Schläfst du schon?
gedauert, aber, ja, wir haben alle gekriegt.”
“Gut. Und jetzt gehst du bald wieder in diese Welt zurück.”
“Ja.” Das stimmte, und es gab Momente, da konnte er es kaum erwarten.
“Sie ist sehr gefährlich, deine Welt, nicht wahr?”, sagte sie leise und streifte seine verletzte Seite mit einem flüchtigen Blick.
Seltsamerweise wollte er plötzlich nicht mehr über seine Rückkehr nach Los Angeles sprechen. Und der Gedanke daran, erneut eine andere Identität anzunehmen und eine weitere Zeit seines Lebens zu verlieren, weckte in ihm eine Sehnsucht nach sehr viel mehr. Aber das ergab doch gar keinen Sinn! Er liebte L. A. Er liebte es, ein Cop zu sein, dessen war er absolut sicher. Aber es gefiel ihm nicht, wie seine Arbeit ihn auszuhöhlen drohte, sodass von seinem wahren Selbst kaum noch etwas übrig blieb.
Nicht zum ersten Mal fragte er sich, was seine berufliche Ergebenheit aus seinem Privatleben machte. Im Grunde genommen zerstörte sie es. Es musste doch einen Weg geben, ein Privatleben und einen Job zu haben, aber er kannte keinen.
“Nicht wahr?”, wiederholte Hannah und wartete immer noch auf seine Antwort. “Deine Arbeit ist gefährlich?”
“Ich bin vorsichtig”, erwiderte er schließlich.
Sie schüttelte den Kopf. “Wie vorsichtig kann man denn sein, wenn man mit bewaffneten, skrupellosen Verbrechern zu tun hat?”
“Du machst dir ja Sorgen um mich”, sagte er überrascht.
“Ich mache mir um viele Dinge Sorgen. Ich mache mir Sorgen um die Katze, die uns zugelaufen ist, darüber, ob die Gäste genügend Handtücher haben, ich mache mir Sorgen …”
“Du machst dir Sorgen um mich.”
Sie hielt inne und lächelte. “Ja. Ich kann nichts dagegen tun. Alexi hat damit angefangen, und irgendwie hat es mich angesteckt.”
“Ich liebe meinen Job, Hannah.”
“Ich weiß.”
Er schüttelte den Kopf. “Wir können so weitermachen, aber es führt uns zu nichts. Das ist es nicht, was ich wissen möchte.”
“Nein?”
“Nein.”
Sie sah ihn beunruhigt an.
“Wir müssen über gestern Nacht sprechen, Hannah.” Er wollte es wirklich nicht und war froh gewesen, als das Telefon sie unterbrochen hatte, aber was sollte er tun? “Ich werde an nichts anderes denken können, wenn wir es nicht hinter uns bringen”, fügte er hinzu.
Das hellte ihre Miene ein wenig auf. “Wirklich?”
“Hast du denn geglaubt, ich könnte es einfach vergessen?”
Bevor sie ihm geantwortet hatte, wurde die Ladentür geöffnet. Karrie kam herein und reckte neugierig den Hals.
“Die Pause ist vorüber”, rief sie. “Hier bin ich, ob ihr nun so weit seid oder nicht.”
Hannah blies sich eine Locke aus dem Gesicht und warf Dwight einen resignierten Blick zu. “Das Timing in meinem Leben, falls du es noch nicht bemerkt haben solltest, lässt wirklich zu wünschen übrig.”
Die Locke fiel ihr wieder über die Augen, und ohne darüber nachzudenken oder auf ihr Publikum zu achten, strich Dwight sie ihr sanft aus der Stirn.
Sie schauten sich tief in die Augen, und die Welt schien zu versinken. Und für Dwight hatte es nichts damit zu tun, dass Hannah in ihrem Kleid unbeschreiblich sexy aussah. Es hatte nur etwas mit Hannah selbst zu tun.
“Wir müssen unbedingt miteinander reden”, sagte er leise.
Sie biss sich auf die Unterlippe und nickte. “Ich muss nur noch ein paar Stunden arbeiten, aber dann habe ich frei.”
Verschwinde von hier, riet ihm die Stimme der Vernunft. Lass dich auf nichts ein. Dennoch strich er Hannah mit dem Finger über die Wange und freute sich, als sie erschauerte. “Du fühlst dich so weich an.” Er streichelte ihr Kinn mit dem Daumen, und sie stieß einen leisen Seufzer aus.
Gleichzeitig fasziniert und beunruhigt trat er einen kleinen Schritt zurück. Hannah lächelte ihn ein wenig unsicher an, was ihn zutiefst rührte, und selbstvergessen erwiderte er ihr Lächeln. Aus Gründen, die ihm nicht ganz klar waren, beugte er sich dann wieder zu ihr, um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben, bevor er ging. Aber im gleichen Moment hob sie ihm das Gesicht entgegen, und ihre Lippen trafen sich.
Es war ein kurzer, warmer und sehr süßer Kuss. Und er hatte etwas unbeschreiblich Aufregendes, sodass Dwights Herz sich mit nie gekannter Sehnsucht füllte.
Langsam richtete er sich auf, und sie starrten sich sekundenlang wortlos an. Wenn er nach Hannahs Blick urteilte, war sie ebenso verwirrt wie er über diesen Kuss. Auf jeden Fall war es ein Kuss gewesen, den er nicht so schnell
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