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Schenk mir nur eine Nacht

Schenk mir nur eine Nacht

Titel: Schenk mir nur eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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nicht, wer oder was dir das Recht gibt, mit mir nach Belieben zu spielen. Aber dieses Mal lasse ich dich mit deinen Lügen und Ausflüchten nicht davonkommen."
    Er hörte auf zu essen. Offenbar war es ihr gelungen, ihm den Appetit zu verderben.
    "Wenn du das Hotel verlässt, folge ich dir", fügte sie entschlossen hinzu. "Und ich lasse dir keine Ruhe, bis der Bus, den du mir versprochen hast, vor dem Hotel steht. Ich werde ..."
    "Welche Lügen hast du gemeint?" unterbrach er sie kurz angebunden.
    "Wag es nicht, zu behaupten, du hättest mich nicht belogen!"
    Seine Frage war geradezu eine Beleidigung. Alte Wunden wurden wieder aufgerissen, und Shontelle musste sich Luft machen. "Es war für dich am bequemsten und hat dir gut gepasst, Christina Gallardo einfach zu vergessen, während du mit mir zusammen warst."
    "Ich bin mit ihr nicht verheiratet", stieß er hervor.
    "Du warst mit ihr verlobt, wie deine Mutter gesagt hat. Die ganze Zeit, in der wir in Buenos Aires zusammengelebt haben, hast du es sorgsam vermieden, mich deiner Mutter vorzustellen.
    Aber sie hat trotzdem eine Gelegenheit gefunden, mir die Augen zu öffnen."
    "Wann war das?"
    "Einen Tag bevor ich dich verlassen habe. Du hast mich dann noch einmal absichtlich von deiner Familie fern gehalten, obwohl deine Mutter auch mich eingeladen hatte."
    Er stand auf und wirkte so bedrohlich und finster, dass Shontelle beinah zurückgewichen wäre. Aber sie wollte sich nicht einschüchtern lassen. Sie hatte moralisch einwandfrei gehandelt, während er sie belegen und betrogen hatte.
    "Du hast es mir verheimlicht", warf er ihr vor.
    "Du hast mir viel mehr verheimlicht", erwiderte sie.
    "Ohne mich zu fragen, hast du meiner Mutter, die immer schon gern manipuliert und sich in mein Leben eingemischt hat, alles geglaubt! Ohne zuvor mit mir zu reden, hast du zugelassen, dass sie ihr Ziel erreicht!" fuhr er sie zornig an. "Du bist herzlos, illoyal und misstrauisch! Und ausgerechnet deinetwegen riskiere ich mein Leben!"
    "Dein Leben?" wiederholte sie verblüfft.
    Er hob stolz den Kopf. "Geh in dein Hotel zurück", forderte er sie schroff auf. "Warte dort mit deinem Bruder. Wenn ich mit dem Bus nicht um sieben bei euch ankomme, liegt es nicht an mir."
    "Willst du den Bus etwa selbst fahren?"
    Er drehte sich um und durchquerte den Kaum, als würde sie für ihn gar nicht mehr existieren.
    "Luis!" rief Shontelle hinter ihm her und hatte plötzlich Angst, ihn nie mehr wieder zu sehen. Und das durfte nicht geschehen, zu viel war zwischen ihnen noch ungeklärt.
    Unbeeindruckt ging er auf den Flur des Hotels hinaus und schloss die Tür hinter sich.
    Shontelle versuchte zu verstehen, was überhaupt los war. Das alles machte keinen Sinn mehr, und sie wusste nicht, was sie noch glauben sollte. Wenn Luis mit dem Bus auftauchte - was dann? Aber was sollte sie jetzt noch in seiner Suite? Hier gab es für sie nichts mehr zu tun, er war nicht mehr da. Sie entschloss sich, in ihr Hotel zurückzugehen und dort mit ihrem Bruder zu warten.

8. KAPITEL
    Als Shontelle durch den Haupteingang hereinkam, eilte Alan ihr entgegen. Offenbar hatte er im Foyer des Hotels auf sie gewartet.
    "Ist alles in Ordnung?" fragte er und musterte sie besorgt.
    "Mir geht es gut." Ohne stehen zu bleiben, ging sie auf die Aufzüge zu. Sie hatte nicht vor, ihre persönlichen Angelegenheiten mit ihrem Bruder zu besprechen. "Sind meine Reisetaschen noch in unserer Suite?"
    "Ja, ich dachte, du würdest dich gern umziehen." Alan gab ihr den Schlüssel.
    "Danke. Ich beeile mich."
    "Shontelle..."
    "Luis holt den Bus selbst ab", unterbrach sie ihn, um unbequeme Fragen zu vermeiden.
    "Wie bitte?" Alan war verblüfft.
    "Er hat gesagt, es würde nicht an ihm liegen, wenn er mit dem Bus um sieben nicht hier sei. Wo sind die anderen?"
    Alan schüttelte verständnislos den Kopf. Wieso bemühte Luis sich persönlich? "Die meisten frühstücken noch", antwortete er zerstreut. "Du solltest auch etwas essen, Shontelle. Wir haben einen langen Tag vor uns."
    Sie drückte auf den Knopf und hatte Glück, denn eine der Aufzugtüren öffnete sich sogleich. "Hast du veranlasst, dass man uns Lunchpakete mitgibt?" fragte sie und betrat den Lift.
    "Ja, ich habe für alles gesorgt. Shontelle ..."
    "Ich bin gleich wieder da", versprach sie, ehe die Tür sich automatisch schloss.
    Sie atmete erleichtert auf. Alles, was Alan wissen musste, hatte er erfahren. Und der Rest ging ihn nichts an. Vielleicht hatte Luis Gründe, warum er so eine schlechte

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