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Schicksalsmord (German Edition)

Schicksalsmord (German Edition)

Titel: Schicksalsmord (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Limar
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als sei ich für seine Bedienung zuständig und das verärgerte mich ziemlich. Völlig auf sich fixiert, fragte er nicht mal, wieso ich überhaupt im Hause war.
    Mit einer Handbewegung bedeutete ich ihm, mir zu folgen und lotste ihn nach oben in Ulrikes Bad. Weshalb ich nicht das Bad im Erdgeschoss benutzte? Weil ich die wandelnde Tropfsteinhöhle dann durch Mutters Wohnung hätte führen müssen. Auf der Treppe schien mir der angerichtete Wasserschaden überschaubarer.
    Natürlich kam mir mein Beinahe-Unfall in den Sinn, als ich den Gasboiler über der Wanne aufdrehte. Ich hatte mir damals, während das Badewasser einlief, vor dem Spiegel die Augenbrauen gezupft und war plötzlich bewusstlos geworden. Im Fallen hatte ich den Badhocker umgestoßen, was Ulrike unverzüglich hereinstürzen und das Fenster aufreißen ließ. Es wurde jedoch nie völlig geklärt, ob wirklich der Boiler schuld war, da Mutter eine Durchsicht vehement verweigerte. Aber vielleicht hatte sie die inzwischen ja doch vornehmen lassen? Der Vorfall lag über ein Jahr zurück, was wusste ich schon, was sich inzwischen getan hatte?
    Peter war mir sofort ins Bad gefolgt und versicherte, nun allein zurechtzukommen. Ich schloss die Badtür hinter mir und holte Eimer und Wischlappen aus der Kammer. Erst als ich ich mich gerade an die Beseitigung von Peters nassen Fußspuren machen wollte, schoss mir plötzlich ein Gedanke durch den Kopf. „Nur seine Spuren sind zu sehen, meine nicht“, sagte ich mir, ohne die tiefere Bedeutung recht zu erfassen. Wie in Trance brachte ich Eimer und Lappen wieder fort, bemüht, nichts zu verändern.
    Haben wir einen freien Willen? Ernstzunehmende Wissenschaftler verneinen das. Etwas, das sich meiner Kontrolle entzog, hatte meine Schritte bis hierher gelenkt. Und erst an dieser Stelle begann ich den Plan dahinter zu begreifen. Ganz leise schlich ich zur Badtür und lauschte. Das Wasser lief nicht mehr, doch auch sonst war kein Geräusch zu vernehmen. Ich räusperte mich. „Ist alles in Ordnung?“, fragte ich. Im Bad blieb alles still. Also klopfte ich und fragte ein zweites Mal, diesmal lauter. Wieder keine Antwort. Da bin ich gegangen, so schnell und unauffällig wie möglich.
    Auf dem kürzesten Wege begab ich mich zu Birgit und Stefan, wo man überrascht war, mich doch noch zu sehen. Ich behauptete, mein Unwohlsein sei nach dem kurzen Unwetter wie weggeblasen gewesen, was Birgit gut nachvollziehen konnte. Monique hatte ich bereits von unterwegs angerufen und unser Treffen abgesagt.
    Dass ich meine Uhr im Bad vergessen hatte, war mir ebenfalls schon unterwegs aufgefallen, doch ich konnte unmöglich zurück. Umso mehr bemühte ich mich, auf alle einen entspannten Eindruck zu machen. Ich ließ mir von Birgit das Haus zeigen, half Stefan beim Vorbereiten des Grills und war überzeugend überrascht, als der Anruf mit der Unfallnachricht kam. In Mutters Wohnzimmer verlebte ich zwei bange Stunden, bis die Polizei das Bad freigegeben hatte und Peters Leichnahm abtransportiert worden war. Dann endlich konnte ich meine Uhr an mich nehmen. Niemandem ist damals etwas aufgefallen.
    Es war ganz selbstverständlich, dass Ulrike nun bei Mutter blieb. Ich war erleichtert darüber, obwohl ich meine Schwester gleichzeitig mit einer Mischung aus Mitleid und Verachtung betrachtete. Nie hat sie für etwas gekämpft, sondern sich immer nur den Gegebenheiten untergeordnet. Ich habe ständig gekämpft, ich wollte frei und glücklich sein. Wenn andere dabei Schaden nahmen, so lag das durchaus nicht in meiner Absicht. Denn auch ich kam schließlich nicht ohne Blessuren davon, das unglückselige Ende meiner Beziehung zu Holger war einer der absoluten Tiefpunkte in meinem Leben.
    Es gab keinen Plan, meine Schwester mit dem BMW verunglücken zu lassen, wie man es mir vielleicht unterstellen könnte. Ich hatte sie ursprünglich beauftragen wollen, die Schlüssel in der Werkstatt abzugeben und dabei auf das gestörte Bremsverhalten des Wagens hinzuweisen. Das hätte jeden Verdacht von mir genommen, mit der Manipulation – falls sie denn überhaupt als solche erkannt würde - etwas zu tun zu haben. Ich hätte behauptet, auch Dietrich bei der Abgabe des Wagens schon darauf hingewiesen zu haben. Vielleicht, sagte ich mir, ergäbe sich daraus ja sogar ein Entlastungsmoment für mich. Sähe es nicht so aus, als habe auch mir jemand nach dem Leben getrachtet? Der Gedanke hatte etwas Bestechendes, doch ich kam nicht dazu, ihn weiter zu verfolgen. Ulrikes

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