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Schimmer der Vergangenheit (German Edition)

Schimmer der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schimmer der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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tapfere Anna, die kleine Isabel und unsere Freundschaft, die über Zeit und Raum hinaus besteht und hoffentlich immer bestehen wird.“
     
    Später traf Jack sich erneut mit Johannes und erklärte ihm, dass wir nach England abreisen wollten und er die Verwaltung von Annas Kontor übernehmen sollte. Jack vertraute ihm und war überzeugt, einen guten Kaufmann vor sich zu haben. Ihm könne er Anna und ihren Haushalt anvertrauen. Mich interessierte, wie Johannes die Neuigkeit aufgenommen hatte, und Jack erzählte es mir.
    Wir saßen auf der Holzbank im Hof, und ich hielt mein Gesicht genüsslich der Sonne entgegen. Ich schaute mich um und vergewisserte mich, dass niemand zusah. Dann schlug ich den Rock bis zu den Hüften hoch, streckte meine weißen Beine aus und gönnte ihnen ein paar Sonnenstrahlen. Jack grinste und legte eine Hand auf meinen Oberschenkel. Es war verblüffend, wie schnell ich mich an die Moralvorstellungen dieser Zeit gewöhnt hatte, obwohl ich zu Hause sogar nackt baden ging. Doch sollte hier jemand meinen hochgeschlagenen Rock sehen, dann wäre ich mir nackter vorgekommen als am FKK-Baggersee.
    „Johannes wäre entsetzt“, sagte Jack.
    Ich lachte und registrierte nebenbei, dass es ihm so wie mir ging. Auch er hatte sich sofort umgesehen. Ich forderte ihn auf, endlich zu erzählen.
    „Johannes fühlte sich von meinem Angebot zwar sehr geehrt und nahm es auch an, aber er war sehr enttäuscht, dass er mich dann nicht mehr sehen würde. Außerdem überkam ihn Panik, dass Karin mit uns gehen würde. Ich bedrängte ihn so lange, dass er sie noch heute einladen will, um mit ihr zu sprechen. Tja, Engelchen, ich glaube, wir werden ohne sie nach Hause gehen müssen.“
    Ich rechnete seit Tagen mit dieser Möglichkeit, denn Karin war in einer derart nervösen Verfassung, sie konnte nicht einmal mehr essen. Die Vorstellung, Johannes nie mehr wieder zu sehen, war unerträglich für sie. Ich konnte es verstehen, in ihrer Lage hätte ich mich auch für ein Leben mit Jack entschieden.
    „Ich werde sie furchtbar vermissen.“
    Die Hand auf meinem Schenkel tätschelte mich zart.
    „Und ich werde Johannes vermissen. So einen Freund finde ich vielleicht nie mehr“, murmelte er und blickte in den blauen Himmel.
    Ich wusste, was ihm diese Freundschaft bedeutete, und mir blutete das Herz, wenn ich an den nahenden Abschied dachte.
    „Und wenn wir ihn einfach mitnähmen?“
    „Das wäre schön, aber ich glaube erstens, dass er den Kulturschock nicht überleben würde, und zweitens brauchen wir ihn hier, für Anna“, sagte er entschieden.
    Ich nickte resigniert und lehnte mich wieder zurück. Die Reise in die andere Richtung zu machen musste in der Tat viel schrecklicher sein. Die laute, chaotische Welt des Jahres 1980 hätte Johannes mit Sicherheit überfordert. Und wie hätte er sich versorgen können? Wahrscheinlich wäre er zum Sozialhilfeempfänger geworden, während er hier ein Geschäftsführer war.
    „Außerdem fehlt ihm ein Bezug zur Zukunft, um mit uns gehen zu können. Es soll wohl nicht sein“, sagte ich, und Jack drückte sachte meinen Oberschenkel.
    Ich schloss die Augen und genoss es, in der Sonne zu sitzen. Vögel zwitscherten, und Jacks Daumen streichelte sanft über meine Haut.
    „Nimm deinen Rock runter, da kommt jemand.“
    Ich schrak zusammen und zog hastig am Stoff, als durch die geöffnete Hintertür des Hauses Karin in den sonnigen Hof trat. Jack lachte, und ich verzog das Gesicht. Mein Herz klopfte noch immer vor Schreck, es hätten schließlich auch Georg oder Johannes sein können. Nirgends war man ungestört.
    Karin kam aufgeregt auf uns zu.
    „Stellt euch vor, er hat mich für heute Nachmittag zum Kaffee eingeladen!“
    Jack grinste mit einer Mischung aus Zufriedenheit und Verschwörertum, und ich versicherte ihr meine Freude darüber, obwohl es mir einen Kloß im Hals verursachte.
    „Wartet, dem werde ich es zeigen, heute kommt er mir nicht so leicht davon“, rief sie übermütig und eilte ins Haus zurück, um sich das schönste Kleid mit dem tiefsten Ausschnitt auszusuchen, das dieses Jahrhundert zu bieten hatte.
     
    Das schöne Wetter hielt an, und auf einmal hatte ich es nicht mehr so eilig, von hier fortzugehen. Meine Psyche hatte sich stabilisiert, und bei diesem Licht sah das Jahrhundert gar nicht mehr so düster aus, wie es mir in den Wintermonaten erschienen war. Doch trotzdem arbeiteten wir fleißig an einem Reiseplan.
    Ich ging oft mit Anna und der kleinen Isabel

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