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Schillernd

Schillernd

Titel: Schillernd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Green
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langsam dem Ende neigt, fließt der Champagner in Strömen. Der Abend ist bereits angebrochen. Nachdem mein Geliebter seine Schwester in den Arm genommen hat, entführt er mich in Richtung des beleuchteten Festzeltes. Der Anblick, der sich uns darbietet, ist atemberaubend. Laternen, die an den Bäumen hängen, beleuchten den Weg, und das Orchester begleitet unsere Schritte bis zum märchenhaften Zelt. Ich entdecke traumhafte Tische, die mit zauberhaften Blumenbouquets geschmückt sind, künstlich angelegte Brunnen und kristallenes Geschirr. Wir sitzen mit Silas und Camille sowie engen Freunden des Diamonds-Clans an einem Tisch. Auch April Carter mit ihren feuerroten Haaren ist zu Gast, wunderschön und aufreizend wie immer. Nachdem dieser kleine Anflug von Eifersucht verschwunden ist, bemerke ich, wie Gabriel mich voller Stolz all diesen Unbekannten vorstellt, und trotz der Umstände schwebe ich auf Wolke sieben. Während nach und nach delikate Gerichte serviert und bewegende Reden gehalten werden, versuche ich, es den laut jubelnden Gästen gleichzutun. Dabei beobachte ich Céleste, die freudig und unbekümmert wirkt, und ich bewundere ihre Stärke und ihre Entschlossenheit.
    Auf Barthélemys Wunsch hat das Orchester das Register gewechselt und spielt nun „La vie en rose“ von Édith Piaf. Auf der Tanzfläche gibt mein graziler Geliebter auf sinnliche Art und Weise den Rhythmus vor, während er mich mit seinen azurblauen Augen unentwegt ansieht und mir erklärt, dass dieses Lied das Lieblingslied seiner Schwester ist.
    Céleste kann ihre romantische Seite gut verbergen!
    Während ein x-ter Toast auf das Glück des jungen Brautpaares ausgesprochen wird, stoßen unbemerkt Prudence, George und … April zu Gabriel und mir.
    Gefahr …
    „Gabriel, warum schenkst du April nicht den nächsten Tanz?“
    Wieder einmal spricht Prudence zu ihrem Sohn und tut dabei so, als ob ich nicht da wäre. Um meine Eifersucht um jeden Preis zu verstecken, bemühe ich mich ungeschickt darum, Gabriels herrschsüchtiger Mutter diesmal eine lange Nase zu drehen.
    „Eine sehr gute Idee. April, Sie dürfen ihn sich leihen. Zumindest hat er mit Ihnen eine Tanzpartnerin an seiner Seite, die seiner würdig ist!“
    Was erzähle ich da eigentlich?!
    Gabriels Mutter sieht mich erstaunt an, während mein Geliebter einen völlig perplexen Eindruck macht. Ich signalisiere ihm, zu gehen, und er folgt meinen Anweisungen. Ich sehe, wie sich mein Geliebter am Arm dieser Sirene mit den feuerroten Haaren entfernt, und bereue meinen Vorschlag sogleich wieder. Prudences anschließende Bemerkung macht alles nur noch schlimmer …
    „Sie sind füreinander bestimmt. Wer weiß, vielleicht feiern wir bald eine weitere Hochzeit?“
    „Aber sicher doch. Sie haben ja bereits Ihre Tochter vor den Traualtar gedrängt, warum sollten Sie nicht das Gleiche mit Ihrem Sohn tun?“
    Diese Worte sind mir einfach so herausgerutscht, ohne dass ich sie kontrollieren konnte. Die Schamröte steigt mir ins Gesicht und mischt sich mit der Frechheit meiner Äußerung.
    „Sie sind selbstsicherer geworden, Amandine. Ein wenig zu selbstsicher für meinen Geschmack. Ich denke, ihr Aufenthalt bei uns neigt sich dem Ende zu.“
    „Gabriel würde nicht wollen, dass ich abreise. Und wenn ich gehe, dann geht er mit mir. Wollen Sie das etwa?“
    „Glauben Sie mir, junges Fräulein, es gibt genug Leute, die ihn davon überzeugen können, hierzubleiben. April, zum Beispiel …“, sagt sie, während sie mit dem Finger auf die beiden zeigt.
    Sie zusammen auf der Tanzfläche zu sehen, ist eine wahre Qual für mich.
    „Sie sind füreinander bestimmt.“
    Diese Worte drehen sich unaufhörlich in meinen gequälten Gedanken. Prudence genießt ihren Triumph, während sie mich dabei beobachtet, wie es mir aufgrund ihrer herablassenden und missbilligenden Art Tränen der Wut in die Augen treibt. Plötzlich stürme ich, ohne nachzudenken, auf meinen Geliebten zu, der sichtlich auf der Hut ist, und lasse die Königinmutter einfach stehen. Gabriel ist nicht erstaunt, als er mich vollkommen aufgelöst kommen sieht, und lässt von seiner Partnerin ab, um mit mir zu tanzen. Ich stürze mich auf ihn, ignoriere alles, was um uns passiert, und presse meine Lippen mit Übermut und Bissigkeit auf die seinen.
    Er gehört mir, nur mir!
    Vor den Augen von April und Prudence küssen wir uns eine Ewigkeit. Ich stelle mir vor, wie Prudence vor Wut tobt, und ich muss zugeben, dass mir das eine unglaubliche

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