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Schiwas feuriger Atem

Schiwas feuriger Atem

Titel: Schiwas feuriger Atem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford , William Rotsler
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stark wie der des mehrere Kilometer breiten Arizona-Kraters. Er hob die Gegenseite des Planeten um etwa zehn Meter an und schüttelte sie auch noch mit Nachbeben durch. Die Mondkrater, die wir Mare Imbrium und Mare Orientale nennen, sind beinahe ebenso groß wie das Caloris-Becken. Auch an ihren antipodischen Punkten scheint es ähnliche Merkmale zu geben. Fast alle Krater auf den kleineren Planeten sind Impakt-Krater. Die Radar-Kartographie der Venus hat uns gezeigt, daß unter der Wolkendecke ähnliche Kratersysteme liegen. Hier auf der Erde jedoch haben die Witterungseinflüsse einen großen Teil der Spuren wegerodiert.« Sie warf den Kopf hoch und schloß: »Schon vor vielen Jahren hat Robert Dietz die Bezeichnung astroblema oder Sternenwunden für diese Krater vorgeschlagen.«
    Nun stellte Christine Mahlon vom PBS mit ihrer sanften Stimme eine Frage: »Major Bander, können Sie uns die Auswirkung solcher Einschläge anschaulich machen – vielleicht auf etwas andere Weise als bisher?«
    Lisa überlegte einen Moment. »Gewiß. Denken Sie an das Rätsel der Mammuts. Diese Ahnen des heutigen Elefanten waren seit dem Miozän bekannt und überlebten bis etwa 6000 v. Chr. In ihren gefrorenen Kadavern fand man unverdauten Mageninhalt. Das ist aber höchst rätselhaft. Denken Sie an die Zeiten, als wir die großen Blauwale jagten. Wurden sie in antarktischen Gewässern getötet, jedoch erst nach ein paar Stunden ausgeweidet, dann war das Walfleisch durch die Verwesungswärme unter der isolierenden Schicht von Walspeck buchstäblich gebraten. Beim Mammut, das viel kleiner war, müßte sich der Effekt entsprechend verzögern. Dennoch müßte er immerhin noch erkennbar sein.«
    »Ja, aber was hat das mit Schiwa zu tun?« fragte Nancy Darrin stirnrunzelnd.
    »Der Mageninhalt, der ausreichend gegen Wärmeverlust isoliert war, hätte soweit fermentiert sein müssen, daß er nicht mehr zu identifizieren war«, erläuterte Lisa, »aber die Mageninhalte der in Alaska und Sibirien gefundenen Mammutkadaver – die in gefrorenen Haufen von Gestrüpp und Baumstämmen im permanenten Frost lagen – waren unverdaut und unfermentiert.«
    Nancy Darrin machte ein angeekeltes Gesicht. »Major Bander – ist das irgend so ein alter von-Däniken-Quatsch?«
    Lisa lächelte flüchtig und wandte sich an Christine Mahlon: »Ich habe gelesen, daß man beim Bau der Alaska-Straße an eine Strecke geriet, wo die Bulldozerfahrer Gasmasken tragen mußten. Sie wühlten so viele Kadaver auf und schnitten sie kaputt, daß die ganze Gegend stank wie ein unaufgeräumtes Schlachtfeld.«
    Nancy Darrin seufzte laut und blickte verzweifelt zu den Deckenlampen empor. Christine Mahlon sah sie von der Seite an und fragte Lisa: »Ja, aber was hat das…«
    »Die Bäume, verstehen Sie. Im Permanentfrost wachsen nun mal keine Bäume. Die Vegetation, von der diese Kadaver umgeben waren, gehörten Zonen an, die Hunderte von Kilometern näher am Äquator lagen. Und wie hätte ein so großes Tier in der Tundra, wie wir sie heute kennen, überleben können? Es hätte einfach nicht genügend zu fressen gehabt.« Sie hielt inne und blickte auf die Reihe der Journalisten herab. »Nun, tatsächlich würde es mich kaum überraschen zu hören, daß damals einschneidende Veränderungen stattgefunden haben. Vielleicht auf Grund von Meteoreinschlägen, vielleicht aus anderen Ursachen. Aber es ist doch seltsam, daß diese Veränderungen ausgerechnet mit dem Untergang des Mammuts zusammenfallen.«
    Christine Mahlon tappte mit dem Bleistift auf die Tischplatte. »Wollen Sie damit sagen, Major, daß diese zotteligen Mammuts in tropischen oder gemäßigten Zonen gelebt haben, in denen sich das Klima so radikal veränderte, daß sie alle erfroren sind? Und zwar so plötzlich erfroren sind, daß der Fermentationsprozeß des Mageninhalts eingefroren wurde?«
    »Ich weiß nicht, ob das der Fall war, Miss Mahlon, aber das sind die Tatsachen. Es ist möglich, daß die Erde so hart getroffen wurde, daß sich ihre Achse verlagerte und den Winkel annahm, den sie heute hat.«
    »Sie meinen, Florida könnte zum Nordpol werden und, sagen wir, Nome eine heiße Gegend?«
    »Vielleicht. Sozusagen. Es ist natürlich eine Theorie. Eine solche Theorie könnte eine Menge ungewöhnlicher Fakten erklären, ähnlich denen, die ich erwähnt habe.« Lisa sah, daß Hugh Michaels, der wissenschaftliche Reporter von ABC, die Hand hob, und nickte ihm zu.
    »Major Bander, wie ist das Kräfteverhältnis zwischen

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