Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schiwas feuriger Atem

Schiwas feuriger Atem

Titel: Schiwas feuriger Atem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford , William Rotsler
Vom Netzwerk:
der uruguayischen Küste, und die Flutwelle hat Montevideo weggewaschen!«
    »Dink? Verdammt, ich habe keine Zeit zum Quatschen!«
    »Lisa, wir hören grade, San Bernadino ist nur noch ein Krater. Erdbeben längs der ganzen San Andreas-Falte. [xi] Tschengtschou in der Provinz Szetzuan ist weg. Und in der Ru’al Khali-Wüste ist ein gottverdammter See aus flüssigem Glas!«
    »Dink, laß uns in Ruhe!«
    »Verdammt, das schießt hier wie mit Schrotflinten! Was macht ihr denn da oben? Melbourne wird grade von einer Flutwelle getroffen und…«
    »Dink! Wir tun, was wir können. Ich kriege keine Verbindung mit Alpha. Ich habe keine Ahnung, wer noch lebt und wer nicht. Eben hat jemand Schiwa mit einem Haufen Sprengköpfe angeschossen. Paß auf: Lassen wir das mit dem Ablenken und versuchen wir’s mit Bremsen. Schadensmeldungen vom Raumschiff Erde kann ich nicht gebrauchen. Wir können hier oben doch gar nichts dagegen machen, verstanden?«
    Lisa wartete die Antwort nicht ab, sondern sprach sofort weiter. »Ich brauche ganz schnell ein paar Daten. Wie hat es sich auf Schiwas Kurs ausgewirkt? Ich glaube, es ist besser, wenn wir jetzt erst einmal versuchen, ihn abzubremsen. Aber verschafft mir ein paar Zahlen, pronto! «
    »… Äh, ja, Lisa – hör zu, es wird schon durchgerechnet. Wir haben Ärger mit dem Bostoner Institut gehabt. Hatten keinen Strom mehr, aber dann kam ein Bataillon mit mobilen Generatoren; die genauen Resultate kommen in Kürze durch und…«
    »Zum Teufel, Houston, was soll ich mit Lokalnachrichten? Wie ihr’s macht, ist mir egal, aber macht es! Daten – und zwar schnellstens! Ist es besser, wenn wir ihn soweit abzubremsen versuchen, daß er die Erde verfehlt, oder sollen wir lieber nochmals versuchen, ihn abzulenken? Beeilt euch!«
    »Roger, Omega I, wir… ah, hier ist ja Chuck…«
    »Omega I, hier Houston Control, Bradshaw.«
    »Houston Control, hier ist Omega I. Haben Sie was für uns?«
    »Jawohl, Omega I. Boston sagt, die erreichte Ablenkung ist nur etwa halb so groß, wie wir sie brauchen.« Solari stöhnte verzweifelt. »Hm… 61 Prozent, um genau zu sein. Habt ihr mit allem hingehauen, was ihr hattet?«
    »Nein, Houston, das kam von Alpha, wir wissen nicht genau, was sie gemacht haben. Mit allem oder nur mit einem Teil – wir wissen es nicht. Die Radarbilder sind noch unscharf. Hier oben schwimmt immer noch ein Haufen Müll herum.«
    »Na ja – ganz gleich, was ihr habt – haut es ihm sobald wie möglich rein. Mit jeder Sekunde wird es schwieriger.«
    »Verstanden, Houston. Wir holen schon eine ganze Zeit auf. Sowie wir in Schußposition hinter Schiwa sind, richten wir unsere Geschosse.«
    »Hm…« Bradshaw schien noch etwas einwenden zu wollen, schloß dann aber: »Also… viel Glück, Omega.«
    »Verstanden, Houston. Omega I Ende.«
    Lisa blickte zu Solari hin, doch dessen Augen hingen am Radarschirm, wo er versuchte, die Spreu vom Weizen zu scheiden.
    Ping! Ponng!
    Kleine Steintrümmer von den letzten Explosionen prallten an Omega I ab. Sofort versuchte Lisa, die hinter ihnen befindliche Omega II zu warnen. »Omega II, hier Omega I. Aufkommende Trümmer. Ich wiederhole: aufkommende Trümmer.«
    »Kenntnis genommen«, erwiderte Colonel Zaborowskijs tiefe Stimme.
    »Omega II, achten Sie auf…«
    Sie zuckte zusammen. Wieder eine taghelle Explosion. Irgendwer hatte Schiwa mit einer weiteren Atombombe getroffen.
    »Lisa, um Gottes willen, wir können doch nicht noch weiter herangehen, wenn hier dauernd Atombomben detonieren!
    Und die Geschosse können wir auch nicht da hineinjagen, wenigstens nicht, ehe wir sicher sind, daß die Explosion sie nicht kaputtmacht!«
    Lisa nickte. »Omega II, haltet eure Position. Wir müssen weitere Explosionen verhindern und unsere Maßnahmen koordinieren.«
    Eine volle Minute lang versuchte Lisa, mit den Alpha-Schiffen Verbindung zu bekommen, aber vergeblich.
    Resigniert blies sie die Wangen auf und sah Solari an. »Nun – dann müssen wir eben doch näher ran, mein Freund.«
    »Ja«, erwiderte der Astronaut trocken; »ich habe mir gleich gedacht, daß es nicht mehr lange gutgehen würde.«
    »Wir müssen herausfinden, welches Schiff überlebt hat und wer diese Raketen abfeuert.«
    Solari sah Lisa eindringlich an. »Das… hm, das könnte Jagens sein… und in diesem Falle…«
    »… ist Diego wahrscheinlich tot«, ergänzte Lisa. Sie schüttelte den Kopf, und ihr kurzgeschnittenes Haar blieb in der Null-Gravitation ein Weilchen fächerartig stehen,

Weitere Kostenlose Bücher