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Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)

Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)

Titel: Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Ruhkieck
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magst, dann würde mich das echt persönlich beleidigen.«
    Aber Nicky machte eine abwertende Handbewegung. »Vergiss es, Conny. Mir geht’s nur um ihre Möse, das schwör‘ ich!«
    Conny sah seinen besten Kumpel einen Augenblick an. »Wir sind Kumpels, oder?«
    Nicky grinste breit, bevor er Conny in den Schwitzkasten nahm. »Die besten und coolsten auf diesem verdammten Planeten, Alter!«
    Conny glaubte ihm, ob nun, weil er ihm glauben wollte, oder weil es die Wah rheit war, das spielte keine Rolle. Denn er würde Nicky bald die Gelegenheit geben, es ihm zu beweisen.
     

Kapitel 5
     
    Heute
    Samstag, 12. Juli
     
    N ur drei Tage nach dem Streit in der ehemaligen Lagerhalle saßen zwei alte Freunde zusammen in einer Kneipe und ließen sich volllaufen. Es war eine alte Tradition, sich hier alle paar Monate zu treffen, ganz gleich, was in ihrem Leben gerade passierte. Und so saßen sie auch an diesem Abend gemeinsam an einem Tisch und tranken ein Bier nach dem anderen.
    »Alles wieder okay zwischen uns?«, fragte Jonas irgen dwann. Er hatte bereits zu viel getrunken, und seine Stimme hatte einen unnatürlich melodischen Klang bekommen.
    »Ist es das nicht immer?«, erwiderte Thox bitter. Seine Au ssprache war noch deutlich kontrollierter, aber er hatte auch wesentlich mehr Übung in Sachen Alkohol.
    »Wir wissen ja auch, wofür es ist.«
    »Da stimme ich dir vollkommen zu.« Thox‘ Sarkasmus war nicht zu überhören. Er nahm einen kräftigen Schluck aus seinem bereits halb geleerten Glas, bevor er fragte: »Und, was ist das jetzt mit dieser Vanessa Justine Seebusch?«
    Jonas schüttelte bedächtig den Kopf. »Vergiss sie. Sie bede utet nichts.«
    »Warum hast du sie dann zu meinem Geburtstag mitg ebracht?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Sie wollte es. Sie ist starrkö pfig.«
    »Erschreckt dich das nicht?«
    »Es spielt keine Rolle, ob es mich erschreckt. Sie wird ohnehin bald wieder weg sein.«
    »Sie scheint das aber nicht zu wissen.«
    »Sie … ich mache vor ihr kein Geheimnis um meine Absichten.«
    Thox lachte auf. »Ha! Das wäre ja mal was Neues.«
    Jonas sah seinen besten Freund gekränkt an. »Warum sagst du das?«
    Thox nahm einen weiteren Schluck von seinem Bier, bis das Glas schließlich leer war. Im selben Atemzug hob er seine Hand, um eine neues bei der vorbeila ufenden Kellnerin zu bestellen. Diese nickte, als sie seine Geste bemerkte, und verschwand hinter der Theke. »Sie ist also wirklich nur eine Hure für dein Bett?«
    Jonas nickte. »Mehr nicht.«
    »Und sie ist sich dessen bewusst?«
    »Natürlich.«
    Thox schüttelte den Kopf. »Ich glaube dir kein Wort.«
    Offensichtlich unruhig fummelte Jonas an seinem Glas he rum, ohne einen Schluck zu nehmen. »Und was glaubst du?«
    »Du magst sie.« Thox‘ Gesicht blieb finster.
    Jonas lachte nervös. »Komm schon, Thox, du kennst mich.«
    Thox reagierte nicht sofort. Nachdenklich betrachtete er J onas, beobachtete das betrunkene Zucken seiner Gesichtszüge, während sich dieser unter seiner Beobachtung sichtlich unwohl fühlte. Als Thox dann sprach, wirkten seine Worte durchdacht und überzeugt. »Ich habe dich nie richtig gekannt, Jonas. Möglicherweise hast du dich geändert. So oder so, du magst sie mehr als du zugeben willst. Aber das ist ja auch verständlich, angesichts der absehbaren Konsequenzen. Aber verkaufe mich nicht für dumm! Ich bin gerade dabei, dich zu durchschauen. Ich habe nur noch nicht verstanden, warum du sie mitgebracht hast.«
    Als die Kellnerin schließlich das Bier brachte, trank Thox es in einem Zug aus.
     
     
    Montag, 14. Juli
     
    Es war die erste richtige Hitzewelle in diesem Sommer. Es war, als läge Hamburg unter einer Hitzeglocke, die keinen Luftzug zu der Stadt durchdringen ließ. Alles schien nun etwas langsamer zu sein, die Hektik der Metropole war einem verschwitzten Ächzen gewichen.
    Vanessa verabscheute Montage ganz besonders. Seit sechs Wochen stand sie nun beinahe ununterbrochen in dem verhassten Druckerraum der Werbeagentur, während Vorstand-Frieda bereits in große Projekte involviert war. Eigentlich verspürte Vanessa diesbezüglich nur noch eine gewisse Gleichgültigkeit, immerhin hatte sie Jonas, da konnte sich Vorstand-Frieda in der Agentur ruhig wichtig fühlen. Und das hatte sie auch nötig, denn die Frustration über die Beziehung zwischen Vanessa und Jonas stand ihr Tag für Tag ins Gesicht geschrieben. Vanessa war sich mittlerweile sicher, dass Friederike ihr die Briefe unter der Tür

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