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Schiwas feuriger Atem

Schiwas feuriger Atem

Titel: Schiwas feuriger Atem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford & William Rotsler
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und undurchdringlich für elektromagnetische Impulse mit Ausnahme der über das äußere Antennensystem kommenden.« (Antimissile Abwehr, dachte Lisa). »Die Antennen treten am Heck der Treibrakete heraus, damit sie nicht weggeschoren werden können.« Unvermittelt schwieg Menschow abwartend. Chuck trat herzu. »Noch Fragen?« erkundigte er sich. Hughes Michaels stand auf, nannte seinen Namen und seinen Sender und fragte sodann: »Colonel Menschow, gerüchtweise verlautet, daß Ihr Land diese sogenannte Weltuntergangsbombe schon besaß, bevor Schiwa entdeckt wurde. Können Sie dieses Gerücht bestätigen oder dementieren?«
    Der Russe wandte sein plattes Bauerngesicht dem ABC-Reporter zu. »Die Welt sollte dankbar dafür sein, daß die Union der Sozialistischen Sowjet-Republiken die Möglichkeiten besitzt, ein solches Gerät in derart kurzer Zeit zu erstellen.«
    »Aha«, sagte Michaels trocken und setzte sich wieder. Sofort stand ein magerer Asiate mit strähnigem schwarzem Haar auf und hob die Hand. »Tang Shaoshi, Volkszeitung«, begann er atemlos, »Colonel Menschow, was für Pläne hatte Ihr Land hinsichtlich dieser Bombe, bevor die Bedrohung durch Schiwa eintrat?«
    Chuck Bradshaw kam ans Pult, legte Menschow die Hand auf den Arm und schob ihn höflich zur Seite. »Ich muß sehr bitten. Das sind Fragen, die für unser hier vorliegendes Problem irrelevant sind. Wir müssen dankbar sein, daß die russische Wissenschaft uns eine derartige Waffe zur Verfügung stellen kann. Bitte lassen Sie die Politik aus dem Spiel! Sie können Ihre Spitzigkeiten an den Mann bringen, wenn wir mit Schiwa fertig sind.«
    »Spitzigkeiten!« brach der chinesische Zeitungsmann mit schriller Stimme aus. »Die imperialistische Presse hat die Bedrohung durch den sowjetischen Bären gedeckt! Nach der marxistischen Lehre …«
    »Raus mit ihm!« befahl Bradshaw knapp. Zwei breitschulterige Marineinfanteristen erschienen, hoben den Reporter höflich, aber unwiderstehlich vom Stuhl und brachten ihn hinaus. Betrübt und sorgenvoll sah Bradshaw zu. »Meine Damen und Herren … und Sie, die Sie uns zu Hause auf dem Bildschirm sehen … ich … ich hoffe, Sie haben Verständnis dafür, daß wir für dergleichen einfach keine Zeit haben.« Das Auditorium reagierte spontan mit donnerndem Applaus. Chuck war sichtlich erleichtert, aber immer noch betroffen. »Ich will niemandem zu nahe treten … aber wir haben einfach nicht mehr viel Zeit. Alle an diesem Projekt Beteiligten arbeiten sehr hart. Solche … solche Geschichten können wir uns einfach nicht leisten. Ich bitte um Entschuldigung.« Wieder wurde applaudiert, und Chuck beantwortete einige Fragen von konventioneller Art.
    Lisa fing Diegos Blick auf. Einige Zuhörer verdrückten sich bereits. Er nickte. Lisa beugte sich vor und tippte Dink Lowell auf die Schulter.
    »Dienstbesprechung heute abend sieben Uhr, vergiß das bitte nicht.«
    Er nickte, sie stand auf und schob sich die Sitzreihe entlang zum Seitengang. Die dunkelhaarige Frau, deren Worte Lisa vorhin aufgefangen hatte, ging ebenfalls mit ihrem Begleiter hinaus, einem leicht zotteligen Professorentyp von Anfang Dreißig. Lisa tauschte ein flüchtiges Lächeln mit ihnen.
    Am Ausgang trafen sie sich. »Puh!« machte Lisa und atmete erquickt die frische Abendluft ein.
    »Hei«, grüßte die dunkelhaarige Frau, »Sie sind Lisa Bander. Ich bin Caroline Weinberg. Und das ist Wade Dennis. Wir sind vom Thales Center.«
    »Oh«, erwiderte Diego erfreut, »dann werden wir ja auf dem Hinflug hoffentlich in Verbindung mit Ihnen stehen.«
    »Ich hoffe, auf dem Rückflug auch, Colonel Calderon«, lächelte Wade Dennis.
    »Omega hat um sieben Dienstbesprechung«, sagte Lisa mit einem Blick auf ihre Uhr.
    »Oh, pardon, wir wollten Sie nicht aufhalten«, entgegnete Caroline rasch.
    »Nein, so habe ich das nicht gemeint. Ich wollte sagen, wir haben noch fast drei Stunden bis dahin. Wir könnten doch zusammen essen gehen und ein Weilchen ausspannen?« Sie sah Diego an, und er nickte.
    »Ich wünschte, wir könnten in die Stadt«, sagte Wade Dennis sehnsüchtig. »Soviel ich weiß, sind da ein paar gute Restaurants … und ich habe das Cape-Canaveral-Futter verdammt satt.«
    Alle lachten, und Diego schüttelte den Kopf. »Wir sind hier eingesperrt, außer für hochwichtige offizielle Aufträge kommt keiner heraus. Bruder Gabriel hat seine Wachtposten an jedem Tor. Eine richtige Zeltstadt. Vorige Woche kam Ellie Roberts per Wagen her und wurde erheblich

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