Schläfst du schon?
hast.”
“Ich habe alles gehört.”
Sie nickte resigniert. “Und ich dachte, schlimmer könnte es gar nicht mehr kommen.”
Eine Frau kam vorbei. Sie hatte kein grünes Haar, sah aber so umwerfend schön aus, dass es fast schon überirdisch schön war. Als sie Hannah erblickte, blieb sie stehen und kicherte. Damit wurde der erste Eindruck korrigiert, und sie wirkte schon sehr viel alltäglicher.
“Na, haben die Tipps, die wir dir gegeben haben, funktioniert, Hannah?” Sie warf ihm einen abschätzigen Seitenblick zu.
Hannah sah aus, als ob sie am liebsten im Erdboden versunken wäre. “Können wir vielleicht ein anderes Mal darüber sprechen?”, schlug sie vor.
Die schöne Frau grinste ihn an. “Klar doch.”
Er wartete, bis er wieder allein war mit Hannah. “Lass mich das mal richtig verstehen. Du hast gestern Nacht versucht …”
“Ja”, hauchte sie unglücklich. “Und um dir die Wahrheit zu sagen, ich möchte lieber nicht, dass du mir sagst, wie albern ich dir vorgekommen bin.”
“Das würde ich nie tun.”
“Wirklich?” Sie lächelte schwach. “Du bist wahnsinnig nett.”
Das brachte ihn zum Lachen. “Hannah, das ist so ziemlich das Einzige, was ich im Augenblick nicht bin.”
“Was denn dann?”
Verdammt angetörnt, dachte er hilflos. “Ich weiß nicht genau.”
Sie überlegte einen Moment. “Dann habe ich wohl nichts zu verlieren.” Damit kam sie um den Tresen herum und auf ihn zu, und immer näher, bis ihr Rock seine Schenkel berührte.
Plötzlich schien die Luft schwer und schwül zu sein. Ein betörender Duft ging von Hannah aus. Der Blick ihrer schönen Augen war ein wenig unsicher, aber dass sie seine Hand nahm und auf ihren flachen Bauch legte, wirkte auf ihn eher unerschrocken.
Bring ihn dazu, den Stoff anzufassen … Die Worte der Grünhaarigen kamen ihm wieder in den Sinn, und er wusste nicht, ob er lachen oder stöhnen sollte. “Sie hat sich geirrt”, sagte er leise. Seine Stimme war heiser vor Erregung, obwohl er sich große Mühe gab, sich nichts anmerken zu lassen. “Männer wollen nicht den Stoff fühlen.”
“Nein?” Sie klang auch recht aufgeregt, denn im Gegensatz zu dem, was er sagte, zog er seine Hand nicht weg.
“Nein. Ich möchte Haut spüren. Nackte Haut.”
Ihr Mund formte ein kleines 0. “Ich verstehe.”
“Hannah …” Sie sah so verletzlich und dabei so unglaublich sexy aus. Und jetzt, da er wusste, dass sie noch mit keinem Mann geschlafen hatte, sich aber mit jeder Faser ihres herrlichen Körpers danach sehnte, konnte er kaum atmen. “Was geht hier vor?”
“Ich dachte, das wüsstest du schon.”
“Ich meine, abgesehen davon, dass du deine Angestellte und Gäste um Hinweise bittest, wie du …”
“Wie ich dich verführen kann?” Sie schluckte. “Meinen Bruder habe ich auch gefragt.”
“Michael? Oh, Gott!” Er stieß langsam die Luft aus. “Aber warum?”
“Warum ich Hinweise brauche?”
“Warum überhaupt das alles? Warum gerade ich? Und warum bist du noch …”
“Jungfrau.” Sie seufzte resigniert. “Das ist ziemlich schlimm, was?”
“Nein. Nein”, wiederholte er und fuhr sich mit der Hand durchs Haar, als ob er auf diese Weise auch seine Gedanken ordnen könnte. “Hannah, warum tust du das?”
Warum tust du mir das an? fügte er innerlich hinzu. Aber immer noch besser, sie versuchte es bei ihm als bei einem anderen Mann, oder? Wenigstens konnte er ihr widerstehen.
Wahrscheinlich.
Na gut, er hatte da vielleicht doch seine Schwierigkeiten.
Das Telefon klingelte, und er war noch nie so erleichtert gewesen.
Mit einem leisen Seufzer der Enttäuschung trat Hannah von ihm weg und nahm den Hörer ab. Dann ließ sie kaum merklich die Schultern sinken, und ihr Lächeln wurde angespannt. “Mom? Ist alles in Ordnung?”
Während sie mit ihrer Mutter telefonierte, täuschte Dwight Interesse an einer Reihe von ausgestellten T-Shirts vor, um sie in Ruhe sprechen zu lassen. Er fragte sich, ob sie wohl beleidigt sein würde, wenn er die Gelegenheit nutzte, sich davonzumachen. Wahrscheinlich.
“Was ist mit dem Geld, das ich dir letzte Woche geschickt habe?”, hörte er sie fragen. “Nein, Mom, Michael hat diese Rechnung schon für dich bezahlt. Das andere Geld, das du bekommen hast, war für dich.” Sie stöhnte leise, und als er einen Blick in ihre Richtung wagte, saß sie leicht vorgebeugt auf einem Stuhl hinter der Theke und rieb sich die Schläfen.
Dwight erinnerte sich nur vage an Hannahs Mutter. Sie
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