Schicksalstage - Liebesnächte (German Edition)
PMS“, teilte Ashley dem Kätzchen mit, das vor ihren Füßen hin und her sprang und kläglich miaute, um Leckerlis zu erbetteln.
Sie duschte schnell, schlüpfte in eine schwarze Hose und eine eisblaue Seidenbluse, bürstete und flocht sich das Haar und trat hinaus auf den Flur.
Jacks Tür war geschlossen, obwohl Ashley sie am Vorabend einen Spalt offen gelassen hatte für den Fall, dass er nach ihr rief. Also klopfte sie an.
„Herein.“
Sie spähte ins Zimmer. Er saß in aufrechter Haltung auf der Bettkante. Er war unrasiert, aber seine Augen wirkten klar. Überrascht stellte sie fest: „Es geht dir besser.“
Er grinste. „Tut mir leid, dass ich dich enttäusche.“
Gereizt ignorierte sie seine Bemerkung, damit er nicht merkte, wie leicht er sie aus der Fassung bringen konnte. „Hast du Hunger?“
„Ja. Bacon und Eier wären prima.“
Sie zog eine Augenbraue hoch. Am vergangenen Abend hatte er gerade mal einen Teller Suppe geschafft, doch nun wollte er ein deftiges Holzfällerfrühstück? „Das würde dich bloß krank machen.“
„Ich bin schon krank. Und ich will trotzdem Bacon und Eier.“
„Tja, es sind aber keine da. Bei mir gibt es normalerweise Grapefruit oder Müsli.“
„Du setzt deinen zahlenden Gästen Schonkost vor?“
Sie wollte nicht eingestehen, zumindest nicht Jack McCall gegenüber, dass seit Langem kein Gast eingekehrt war, ob nun zahlend oder nicht. „Manche Leute legen Wert auf eine gute Ernährung.“
„Und manche Leute wollen Bacon und Eier.“
Sie seufzte theatralisch.
„Es ist das Mindeste, was du tun kannst, da ich das Dreifache für dieses Zimmer und das Frühstück bezahle, das dem Namen nach zum Bett gehört.“
„Also gut. Aber ich muss zuerst einkaufen gehen. Du musst also warten.“
„Ist mir recht.“ Er streckte die Füße aus, wackelte mit den Zehen und beobachtete sie so fasziniert, als wäre es ein Wunder, dass er sie bewegen konnte. „Ich rühre mich nicht vom Fleck.“ Er grinste. „Also, ab die Post! Ich muss wieder zu Kräften kommen.“
Ashley schlenderte gemächlich aus dem Zimmer, schloss die Tür und atmete tief durch, bevor sie übervorsichtig, um nicht über die anhängliche Mrs Wiggins zu stolpern, die Treppe hinunterging.
In der Küche reinigte und füllte sie den kleinen Fressnapf und die Wasserschüssel. Dann schnappte sie sich Mantel, Handtasche und Autoschlüssel und teilte dem Kätzchen mit: „Ich bin bald wieder da.“
Über Nacht war die Temperatur unter den Gefrierpunkt gesunken, und die Straßen waren vereist. Die Fahrt zum Supermarkt dauerte beinahe fünfundvierzig Minuten, der Laden war überfüllt, und als Ashley schließlich wieder zu Hause eintraf, war sie äußerst verstimmt. Sie führte schließlich eine Pension und war keine Krankenschwester. Warum bestand sie nicht darauf, dass Jack nach Flagstaff ins Krankenhaus verlegt wurde?
Sie machte Feuer im Küchenherd, um die Kälte aus den Knochen zu vertreiben und sich hoffentlich ein wenig aufzumuntern. Dann setzte sie Kaffee auf, briet Bacon-Streifen in der alten gusseisernen Pfanne, die Big John gehört hatte, steckte Brotscheiben in den Toaster und holte einen Karton Eier aus der Einkaufstasche.
Sie wusste, wie Jack seine Frühstückseier mochte. Ebenso wusste sie, dass er den Kaffee stark und schwarz trank. Es ärgerte sie maßlos, dass sie sich an diese Details erinnerte – und dazu an wesentlich mehr.
„Hübsches Feuer. Sehr gemütlich.“
Sie fuhr beinahe aus der Haut vor Schreck. Mit offenem Mund wirbelte sie herum, und da stand er in der Tür, wenn auch schwer an den Rahmen gelehnt. „Wieso bist du nicht im Bett?“
Langsam schleppte er sich zum Tisch, zog einen Stuhl hervor und sank auf die Sitzfläche. „Ich konnte die Tapete nicht eine Sekunde länger ertragen“, neckte er sie. „Verdammt viele Rosen und Schleifen.“
Ashley presste die Lippen zusammen. Sie holte einen Becher aus dem Schrank, füllte ihn mit Kaffee, obwohl die Maschine noch immer gurgelnde Laute von sich gab, und stellte ihn mit einem dumpfen Knall auf den Tisch.
„Sag bloß nicht, dass du dermaßen empfindlich wegen deines Dekors bist.“
„Halt den Mund.“
In seinen Augen funkelte es. „Redest du mit all deinen Gästen so respektlos?“
Wie so oft in seiner Gegenwart sprach sie, ohne vorher nachzudenken. „Nur mit denen, die sich mitten in der Nacht aus meinem Bett schleichen und für sechs Monate ohne ein Wort verschwinden.“
Jack runzelte die Stirn. „Kennst du
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