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Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)

Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)

Titel: Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Ruhkieck
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woran er war. Die Ungewissheit fraß ihn von innen auf, ließ ihn kaum noch schlafen und er fürchtete, seinen besten Freund an eine nutzlose Möse zu verlieren.
    »Und, schon bei der Stinkefuß gelandet?«
    Nicky hielt in seiner Bewegung inne, nur für einen kurzen Moment, seine Augenbrauen zuckten und seine Lippen öffneten sich kaum sichtbar. Doch dann versuchte er es zu überspielen, indem er sich wieder lässig gab. Aber er konnte Conny nichts vormachen. Nicht, nachdem er ausgesehen hatte, als fühle er sich ertappt. Und obwohl Nicky nun wusste, dass Conny über sein Tun im Bilde war, sagte er gespielt unschuldig: »Sie heißt Stine Hinkelfuß, und dafür kann sie auch nichts.«
    Conny fiel auf, dass er ihn dabei nicht ansah. Schämte er sich?
    »Stehst du auf sie?«, bohrte er weiter, stets darauf bedacht, seine Wut und Enttäuschung zu verbergen.
    »Wir haben nur geredet.«
    »Worüber denn? Übers Ficken?«
    Erst jetzt sah Nicky ihn an. »Ja, klar, ich rede mit einem Mädchen übers Ficken. Was glaubst du denn?«
    »Hast du ihr den Finger in die Möse gesteckt?«
    Nicky sah ihn schuldbewusst an. »Conny …«, begann er mit gesenktem Blick, doch Conny wollte seine geheuchelten En tschuldigungen nicht hören.
    »Du hast sie also noch nicht angefasst? Ich habe zumi ndest keine Fotos gesehen.«
    »Was soll ich sagen, Alter?«
    »Du hast dich doch mit ihr getroffen und es probiert, oder nicht?«
    Nicky hielt inne, zog erstaunt eine Augenbraue hoch und warf den Stock in seiner Hand weg, mit dem er bereits dive rse Nester durchlöchert hatte. »Ja, schon, ich hab mich mit ihr getroffen. Aber ich nehme an, das weißt du längst.«
    »Ja, weißt du, meine Augen sind überall.«
    »Du hast uns beobachtet?«, fragte Nicky beinahe entsetzt.
    »Na klar, was glaubst du denn? Ich wollte mir nichts entg ehen lassen. Und weißt du was, Nicky? Es ist völlig okay, dass du dich mit ihr triffst. Ich verstehe das. Du verfolgst eben ein Ziel. Du bist hartnäckig. Aber wie kommt es, dass du noch nicht erfolgreich warst? Du fickst sie doch nicht, nachts im Wald zwischen den toten Tieren, und sagst mir nichts davon?«
    Nicky wurde blass, und wie um das zu vertuschen, klette rte er empört den Baum herunter. »Blödsinn, Mann. Außerdem … Stine ist nicht so.«
    »Wie ist sie nicht? Leicht zu haben? Das ist keine«, rief Co nny ihm hinterher.
    »Nun tu nicht so, als hättest du so schrecklich viel A hnung«, rief Nicky zurück. Zugegeben, Conny hatte in der Praxis keine Erfahrung. Sein Wissen basierte auf dem gelallten Schwachsinn seines Vaters und dessen Pornohefte, aber das war nur eine Frage der Zeit.
    Er kletterte ebenfalls den Baum herunter und spürte, wie N icky ihn beobachtete. Als er dann vor ihm stand und zu ihm aufblickte, fragte er mit letzter Hoffnung: »Du willst sie doch ficken, oder?«
    Conny bemerkte sofort, dass Nicky zögerte. Er trat einen Schritt zurück und lehnte sich gegen den nächsten Baum.
    »Weißt du, ich glaube, mit ihr stimmt etwas nicht. Etwas bei ihr ist seltsam, sie ist manchmal so … verstört.«
    Jetzt verlor Conny die Beherrschung und stampfte wütend mit dem Fuß auf. Am liebsten hätte er Nicky ins Gesicht g eschlagen, um ihn endlich wachzurütteln. Um ihn daran zu erinnern, wer er wirklich war. Wer sie waren. »Na, und? Du bist doch nicht ihr beschissener Psychiater! Du bist nur so ein Wichser, der sie ficken will«, brüllte er ihn an.
    Doch Nicky sagte nichts.
    Conny wurde schlecht. »Sag bloß, du bist in diese Ziege verknallt?«
    »Quatsch!«
    »Scheiße! Du willst sie nicht ficken, du willst mit ihr kuscheln! Du willst ihre neue beste Freundin sein!«
    Nicky antwortete nicht sofort. Er wirkte tief in sich g ekehrt, als würde er in seinen Gedärmen nach einer Antwort auf eine nicht gestellte Frage suchen. Irgendwann schien Nicky schließlich seine Antwort gefunden zu haben. »Mal ganz ehrlich, Conny, du redest Scheiße, Alter. Du weißt selbst, dass das Schwachsinn ist. Natürlich will ich sie ficken. Sie ist halt schwer zu knacken. Ich teste nur die Möglichkeiten aus.«
    Conny spürte, wie ihn eine gewaltige Erleichterung überkam. »Echt? Mehr nicht?«
    Jetzt lachte Nicky und ließ keinen Zweifel mehr, dass es die Wahrheit war. »Hör mal auf, du bist doch total verrückt! Natürlich will ich sie nur ficken.«
    Zunächst grinste Conny erleichtert, doch dann wurde er plötzlich ernst. »Dann ist ja gut. Denn wenn du dich mit ihr triffst, ohne es wenigstens zu versuchen, nur weil du sie

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