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Schicksalsstürme: Historischer Roman (German Edition)

Schicksalsstürme: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Schicksalsstürme: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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Die lässte mal schön hier.« Und schon hatte er ihm die Wurst abgenommen. »So, und nu sieh zu, dass du Land gewinnst!«
    »Hinrich, ich …«
    »Geh mir aus den Augen! Für immer!«
    Brida hatte gar nicht gewusst, dass der Pfarrer so schnell laufen konnte. Ein Wirbelwind war nichts dagegen.
    Im Hintergrund hörte sie Simon lachen. Als sie sich zu ihm umwandte, sah sie, wie Elisabeth ihm liebevoll über das Gesicht strich. »Du solltest dich nun aber wirklich ausruhen.«
    »Komm, ich bringe dich nach oben«, entschied Jannick, und Simon nickte. Brida war sofort an seiner Seite.
    »Ihr werdet ihn doch nicht etwa begleiten!« Zwischen Elisabeths Brauen bildete sich eine strenge Falte.
    »Doch, das wird sie«, sagte Jannick. »Die beiden sind nämlich seit heute verheiratet.«
    »Was?«
    »Eine lange Geschichte, die erzähle ich dir später. Bereite Vater schon einmal darauf vor.« Jannick zwinkerte ihr zu.
    »Was ist diesem Drecksack bloß eingefallen?«, schimpfte Simon, während Jannick ihm die Treppe hochhalf. »Glaubt der wirklich, hier ist er willkommen?«
    »Nun, jetzt weiß er, dass er es nicht ist.« Jannick lachte. Brida hielt ihm die Tür zu Simons Kammer auf.
    »So, da wären wir.« Jannick ließ Simon los, damit der sich auf sein Bett setzen konnte. »Ich lasse euch jetzt allein.«
    »Hast du keine Angst mehr, dass wir Unzucht treiben?«
    »Erstens gehört das ab sofort zu deinen Pflichten, und zweitens glaube ich kaum, dass du im Moment dazu in der Lage bist.«
    »Habe ich dir heute schon gesagt, dass du blöd bist?«
    »Einmal.«
    »Dann weißt du’s ja.«
    Brida kicherte. Sie liebte dieses Geplänkel zwischen den Brüdern. Jannick verschwand, und sie blieb mit Simon allein.
    »Komm, ich ziehe dir die Stiefel aus«, sagte sie und packte sogleich beherzt zu.
    »So, und jetzt die Hose.«
    Simon räusperte sich. »Jetzt schon?«
    »Ja, willst du etwa mit den Kleidern ins Bett, an denen noch Blut klebt?«
    »Ich wollte eigentlich noch eine kleine Mahlzeit zu mir nehmen und mit Vater sprechen und …«
    »Ich hole dir gleich etwas zu essen herauf. Und dein Vater hat sicher Verständnis dafür, dass du in deinem Zustand Ruhe brauchst.«
    »Bin ich schlimm betrunken?«
    »Nein. Gerade genug, um zur rechten Zeit am rechten Ort die Wahrheit zu sagen.« Brida lachte. »Du hast Clemens höchst wirkungsvoll in die Schranken gewiesen. Ich hätte das nie gewagt.«
    Sie setzte sich neben ihn auf das breite Bett und schmiegte sich an ihn. Er legte ihr den gesunden Arm um die Schultern. Vorsichtig, weil ihn noch immer jede Bewegung schmerzte, auch wenn er sich nichts anmerken ließ. Immerhin hatten seine Lippen noch die gleiche Kraft wie kurz nach ihrer Trauung im Angesicht des Todes.
    Sie ließ ihre Hände unter sein Hemd gleiten, genoss es, seine warme Haut zu streicheln. Wie lange hatte sie heimlich davon geträumt … Jetzt gehörte er ihr, und niemand würde sich jemals zwischen sie stellen.
    Simon ließ sich aufs Bett fallen und zog sie mit hinunter. Sie schob sein Hemd immer höher und zog es ihm schließlich ganz aus. Er ließ es sich willig gefallen, auch als sie sich an seiner Hose zu schaffen machte.
    »Du hast ja Erfahrung darin, mich auszuziehen.« Er grinste.
    »Ja, aber das letzte Mal warst du viel kälter.«
    »Von dir lasse ich mich jederzeit aufwärmen.«
    »Soll ich das Kohlebecken anheizen?«
    »Von wegen!« Erneut zog er sie an sich, und wieder war sie erstaunt, wie kräftig er war, obwohl er sich noch vor Kurzem kaum auf den Beinen hatte halten können. »Da gibt es viel angenehmere Möglichkeiten, in Hitze zu geraten.«
    Doch bevor er ihr zeigen konnte, was er im Sinn hatte, klopfte es an der Tür.
    »Ich wusste, dass es noch zu früh ist, um ungestört zu bleiben«, seufzte Simon und ließ sie los.
    Brida stand auf und ordnete ihr Kleid. Gerade noch rechtzeitig, ehe die Tür geöffnet wurde. Ulrich von Wickede trat ein.
    »Guten Abend«, sagte er und nickte Brida kurz zu, bevor er an Simons Bett trat. Der hatte hastig die Bettdecke über seine Blöße gezogen.
    »Jannick war gerade bei mir und hat mir erzählt, was vorgefallen ist. Wie geht es dir?«
    »Den Umständen entsprechend gut«, lautete Simons Antwort.
    »Und Ihr … du bist jetzt also meine Schwiegertochter?«
    Brida merkte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss. Stumm nickte sie.
    Ulrich von Wickede räusperte sich. »Eigentlich sollte ich verärgert sein, Simon. Du hast ohne meine Zustimmung geheiratet. Andererseits, Jannick hat

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