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Schimmernder Rubin

Schimmernder Rubin

Titel: Schimmernder Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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sprach Bände.
    »Cruz trug eine kugelsichere Weste«, fuhr Laurel fort. »Darum leben wir beide noch. Er stieß mich zu Boden, warf sich über mich und fing die Kugeln ab, die für mich bestimmt waren. Dann vertrieb er die Kerle, ehe sie noch mehr Schaden anrichten konnten.«
    Auf Swanns Gesicht zeichnete sich erst Unglauben, dann Verstehen und schließlich tödlicher Haß ab.
    »Dieses verlogene Weib!« knurrte er mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Wer?«
    Statt einer Antwort rang Swann um sein inneres Gleichgewicht. Dann streckte er die Hand aus und strich Laurel über die Wange. Seine Finger zitterten leicht.
    »Davon wußte ich nichts, Laurie«, flüsterte er. »So wahr mir Gott helfe, davon wußte ich nichts.«
    »Das habe ich mir gedacht. Aber wer steckt hinter dieser Sache? Was geht hier vor, Dad?«
    »Egal. Ich kümmere mich darum.«
    »Wie?«
    Swanns Miene war finster und angespannt.
    »Das ist eine Frage, die du mir nicht stellen solltest«, sagte er. »Und die ich dir nicht beantworten werde.«
    »Ich muss dir diese Frage stellen«, sagte Laurel. »Die einzige Chance, diesem Durcheinander ein Ende zu machen, ist die Aushändigung des Eis an Cruz. Er wird dafür sorgen, dass die Russen es zurückbekommen.«
    Langsam glätteten sich seine Züge, ohne allerdings an Finsternis zu verlieren. Er schüttelte den Kopf.
    »So leicht ist das nicht«, sagte er. »O nein, es ist alles andere als leicht. Das Ei ist nur ein Teil des Ganzen. Selbst wenn ich es zurückgäbe, wäre der Preis zu hoch.«
    »Meinst du, die Polizei würde sich dir an die Fersen heften? Cruz hat gesagt, dass die Russen keine öffentliche Einmischung wollen. Sie bestehen nur auf Rückgabe der Rubin-Überraschung.«
    »Ja, ich wette, dass sie das tun.«
    Swanns Lächeln trug nicht im geringsten zu Laurels Beruhigung bei.
    »Aber Rowan hat recht«, fuhr er fort. »Die örtlichen Cops sind nicht das Problem. Wenn die Russen schlau sind - und das sind sie -, wenden sie sich bestimmt nicht an die Polizei.«
    Er musterte seine Tochter mit Augen, deren Farbe ihrer Augenfarbe glich, aber die trotzdem so anders waren, Spiegel eines Lebcnsdickichts, das dem ihren nicht im entferntesten ähnelte.
    »Hast du dein Arbeitszeug mitgebracht?« fragte er.
    »Ja.«
    »Hol mir die Tasche, und kehr dann ins Haus zurück. Zwei Minuten später bin ich verschwunden.«
    »Es wäre bestimmt einfacher, dir nur den Stein zu bringen, nicht wahr?« fragte Laurel kühl.
    Swanns Augenlider flatterten.
    »Scheiße, Laurie. Du solltest ihn gar nicht erst finden.«
    »Eine Menge Dinge sollten nicht passieren, aber dann ist alles anders gekommen.«
    »Wer weiß sonst noch darüber Bescheid?«
    »Cruz und seine Chefin, Cassandra Redpath.«
    »Haben sie herausgefunden, um was es sich bei dem Stein handelt?«
    Laurel starrte ihren Vater an.
    »Es ist ein Rubin, oder nicht?« fragte sie. »Aber etwas ist seltsam daran.«
    Swann war unglücklich über ihre unergründliche Miene, was wußte sie bloß? Fragen wollte er nicht, denn Fragen enthüllten oft ebensoviel wie Antworten.
    »Seltsam?« fragte er. »Wieso?«
    »Das kann ich dir ohne weitere Tests nicht sagen, aber wahrscheinlich ist der Stein nicht echt.«
    »Das kann nicht sein«, wehrte Swann ab. »Vor der Revolution war niemand in der Lage, synthetische Steine herzustellen.«
    »Ich könnte mich irren. Das spezifische Gewicht weist eine unmerkliche Abweichung auf, aber vielleicht geht auch meine Waage falsch.«
    »Das muss es sein«, sagte Swann bestimmt.
    »Andererseits ist der Stein zu klar, zu perfekt, zu ebenmäßig. So etwas habe ich bei einem natürlichen Edelstein noch nie gesehen.«
    »Baby, kümmer dich einfach nicht weiter darum.«
    Swanns Stimme war sanft, enthielt aber einen gefährlichen Unterton.
    »Das ist das Problem, Dad. Ich bin nicht mehr dein Baby.«
    »Du bist jetzt Cruz’ Baby, ist es das? Inzwischen gilt ihm deine Loyalität, und dein alter Herr kann ruhig zur Hölle fahren.«
    »Wenn Cruz nicht gewesen wäre, wäre ich jetzt tot.« Laurel wollte die Stimme versagen. »Wenn du nicht gewesen wärst, wäre ich gar nicht erst geboren. Ich würde sagen, meine Loyalität gebührt euch beiden gleichermaßen. Ich liebe euch beide, und ihr reißt mich entzwei.«
    Schweigen erstreckte sich zwischen ihnen, doch dann machte Swann seinem Herzen Luft: »Mutter Gottes, was für eine Scheiße das doch alles ist.«
    »Was ist los, Dad? Was für eine Scheiße meinst du? Ich habe ein Recht darauf, es zu erfahren.

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