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Schiffsdiebe

Schiffsdiebe

Titel: Schiffsdiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paolo Hannes; Bacigalupi Riffel
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Welle vertraut war. Dass er sich völlig sicher war.
    » Nein«, gestand er. » Aber ich kenne die Zähne. Ich habe sie bei Ebbe gesehen.« Er deutete auf die Zahlen auf der Karte. » Wenn Ihre Karte die früheren Tiefen richtig wiedergibt, können wir bei Flut direkt darüber hinwegsegeln. Und zwar hier.« Er deutete auf den Rand der Insel. » Zwischen der Insel und den Zähnen ist eine Lücke.«
    » Das Risiko, dass wir dort leckgeschlagen werden, ist zu groß«, sagte Reynolds. » Im Dunkeln können wir uns nur schwer orientieren, und die Genauigkeit des GPS hat seine Grenzen. Wir könnten an einem alten T-Träger festhängen, bevor wir irgendwas merken.«
    » Ich finde die Lücke schon«, sagte Nailer mürrisch.
    » Wirklich?«, erwiderte sie. » Im Dunklen? Nur bei Mondschein? Ohne dass du dich einmal irren darfst?«
    » Lassen Sie den Jungen in Ruhe«, sagte der Kapitän.
    Nailer funkelte sie wütend an. » Haben Sie eine bessere Idee? Wir sind doch eh schon so gut wie tot. Was wollen Sie machen? Aufgeben und sich als Pirat aufknüpfen lassen?« Nailer atmete vernehmlich aus. » Ihr Bonzen seid Weicheier! Ihr habt sogar Schiss, etwas aufs Spiel zu setzen, wenn ihr ohnehin schon tot seid.«
    Das Schiff geriet unter ihnen ins Schlingern. Alle streckten sie die Arme aus, um sich irgendwo festzuhalten. Candless und Reynolds sahen einander an. Der Seegang war schon den ganzen Nachmittag über stärker geworden. Als sie jetzt auf das Deck hinaustraten, wirkten die Wellen auf Nailer äußerst bedrohlich. Die Tragflächen hielten die Dauntless weitgehend über der Gischt, aber der Bug des Schiffes bohrte sich immer öfter in die anrollenden Fluten. Candless betrachtete die Parasegel, die den sich zusammenballenden Wolken entgegenflogen.
    » Lange werden wir nicht mehr auf den Tragflächen bleiben können. Nicht bei dem Seegang.«
    Der Klipper wurde erneut durchgeschüttelt. Wasser brandete über das Deck, als sie aus einer Senke hinauspflügten. Die Dauntless krängte stark zur Seite – eine der Tragflächen hatte den Kontakt zu den Wellen verloren. Nailer griff nach der Reling, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Das Schiff richtete sich wieder auf und machte einen Satz nach vorn, vom Parasegel weit nach oben gezogen. Die Gewitterwolken wurden dunkler und gerieten in brodelnden Aufruhr. Blitze zuckten über ihre Unterseite.
    » Ist das ein Städtekiller?«, fragte er.
    Der Kapitän schüttelte den Kopf. » Nein. Aber einfach wird das nicht. Macht alles noch kitzliger.«
    » Wir könnten ihnen in dem Gewitter entschlüpfen«, schlug Reynolds vor.
    » Sie haben uns bestimmt auf dem Radar«, erwiderte Candless. » Denen entkommen wir nur, wenn sie irgendwo auf Grund laufen.«
    » Wenn Miss Nita an Bord ist, könnte sie dabei getötet werden.«
    Candless sah Reynolds wütend an. » Meinen Sie, das weiß ich nicht?« Er wandte den Blick ab. » Das ist eine hässliche Angelegenheit. Wir werden versuchen, die Pole Star zu entern, um Miss Nita in dem ganzen Durcheinander zu befreien.«
    » Das ist aber äußerst ungewiss, dass das klappt.«
    » Vielen Dank, Reynolds, ich weiß Ihren Rat zu schätzen! Aber ich will verdammt sein, wenn ich zulasse, dass wir alle umkommen, weil wir zu zimperlich sind, um unsere einzige Chance zu nutzen.«
    Die Dauntless brauste durch den Sturm. Als die Windverhältnisse zu prekär wurden, gab der Kapitän den Befehl, das Parasegel einzuholen. Das Monofilkabel knarrte und jaulte, als es aufgerollt wurde. Über das Tosen des Unwetters erhob sich ein durchdringendes Jaulen. Die Winde blockierte. Knot, Vine und Trimble stürzten zur Kanone. Das Parasegel wurde vom Wind zur Seite gerissen, und die Dauntless krängte.
    Vom Kommandostand aus konnte Nailer durch den Regen sehen, wie sich die Mannschaft mit der Winde abmühte. Kapitän Candless, der neben ihm stand, hielt das Steuerrad umklammert. » Sag ihnen, sie sollen es durchschneiden«, rief er.
    Nailer sah ihn zweifelnd an.
    » Na los, beeil dich! Sie sollen das Kabel durchschneiden!«
    Nailer stürzte zum Deck hinunter. Fast hätte er vergessen sich festzuhaken, bevor er in den peitschenden Sturm hinauslief. Eine Welle brandete über den Bug und riss ihn von den Füßen. Er schlitterte gegen den Hauptmast und blieb leicht betäubt liegen. Schließlich rappelte er sich wieder auf und stolperte über das stampfende Deck.
    » Durchschneiden!«, schrie er über das Brüllen des Sturms hinweg.
    Knot sah ihn an und blickte dann zum Kapitän

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