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Schiwas feuriger Atem

Schiwas feuriger Atem

Titel: Schiwas feuriger Atem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford & William Rotsler
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Sandsackbarrikade. »Leute in der Straße, Sir.«
    »Leute? Was für Leute? Uniformierte? Aufrührer?« Er legte sich über die Sandsäcke und versuchte hinauszusehen. Dumpf schlugen weitere Schüsse in die Schanze, und auf dem Dach gab ein Maschinengewehr Dauerfeuer, das zunächst auf der Straße Ruhe schaffte. Aber es war dunkel, und die Schützen konnten fast überall stecken.
    »Sind wohl Zivilisten, Sir.«
    »Na großartig«, murmelte Hennessey. Er holte sein Sprechfunkgerät hervor und schaltete auf die Frequenz des Hauptquartiers. »Roter Drachen I, hier Tiger Charlie, bitte kommen!«
    »Tiger Charlie, hier Roter Drachen I.«
    »Roter Drachen I, melden Sie Colonel Dunnigan: Werden aus dem Süd-Quadranten von Zivilisten beschossen!«
    »Tiger Charlie, hier ist …«
    Dunnigans Stimme unterbrach: »Ich übernehme. Sind Sie das, Hennessey?«
    »Jawohl, Sir.« Er verzog das Gesicht, denn mehrere Schüsse fuhren stäubend in die Sandsäcke. »Wir werden von Zivilisten beschossen, Sir. Sollen wir das Feuer erwidern?«
    »Natürlich, Captain! Lebenswichtige Anlage! Muß um jeden Preis geschützt werden!«
    »Jawohl, Sir.« Ein Sergeant ließ sich neben Hennessey auf ein Knie nieder, und der Captain bedeutete ihm durch Handzeichen, er solle die Straße unter Feuer nehmen. Der Sergeant nickte und eilte hinweg. Hennessey sprach wieder in das Gerät: »Sir, haben Sie eine Ahnung, was westlich von hier los ist?«
    »Großfeuer, Hennessey. Wir haben die Bekämpfung eingestellt. Eventuell soll eine Schneise gesprengt werden, damit es sich nicht noch weiter ausbreitet.«
    »Scheiße!« sagte Hennessey laut. Er hatte Hausbesitz dort im Westen. Seine nächsten Worte gingen in einer langen Salve der Gardisten unter. Auf der Straße ertönten Schreie.
    »Das sind welche aus dem Hospital, Sir«, flüsterte Thatcher vernehmlich. Es war ihm anzuhören, wie weh ihm das tat.
    »Colonel, ich rufe Sie wieder an. Tiger Charlie, Ende.«
    »Hm, ja – wissen Sie das bestimmt?« fragte er den Corporal.
    Thatcher nickte und wies auf die Straße. Dort lag ein Mensch mit dem Gesicht nach unten. Eine Frau. Sie trug den grünen Schwesternkittel. Ihr Blut war leuchtend rot.
    »Warum? Warum schießen sie auf uns?« fragte Hennessey erregt und anklagend. »Sie erreichen doch nichts damit.«
    Thatcher zuckte die Achseln. »Vielleicht wissen sie das nicht. Sie sind stinkwütend wegen des Stroms, Sir.«
    »Schießt über ihre Köpfe«, rief Hennessey, doch seine Worte gingen in der Salve des 0.50-MG unter, das vom Dache her lange Streifen aus dem Straßenpflaster und den Fassaden fetzte. »Verdammt noch mal, Thatcher! Gehen Sie rauf und sagen Sie denen: Feuer einstellen!«
    »Jawohl, Sir.« Gebückt ging der Corporal durch die Halle, rannte die Treppe hinauf ins Dachgeschoß. Von dort aus war die Straße besser einzusehen. Und er sah den Stadtbus mit den eckig aufgeschweißten Platten vor dem Kühler. Er drehte sich um und rannte die Treppe hinunter so schnell er konnte.
    »Nein!« rief Hennessey, als er die Meldung hört. »Also, der muß aufgehalten werden. Wo ist Daily? Der hat doch diesen Scheiß-Flammenwerfer, oder …?«
    »Tja – Daily ist weg. Wohin, weiß ich nicht. Vielleicht hat er Angst gekriegt, vielleicht haben wir ihn irgendwo verloren.« Thatcher zuckte die Achseln.
    »Sergeant Vayne!« Hennessey winkte den kleinen schlanken Unteroffizier heran. »Suchen Sie den gottverdammten Flammenwerfer und stoppen Sie diesen Bus! Thatcher! Gehen Sie wieder aufs Dach! Die wollen wahrscheinlich die Türe einrennen. Oder er ist voller Benzin!«
    Hennesseys Nachrichtenunteroffizier winkte. »Wir haben keine Verbindung mehr mit der Postenkette am Kabel! Nein, Moment, da ist …« Stirnrunzelnd hielt er inne, während Hennessey ungeduldig wartete. »Sir, Schütze Shanks ist dran. Er sagt, sie sind ausgetrickst worden … ich höre ihn schlecht … er ist …« Resigniert schüttelte der Funker den Kopf.
    »Na schön!« knurrte Hennessey. »Eins nach dem anderen. Erst den Bus stoppen. Dann wird das Kabel kontrolliert!« Er zuckte zusammen und duckte sich, denn wieder schlugen Schüsse in die Betonwand. Er sah Wade Dennis geduckt beim Lift stehen und rannte zu ihm hinüber. »Was zum Teufel wollen Sie hier?«
    »Was geht da vor?«
    »Wir werden angegriffen, offenbar von …« Er duckte sich, denn von einem Abpraller an der Marmorwand sprühte Steinstaub über seine Schultern. »… von Ihrem freundnachbarlichen Hospital.«
    »Wir haben keinen Strom

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