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Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)

Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)

Titel: Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Ruhkieck
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durchgeschoben hatte, ein verzweifelter Versuch, einen Keil zwischen das verliebte Paar zu treiben.
    Doch dieser Montag barg auch für Vanessa gewisse Enttä uschungen. Jonas hatte sich – wie sie von Peter und unter den belustigten Blicken von Friederike erfahren musste – einen Tag Urlaub genommen und ihr nicht einmal Bescheid gesagt. Seit Tagen schon bekam sie ihn nicht mehr zu Gesicht. Am Freitag war er zu müde gewesen, um den Abend und möglicherweise die Nacht bei ihr zu verbringen. Die Gefahr sei zu groß, dass sie sich ihren Trieben hingeben würden, hatte Jonas gesagt. Alleine diese Aussage besaß für Vanessa gewaltiges Frustrationspotential. Doch sie wollte sich nicht schon wieder beschweren.
    Am Samstag bestand Jonas darauf, sich mit Thox zu treffen, um die »angespannte Situation zu glätten«. Vanessa sah es nicht gerne, dass er sich mit ihm traf. Thox verkörperte für sie mehr eine Bedrohung als einen Freund, aber sie wusste ebenso gut, dass sie Jonas keine Vorschriften machen konnte. Also vertraute sie ihm und ließ ihn wortlos ziehen. Doch ihr Misstrauen Thox gegenüber blieb ung etrübt.
    Thox.
    Beinahe wie ‚toxic‘ – giftig.
    Der Name hatte Vanessa seit Tagen nicht losgelassen. Der bloße Gedanke an ihn verursachte ihr eine Gänsehaut. Und doch musste sie sich eingestehen, dass er sie neugierig g emacht hatte. Was war es, das ihn und Jonas verband? Zudem hatte er sie ohne Grund massiv beleidigt, sie aber im gleichen Atemzug vor Jonas gewarnt. Oder war das bloß seine bösartige Taktik, um Jonas in einem schlechten Licht dastehen zu lassen, möglicherweise sogar, um die Beziehung zu sabotieren? All diese Fragen machten Vanessa gleichermaßen besorgt und neugierig, und sie wünschte, Thox niemals kennengelernt zu haben.
    Am Sonntag hatte sich Jonas am frühen Nachmittag nur tel efonisch gemeldet. Er sei bei seinem Treffen mit Thox versackt, zu viel Bier und andere Getränke, an die er sich nicht mehr erinnern könne, und leide nun an einem schrecklichen Kater. Vanessas Mitleid hielt sich in Grenzen, dennoch hatte sie es bedauert, ihn nun das ganze Wochenende nicht zu sehen.
    Doch ausgerechnet in der Werbeagentur zu erfahren, dass sich Jonas an diesem Tag Urlaub genommen hatte, rief eine tiefe Unzufriedenheit in Vanessa hervor. Sie hatte alle Mö glichkeiten erwogen, warum er ihr nichts davon gesagt hatte. Doch es nützte nichts, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, ohne mit ihm gesprochen zu haben.
    Dennoch stand für Vanessa schnell fest, dass sie nicht bis zum Abend auf die Lösung dieses Rätsels warten konnte. Und so entschuldigte sie sich am späten Vormittag mit sta rken Kopfschmerzen – die zweifelnden Blicke ihrer Kollegen ignorierend – und machte sich auf den Weg zu Jonas‘ Wohnung.
    Das Haus stand in der prallen Sonne, als Vanessa vor der Tür stand und klingelte. Sie wartete ungeduldig, doch nichts g eschah. Auch ein weiteres Klingeln ließ die Haustür geschlossenen, und als selbst ein dritter Versuch und falsche Geduld nichts an der Grundsituation änderten, musste Vanessa akzeptieren, dass Jonas nicht zu Hause war. Ihr erster Impuls war, ihn erneut auf dem Handy anzurufen, wie bereits die ganze Fahrt zu ihm nach Hause über. Doch vermutlich hatte er es auch in den vergangenen fünf Minuten nicht wieder eingeschaltet, und wenn Vanessa noch einmal die Mailboxansage dieser unerträglichen Computerstimme hören musste, würde sie ihr Handy gegen eine Wand schleudern.
    Kopflos irrte sie schließlich durch die Schanze, ahnungslos, was sie nun tun sollte und der Verzweiflung nahe. Dabei konnte sie sich nicht erklären, woher ihre Sorge eigentlich rührte. Was war es, was sie fürchtete? Es konnte mehrere Gründe haben, warum er ihr nichts von seinem Urlaub gesagt hatte, und nur die wenigsten davon beinhalteten Vorsatz. Möglicherweise hatte er einen wichtigen Termin, beim Arzt wäre vorstellbar, und er hatte einfach vergessen, es ihr zu e rzählen. Und dennoch, Vanessa wurde das bedrückende Gefühl nicht los, dass etwas nicht in Ordnung war. Vielleicht hatte es etwas mit Thox zutun? Vanessa überlegte einen Augenblick, zu ihm zu fahren und nachzusehen. Doch schnell verwarf sie diesen Gedanken wieder. Zwar hatte sie während der Rückfahrt im Auto vor ein paar Tagen auch eine S-Bahn Station ganz in der Nähe seiner Wohnung gesehen, dennoch wollte sie Thox nicht alleine gegenüber stehen, denn das würde zwangsläufig passieren, wenn Jonas nicht dort war.
    Schwitzend und

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