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Schicksal des Blutes

Schicksal des Blutes

Titel: Schicksal des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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entgeistert auf sie herunter. „Was soll ich bitteschön mit dem vor 7.000 Jahren verfluchten Halbgott zu tun haben?“
    „Du könntest einer seiner Söhne sein. Vielleicht hat er nicht immer alle getötet. Denk an dein Tattoo.“
    Nyl nahm die Brille ab und rieb sich fluchend über die Augenpartie. Amy ahnte, er bewahrte nur ihr zu l iebe die Fassung und zeigte den anderen auf ihren Wunsch hin seine nun blutrot wabernde Tätowierung der Flügel auf seinem Rücken.
    „Die Linien pulsierten silbern wie Quecksilber, nachdem er ausgiebig von mir g e trunken hat.“
    Der Schock der Anwesenden währte eine Sekunde, dann sprangen Jonas und Tim o thy auf und griffen sich Nyl.
    „Stopp! Nein!“, rief Amy rasch. „Ich wollte es!“
    Die beiden ließen Ny’lane verwundert los, der keine Miene verzog. „Da sieht man mal wieder, was ihr mir alles zutraut.“
    Jonas schnaufte. Es war offensichtlich. Er war immer noch sauer und enttäuscht über Ny’lanes geheim gehaltene Tat und er verarbeitete es nicht ohne Weiteres, von seinem Freund hintergangen worden zu sein. „Bist wohl ein Sensibelchen geworden. Hm? So, wie du dich in letzter Zeit verhalten hast, lag das Gegenteil auf der Hand.“
    Cira seufzte. „Vielleicht hat Amy auch etwas mit dem großen Ganzen zu tun?“
    Amy strich über ihren flachen Bauch. „Mein Blut könnte die Veränderung bei Nyl hervorgerufen haben, weil das Engelsbaby in mir ist.“ Amy schluckte hart. Die Angst, in nur einem Tag zu sterben, war das schwerste, das sie bisher zu bewältigen hatte. Sie spürte einen Blick und hob den Kopf. Nyl sah sie an, die Miene undurchsichtig, und sie fühlte, wie er ihr Kraft schenkte. Er gab sich die Schuld für etwas, wofür er nichts konnte. Verflucht! Sie durfte jetzt nicht an sich denken, sondern musste den Grips anstrengen. Es gab immer eine Lösung! Sie stand auf. „Wir spekulieren nur. Das bringt uns nicht weiter. Wir brauchen Tatsachen. Die Katastrophen in den Jahren 611, 1311 und 2011 sind Fakten. Was noch?“
    „Die Schwängerung der Frauen“, sagte Lilith.
    „Ja“, bestätigte Timothy an Sams Computer, „sie starben am jeweiligen 7. Mai.“
    Alle stellten betretene Gesichter zur Schau. „Das kann doch nicht alles sein?“, brummte Amy und schritt auf und ab.
    Samantha stieß plötzlich einen Laut aus. „Es gibt noch was! Himmel, warum ist mir das nicht gleich aufgefallen?“ Sam nahm Timothys Hand. Es sah aus, als klammerte sie sich an ihn. „Es existiert ein eindeutiger Beweis, dass Ny’lane mit dem Rat der Wesen zu tun haben muss!“
    „Und der wäre?“, fragte Nyl.
    „Wir können mit dir über die Fürsten reden“, sagte Sam. „ Cira hat es mir erzählt. Normalerweise dürfen und können wir nicht über die Sternträgertätigkeiten sprechen, wenn Nicht-Träger dabei sind. Ich weiß es, in Timothys Gegenwart geht es nicht!“
    Amy runzelte die Stirn und wandte sich an Cira. „Konntest du mir deshalb nichts von dem erzählen, was du da machst?“
    Cira drückte sanft ihre Schulter. „Sonst hätte ich es doch getan.“
    Jonas nickte, sah aber ratlos aus. „Es stimmt. Ich habe mit Nyl über das Thema g e redet, sogar über Details, ohne darüber nachzudenken.“
    „Also ich kann nicht über meine Aufträge oder meine Macht reden, wenn ich mit Timothy allein bin“, sagte Samantha.
    „Schon probiert?“, fragte Jonas.
    „Klar! Häufiger, weil es nervt, es nicht zu tun.“
    Alle starrten Ny’lane an, der die Arme verschränkte. „Schwachsinn!“
    „Versucht es“, sagte Timothy, bot der Oma und ihr seine angewinkelten Arme an und führte sie aus dem Hausboot, obwohl Lilith lauthals protestierte, weil sie nichts verpassen wollte.
    Amy rief Fire und betete, dass sie endlich eine Spur gefunden hatten.
     
    ~  ~
     
    Die Nacht empfing sie mond- und sternlos, als sie vor die Tür traten. Das gewaltige Rauschen des Meeres kündigte einen Wetterumschwung an. Windböen spielten mit Amys Haaren. Timothy blickte auf sie hinab. Er spürte, sie nahm seinen Arm als Stütze gern an. Nur vage konnte er sich vorstellen, unter welchem Druck sie stand. Er wollte ihr und all den anderen Frauen unbedingt helfen.
    „Amy, ich weiß, du machst gerade viel durch, aber würdest du mich kurz begleiten? Ich glaube, es ist wichtig.“ Inzwischen hatte er verinnerlicht, seinem Instinkt zu ve r trauen, der mit der Gewissheit über seine Gabe als Krýos erschienen war.
    Amys schwarze Augen mit den winzigen Sprenkeln wirkten riesig, als sie zu ihm e m

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