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Schenk mir nur eine Nacht

Schenk mir nur eine Nacht

Titel: Schenk mir nur eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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Vielleicht hatte sie gehofft, er könne sich ihrem Charme nicht entziehen, und dann feststellen müssen, wie entschlossen er war, nicht noch einmal auf sie hereinzufallen.
    Luis zuckte die Schultern. Er wollte sich nicht mehr darüber ärgern, dass sie ihm den Spaß verdorben hatte. Sollte sie doch im Badezimmer schmollen. Wenn sie glaubte, dadurch etwas zu erreichen oder zu ändern, würde sie bald einsehen müssen, dass er zu keinen Zugeständnissen bereit war. Außerdem hatte er schon alles mit ihr gemacht, was er sich vorgenommen hatte.
    Und er hatte jede Sekunde davon genossen. Um mehr würde er sie bestimmt nicht bitten.
    Er lächelte zufrieden, während er sich aus dem Bett schwang.
    Sie hatte ihn angefleht, und er hatte sie nach allen Regeln der Kunst befriedigt. Hoffentlich erinnert sie sich ihr Leben lang daran, dass mit mir nicht zu spaßen ist, überlegte er grimmig.
    Mit einem Blick auf die Uhr auf dem Nachttisch stellte er fest, dass es kurz vor zwölf war, noch nicht einmal Mitternacht.
    Und Shontelle hatte eingewilligt, die ganze Nacht mit ihm zu verbringen. Wieder ein Versprechen, das sie nicht halten wollte.
    Das war typisch für sie.
    Luis holte einen der Bademäntel, die das Hotel den Gästen zur Verfügung stellte, aus dem Schrank und zog ihn über, weil es zu kühl war, um nackt herumzusitzen.
    Auf dem Weg ins Wohnzimmer kam er am Badezimmer
    vorbei und hörte das Wasser in der Dusche rauschen. Jetzt versucht sie, die Spuren von mir abzuwaschen, dachte er ironisch. Wenn es überhaupt eine Gerechtigkeit gab, würde es ihr jetzt so gehen wie ihm damals, nachdem sie ihn verlassen hatte. In den vergangenen zwei Jahren war es ihm nicht gelungen, sich von den Erinnerungen zu befreien.
    Im Wohnzimmer war noch das Licht an, und Shontelles Sachen lagen auf dem Boden. Luis betrachtete das
    Durcheinander mit einer Art schwarzen Humors, ehe er sich einen Drink aus der Minibar genehmigte. Früher oder später musste Shontelle aus dem Badezimmer herauskommen und ihre Sachen holen. Auf den Augenblick freute er sich jetzt schon.
    Er streute mehr Zucker auf die Zitronenscheiben für den Drink als sonst. Man sagt, Rache sei süß, aber das stimmt gar nicht, überlegte er und gestand sich ein, dass er sich seltsamerweise noch schlechter fühlte als zuvor. Das, was er sich so verzweifelt wünschte, war völlig unerreichbar für ihn und würde es wohl auch bleiben.
    Mit dem Drink in der Hand stellte er sich ans Fenster und betrachtete die Lichter von La Paz. Man konnte sich wirklich vorkommen wie im Märchen, Shontelle hatte Recht. Und sie kommt mir auch vor wie eine Fee oder ein Wesen aus einer anderen Welt, hinter dessen wunderschöner Fassade sich eine Kraft verbirgt, mit der sie mich zerstören kann, dachte er.
    Am nächsten Morgen musste er durch die Stadt gehen, um den Bus aus dem Depot zu holen. Es könnte lebensgefährlich werden. Aber noch gefährlicher wurde die Sache, sobald er sich mit dem Bus auf die Straßen wagte. Er musste verrückt gewesen sein, sich auf die Sache einzulassen, nur um noch einmal mit Shontelle zu schlafen und sich am Ende als Sieger zu fühlen.
    Dabei gab es gar nichts zu gewinnen, das hatte sie ihm klargemacht. Sie liebte ihn nicht, sondern wollte nur Sex. Für ihn hatten Sex und die tiefen Gefühle, die er immer noch für Shontelle empfand, immer zusammengehört. Was hatte er jetzt von seinem Versuch, sich zu rächen? Er schüttelte den Kopf und verstand sich selbst nicht mehr. Nach dem kurzen Vergnügen und dem hemmungslosen Sex fühlte er sich entsetzlich leer und deprimiert.
    Nachdenklich trank er einen Schluck. Eigentlich war es ihm völlig egal, ob er in wenigen Stunden irgendwo in La Paz ums Leben kam oder nicht.

7. KAPITEL
    Shontelle machte das Licht im Badezimmer aus, ehe sie behutsam den Knauf herumdrehte und die Tür langsam öffnete.
    Mit angehaltenem Atem lauschte sie auf die Geräusche aus der Suite. Sie konnte jedoch nichts hören außer ihrem eigenen Herzklopfen.
    Hatte Luis seine Meinung geändert, oder war er
    eingeschlafen? Das wäre die beste Lösung, dachte sie. Länger als eine Stunde war sie im Badezimmer geblieben und hatte versucht, sich zu beruhigen, nachdem sie gründlich geduscht hatte. Sie hatte alle Spuren abgewaschen, nichts sollte sie an Luis erinnern. Sie hatte sogar das lange Haar gewaschen und geföhnt und wollte es wieder zu einem Zopf flechten, sobald sie das Gummiband fand, das irgendwo herumlag.
    Während sie das Badetuch festhielt, das sie

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