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Schicksal des Blutes

Schicksal des Blutes

Titel: Schicksal des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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befahrene Straße mündete. Kaum bog sie auf den Fußgängerweg, bremste ein dunkler Van neben ihr. Ein Hupkonzert setzte ein, das den Fahrer nicht zu stören schien. Die Schiebetür krachte auf und vier Männer in dunkelblauen Jacken sprangen heraus. Amy zuckte fürchterlich zusammen. Nyl nicht minder. Er spurtete bis zum letztmöglichen Sichtschutz vor, blieb aber dennoch eine Buslänge von Amy entfernt. Was zum Teufel wollte das FBI von ihr? Eingreifen oder nicht? Sein versoffenes Gehirn arbeitete zu langsam.
    „Was wollen Sie von mir?“ Amys Stimme klang fest. Freundlich, aber bestimmt.
    Nyl ballte eine Faust, als würde er ihr damit Kraft schenken können. Zeig’s ihnen, B a by!
    „Ms. Amy Evans?“
    „Ja.“
    „Würden Sie uns bitte begleiten?“
    Der Mann trat viel zu dicht an sie heran und hielt ihr einen Ausweis unter die Nase. Ziemlich überflüssig, schließlich war die riesengroße, gelbe Aufschrift FBI auf den Jacken kaum zu übersehen. Sie trugen schusssichere Westen und Waffen darunter, er roch die Aramidfasern, das Polyethylen und das Waffenöl. Ny’lane entwich ein Knurren, das er nicht stoppen wollte.
    „Weshalb?“
    Ein anderer Cop rückte ihr auf die Pelle. „Sie sollen im Zuge Ihrer beruflichen Aktivitäten bezüglich des Schutzes unseres Landes vor dem Bundesgericht eine Aussage machen. Wir sind nur zu Ihrer Sicherheit hier. Bitte steigen Sie ein.“
    Was für eine himmelstinkende Kacke brabbelte der Kraftprotz da?
    „Sagen Sie mir, wann und wo ich zu erscheinen habe und ich werde mit meinem Anwalt dort sein“, erwiderte Amy.
    Nyl hörte, wie sie versuchte, ihrer Stimme Ausdruck zu verleihen, wozu sie sich momentan kaum in der Lage fühlen konnte. Gut so, Amy. Mach die Proleten fertig. Sie dürfte ihn jederzeit wieder so betiteln, wenn sie nur jetzt erhobenen Hauptes aus der Sache herauskam. Verflucht, warum ließen die Bastarde nicht endlich von ihr ab? Amy hatte genug durchmachen müssen. Und schließlich erlaubten die FBI-Agenten sich bestimmt nicht, sie auf der viel befahrenen Straße zu entführen. Passanten waren bereits stehen geblieben und folgten dem Geschehen.
    „Tut mir leid. Unsere Anweisungen sind eindeutig. Bitte steigen Sie ein, Amy.“
    Erwartete der Flachwichser von ihr, auf das joviale Getue hereinzufallen?
    „Nein. Ich gehe jetzt nach Hause. Mein Anwalt wird sich bei Ihnen melden.“ Amy klemmte sich ihre Handtasche fest unter den Arm, wandte sich ab und ging in den Park, kam ihm mit versteinerter Miene entgegen.
    Vier Hände packten sie an den Schultern. Harsche Männerstimmen prasselten auf Amy ein. Ny’lane sprang hervor. Er riss im Sprung den Mantel von seinen Beinen und traf die grapschenden Agenten mit den Sohlen seiner Stiefel in den Gesichtern. Sie kippten samt Amy nach hinten, krachten auf die Rücken. Seine Kampfstiefel landeten beidseits von Amys Oberkörper, Amys Hinterkopf lag in seiner Handfläche, bevor er auf dem Schotter aufschlagen konnte. Ihre Blicke trafen sich, bohrten sich ineinander. Mit der Faust holte er blitzschnell nach links und rechts aus und boxte die Männer k. o. Amys vor Schreck geweitete Pupillen pulsierten, doch sie hatte ihn sofort erkannt. Ein Mundwinkel zuckte kurz nach oben. Ihre Nähe hüllte ihn ein, keine Armeslänge trennte ihn von ihrem anziehenden Gesicht.
    Mehrfach knallte es. Einigen Kugeln wich er geschickt aus, eine durchschlug seine Halsseite. Verflucht! Nyl hechtete dem Kugelhagel entgegen und entwaffnete die beiden Agenten, ehe er sie gegen den Van schleuderte und sie unsanft schlafen schickte. Er zerschmetterte die Seitenscheibe zum Fahrersitz, was höllisch schmerzte, da es sich um Panzerglas handelte, und schlug dem Fahrer die Waffe und das Funkgerät aus den Händen. Er zwang ihn mit zwei Fingern an der Schläfe, das Gesehene zu vergessen und ins Land der Albträume.
    Erst als er mit Amy auf den Armen den Park durchquert hatte und über Nebenwege lief, fiel er in einen normalen, aber raschen Schritt. Er sah auf das leichte Bündel, auf ihr blasses Gesicht hinab. Ihre Schwäche sickerte zu ihm über und raubte ihm kurz die Sicht und seine aufgesetzte harte Maske. Er registrierte es, weil Amy zurücklächelte.
    „Warum verfolgst du mich?“
    Er runzelte die Stirn. „Du hast mich bemerkt?“
    Sie schenkte ihm ein weiteres zartes Lächeln. Schnell konzentrierte er sich auf den Weg vor sich, auch wenn er sich problemlos blind fortbewegen konnte. Er erwartete einen flotten Spruch, doch Amy legte wortlos einen

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