinn und zwang sie sanft, ihn anzusehen. "Du wirkst darüber nicht sonderlich glücklich.
    Hältst du es nicht für wichtig, dass die beiden sich mögen?"
    "Ja, natürlich. Ich habe nur ... Ist Ben verheiratet?"
    "Wie bitte?" Jonathan ließ sie los und trat einen Schritt zurück.
    "Schau mich nicht so an", protestierte sie. "Der Mann ist jetzt schon fast verliebt in meine Mutter. Da ist es doch normal, wenn ich wissen will, ob er verheiratet ist oder nicht."
    "Glaubst du etwa ..."
    "Jonathan, wie alt bist du?" Gaye blickte ihn ungeduldig an.
    "Ben ist ein Mann, und meine Mutter ist eine sehr schöne Frau..."
    "Eine Frau, die in ihrer Phantasie noch immer verheiratet ist", erinnerte er sie.
    "Der Geisteszustand meiner Mutter steht hier nicht zur Debatte, Jonathan." Gaye schüttelte traurig den Kopf. "Seit sie ein junges Mädchen war, haben sich Männer in meine Mutter verliebt. Doch nachdem Mummy meinem Vater begegnet war, hat sie keinen dieser Männer auch nur eines zweiten Blickes gewürdigt. Meine Eltern haben einander vergöttert - das hat andere jedoch nicht daran gehindert, sich in meine Mutter zu verlieben."
    Jonathan machte eine wegwerfende Handbewegung. "Ich bin überzeugt, Ben ist zu professionell, um das zuzulassen", erwiderte er nachdrücklich.
    Gaye wünschte, sie könnte genauso sicher sein. Jonathans Worte bewiesen, dass er selbst noch nie verliebt gewesen war.
    Liebe fragte nicht um Erlaubnis, sie passierte einfach. So wie es passiert war, dass sie sich in ihn verliebt hatte ...
    "Ist Ben verheiratet?" beharrte sie.
    Jonathan presste die Lippen zusammen. "Er war es. Und er hatte einen Sohn."
    "Hatte?"
    "Das ist Bens Privatsphäre, Gaye", erklärte er. "Bens Sohn Sam war mein bester Freund, und nun ist es Ben. Ich werde sein Vertrauen nicht missbrauchen. Vielleicht entschließt er sich irgendwann einmal, dir von seiner Frau und seinem Sohn zu erzählen."
    Die Mitteilung, dass Bens Sohn und Jonathans Freund tot war, erschütterte Gaye zutiefst. Es war schrecklich, wenn ein Kind vor den Eltern starb.
    Sie kämpfte mit den Tränen. "Es gibt so viel Leid auf der Welt. Manchmal verstehe ich, warum meine Mutter diesen Weg gewählt hat..."
    "Du kannst es meinetwegen verstehen, Gaye." Jonathan legte ihr den Arm um die Taille und zog sie an sich. "Aber wünsche niemals das Gleiche für dich! Es wäre nur ein halbes Leben wie das Gefängnis, von dem Ben vorhin sprach. Du solltest besser als jeder andere wissen, wie furchtbar das für einen so lebensfrohen Menschen wie deine Mutter ist."
    "Sie scheint glücklich damit zu sein." Gayes Sinne befanden sich in Aufruhr. Sie schmiegte sich an ihn, als wäre dies der Platz, an den sie gehörte.
    "Unsinn", entgegnete er. "Sie ist eine temperamentvolle Persönlichkeit, die draußen in der Welt sein sollte, um andere Menschen mit ihrer Vitalität und ihrem Charme zu erfreuen.
    Dieser Gedanke ist mir gestern Abend gekommen, als du dich mit mir getroffen hast. Es ist offenbar schon lange her, dass du zuletzt ausgegangen bist. Aber wie lange ist es her, seit Marilyn sich das letzte Mal mit Freunden verabredet hat?"
    Er hatte natürlich Recht. Schließlich war das auch der Grund für dieses Dinner, oder?
    "Du hast Recht", räumte sie ein und erlaubte sich den Luxus, noch einige kostbare Sekunden in seinen Armen zu liegen, bevor sie sich von ihm löste. "Und nun lass uns den Käse hineintragen, sonst schicken sie womöglich noch einen Suchtrupp los. Vielleicht habe ich übertrieben reagiert, was Bens Interesse an meiner Mutter betrifft. Es wäre schrecklich, wenn er sie verletzen und sie ihn am Ende hassen würde."
    Als sie jedoch wenig später ins Esszimmer zurückkehrten und ihre Mutter fröhlich verkündete, Ben habe sie zum Dinner eingeladen, und sie habe angenommen, befielen Gaye erneut Zweifel.

10. KAPITEL
    "Ich bin sicher, du weißt, was du tust, Ben", meinte Jonathan, als sie nach dem Dinner nach Hause fuhren. "Leider habe ich nicht die

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