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Schlachtfeld der Verfluchten

Schlachtfeld der Verfluchten

Titel: Schlachtfeld der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tod sie sich für euch ausgedacht hat, aber wir werden es bald erfahren, wenn sie kommt.«
    »Ach, lebt sie denn hier?«
    »Ja, sie lebt hier!«, antwortete Jamila auf Karina’s Frage. »Sie lebt hier, denn hier ist ihre Heimat. Hier nimmt sie mit den Geistern der Toten Kontakt auf. Hier spricht sie mit der Vergangenheit, und sie wird uns nicht im Stich lassen.«
    Noch war alles Theorie. Allerdings hatte sich in den letzten Sekunden ein gewisses Feld der Spannung aufgebaut. Ich merkte es nicht an der Reaktion meines Kreuzes, es war einfach das Gefühl, dass etwas passieren musste.
    Es gab auch kein Knistern in der Luft. Ich vernahm weder ein Wispern noch ein Flüstern, aber es war etwas vorhanden, etwas Unheimliches, vielleicht auch Heidnisches.
    Der Staub lag nicht mehr in der Luft. Als ich allerdings nach vorn schaute, da kam mir die Luft nicht mehr so klar vor. Sie schien von einem sehr dünnen Dunst geschwängert zu sein, der aussah wie hauchzarte Streifen.
    Geister, die sichtbar wurden?
    Ja, das gab es. Das hatten meine Freunde und ich schon des Öfteren erlebt.
    Aber es waren nicht die Geister, die meine Aufmerksamkeit auf sich zogen, es war etwas ganz anderes, und es geschah dort, wo ich den Steinhaufen sah. Bisher hatte ich ihn nur als einen wilden Wirrwarr irgendwelcher Felsbrocken angesehen, die von der Mutter Natur verteilt worden waren.
    Genau diesen Eindruck musste ich jetzt korrigieren. Die Steine hatten ihren Sinn, und ich stellte fest, dass sie etwas Bestimmtes bildeten. Man konnte es als einen Unterschlupf bezeichnen oder als eine schief gebaute Steinhütte, die allerdings einen Ausgang besaß, aus dem sich jetzt jemand löste.
    Ein Mensch, eine Frau – die geheimnisvolle Atema!
    ***
    Ich konnte mir vorstellen, dass ich nicht der Einzige war, der jetzt den Atem anhielt. Auch Karina und Suko ging es wohl so, und so hatten wir unser eigenes Schicksal zunächst einmal vergessen, weil nur diese andere und fremde Person zählte, die gebückt ihr Versteck verließ und sich einen halben Schritt später aufrichtete.
    Ich hatte mir keine Vorstellungen darüber gemacht, wie sie aussah, nur von ihren roten Haaren wusste ich, und die hatte sie tatsächlich. Ansonsten hätte man sie auch als eine wilde Barbarin bezeichnen können. Zumindest passte sie nicht in unsere Zeit, sondern eher in die Vergangenheit.
    Sie war eine Amazone, ein Vollweib, eine Kämpferin, und das zeigte sie auch. Sie trug eine Rüstung oder ein dunkles Kleidungsstück, das mehr einem Korsett glich und die langen Beine freiließ. Bis zu den Knien waren sie mit Schaftstiefeln bedeckt. Auch die Arme waren bis hoch zu den beiden Ellenbogen geschützt.
    Durch die recht bleiche Haut fiel das Schwarz des Korsetts besonders deutlich auf. Es spannte sich so stark, dass die Brüste angehoben wurden und wie zwei halbe Bälle nach oben ragten.
    Es gab eine wahnsinnige Diskrepanz zwischen den Amazonen, wie wir sie kannten, und dieser schon fast mystischen Anführerin mit dem Namen Atema. Aber schon zu allen Zeiten hatte das Weib mit seinen Reizen gelockt, so war es von zahlreichen Dichtern und Schriftstellern immer wieder überliefert worden. Von diesen Vorurteilen hatten auch die Hexenprozesse negativ profitiert.
    Sie erschien, und ein Raunen ging durch die Reihen der Amazonen. Für sie war Atema eine Königin, fast schon eine Göttin. Zumindest war sie beseelt vom Geist einer mächtigen Toten, die angeblich schon die alten Griechen und Trojaner gekannt hatten.
    Atema war noch relativ weit von uns entfernt, sodass wir ihr Gesicht nicht erkennen konnten. Das änderte sich, als sie näher kam, und ich wunderte mich darüber, wie jung sie noch war, bestimmt nicht älter als zwanzig Jahre.
    Ich wunderte mich nur, aber Karina sprach genau das aus, was ich dachte.
    »Fast noch ein Kind....«
    »Denk an Alexander den Großen. Der war siebzehn, und da gehörte ihm schon die halbe Welt.«
    »Stimmt auch wieder.«
    Atema kam auf uns zu. Es schien für sie überhaupt keine andere Richtung zu geben, und jetzt stellte ich auch fest, dass sie bewaffnet war. An der rechten Seite war an einem schmalen Gürtel ein Schwert befestigt mit einer kurzen Klinge.
    Alles wirkte harmlos. Wie bei einem Schauspiel auf der Bühne, aber das trog. Da brauchte ich nur in die Augen der Frau zu schauen, in denen als Farbe ein kaltes Grün leuchtete. Und eine gewisse Kälte verbreitete sie ebenfalls. Die spürte ich, als sie in meine Nähe geriet, und es irritierte mich auch.
    Die eng

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