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Schimmer der Vergangenheit (German Edition)

Schimmer der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schimmer der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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Abenteuer im Dschungel, und ich machte Jack ganz verlegen, weil ich immer wieder betonte, dass wir Frauen ohne ihn völlig aufgeschmissen gewesen wären. Mutter küsste ihn stürmisch auf die Wangen und dankte ihm weinend für die Rettung ihrer einzigen Tochter. Die Wahrheit verschwiegen wir. Niemand würde sie je glauben.
    Ich ließ Jack bei meiner Mutter, wofür er sehr dankbar war, und fuhr mit ihrem Auto in Roberts und meine Wohnung. Es war Samstag, und ich erwartete, ihn zu Hause anzutreffen. Mutter hatte ihn davon unterrichtet, dass es mir gut ginge, und er hatte sich riesig gefreut. Mir wurde flau im Magen, wie sollte ich es ihm sagen? Hallo Robert, ich habe im Dschungel einen anderen kennen gelernt, mach’s gut?
    Ich schloss die Haustür auf und trat mit ungutem Gefühl ein.
    „Robert?“
    Es kam keine Antwort, was seltsam war, denn sein Wagen stand vor dem Haus. Ich ging durch die Zimmer und hörte Geräusche aus dem Schlafzimmer. Ich blieb stehen und lauschte. War er etwa nicht allein?
    Ich stieß die angelehnte Schlafzimmertür auf und erbleichte.
    Robert lag auf einer rothaarigen Frau, die mich entsetzt anstarrte, und machte eifrig Liegestützen. Ich holte tief Luft. Ich konnte es nicht fassen, ich war nur zehn Tage fort gewesen! Und zu allem Überfluss wusste er doch inzwischen, dass ich noch lebte. Die Frau schlug ihm wiederholt fassungslos auf die Schultern. Der Schreck hatte ihr die Worte geraubt, doch er missverstand das.
    „Schneller kann ich nicht, Mausi.“
    Mausi!
    Ich sah von hinten zwischen seine Beine, als er sich hob und senkte, und das in einer nie gekannten Geschwindigkeit. Aus dieser Perspektive hatte ich es noch nicht gesehen und konnte ein Kichern nicht unterdrücken. Robert hüpfte panisch von Mausi herunter und starrte mich entsetzt an. Ich schüttete mich aus vor Lachen und lehnte mich taumelnd gegen den Türrahmen.
    „Isabel! Wo kommst du denn her? Das ist nicht so, wie es aussieht ...“, stammelte er.
    „Was?“, brüllte Mausi.
    Damit schien sie ganz und gar nicht einverstanden zu sein. Ich nahm mich zusammen.
    „Das will ich auch hoffen! Willst du ins Guinness Buch der Rekorde für eine neue Höchstgeschwindigkeit beim Sex?“
    Ich ging an ihm vorbei zum Schrank, nahm seinen Koffer heraus, da meiner im Dschungel Mexikos explodiert war, und packte hastig meine Sachen ein.
    „Was machst du da?
    „Zieh dir was an, um Himmels willen“, sagte ich und deutete auf sein inzwischen erschlafftes Fitnessgerät.
    Er stutzte, griff nach seiner Jeans und stieg hastig hinein.
    „Du verlässt mich?“, fragte er, um Fassung ringend.
    Was erwartete er eigentlich von mir, nach diesem Schauspiel?
    „Ja, aber lasst euch nicht weiter stören, das hatte ich sowieso vor“, sagte ich fairerweise. „Vielen Dank, dass du es mir so leicht machst.“
    Ich hielt einen Moment inne und funkelte ihn an. Nach dieser anfangs belustigenden Vorstellung kam nun Ärger in mir hoch. Ich hatte mich wochenlang in eiserner Keuschheit wegen ihm von Jack fern gehalten, einen Nervenzusammenbruch seinetwegen erlitten, und er sprang schon nach zehn Tagen mit einer anderen in die Federn.
    „Geh mir aus den Augen“, sagte ich scharf und drängte mich mit dem Koffer an ihm vorbei.
    Im Badezimmer räumte ich hastig meine Sachen zusammen. Plötzlich wollte ich nur noch schnell raus hier. Mit wem hatte ich eigentlich zusammengelebt? Er folgte mir nicht. Ich hörte die beiden im Schlafzimmer miteinander tuscheln. Dann ging ich ins Wohnzimmer, nahm mir ein paar Platten und meine Fotoalben und machte mich auf den Weg, die Wohnung zu verlassen.
    „Den Rest schick mir bitte per Post nach. Ich rufe dich an wegen der Adresse. Oder nein, gib besser alles meiner Mutter. Die Miete kannst du dir ja ab jetzt mit Mausi teilen“, schlug ich hilfreich vor und warf die Haustür hinter mir ins Schloss.
    Ich warf meinen Koffer mit übertriebener Wucht in den Kofferraum des Wagens und schlug mit aller Kraft die Klappe zu. Dann setzte ich mich hinters Lenkrad und lehnte meine Stirn dagegen. So ein Schwein! Anscheinend hatte ich ihn überhaupt nicht richtig gekannt. Wie konnte er mir das antun? Hatte er es vielleicht schon immer getan?
    Ich fuhr los und musste an jeder Ampel halten. Jetzt wird alles gut, dachte ich und wischte mir meine Tränen der Enttäuschung vom Gesicht. Enttäuschung war wahrhaftig das richtige Wort. Ich war einer Täuschung unterlegen, und Robert hatte mich ent-täuscht. So gesehen konnte ich ihm sogar dankbar

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