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Schläfst du schon?

Schläfst du schon?

Titel: Schläfst du schon? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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die tiefe, ungemein vertraute Stimme hatte sie aus dem Gleichgewicht gebracht, im übertragenen und leider auch im wörtlichen Sinn.
    Die Torten segelten hoch in die Luft.
    Hannah hatte noch Zeit, einen ungläubigen Schrei auszustoßen, als sie schon wieder herunterkamen – direkt auf sie. Mit einem scharfen Atemzug – immerhin waren die Torten eiskalt – hob sie den Kopf und starrte Dwight an.
    Erdbeeren glitten von ihrem Kinn herunter, von ihren Schultern und ihrer Brust. Die zähflüssige Sauce lief ihr das Kleid hinunter und klebte an ihrer Haut. Der Tortenboden brach und fiel in Klumpen auf die Erde, zusammen mit den beiden Pappunterlagen, die die Torten getragen hatten.
    “Da hab ich ja was angerichtet!” Hannah fiel auf die Knie und starrte auf den Mischmasch vor ihr.
    Dwight stellte sein Surfbrett ab und kniete sich neben sie. “Lass mich dir helfen.”
    “Du hast schon genug geholfen!”
    Er seufzte auf und sah sie ernst an. “Tut mir leid.” Aber seine Mundwinkel zuckten verdächtig.
    “Ja, so siehst du auch aus.” Tatsächlich sah er wunderbar aus. Er war noch nass von seinem Bad im Meer. Seine breiten Schultern und die glatte, muskulöse Brust glitzerten in der Sonne. Seine Erschöpfung schien vergangen zu sein, seine Augen strahlten, und sein Mund … Himmel, dieser Mund. Er erinnerte sie nur wieder an all das, was sie so sehr ersehnte.
    Es kommt auf die Körpersprache an, hatte Tara gesagt.
    Also gab sie sich alle Mühe, indem sie eine freundlichere Miene aufsetzte, sich ein wenig zu ihm beugte und ihm den herausforderndsten Blick zuwarf, den sie unter diesen Umständen zustande bringen konnte.
    “Es tut mir wirklich leid”, sagte er mit plötzlich heiserer Stimme und schaute sie dabei in einer Weise an, die sie in den siebten Himmel versetzte. “Hannah, du siehst mich wieder so an, dass ich vergesse, was ich eigentlich sagen wollte. Hör auf damit.”
    “Ich kann nicht. Vielleicht solltest du besser aufhören, mich so anzusehen.”
    “Ich kann nicht. Lass mich …” Er kam näher, so nah, dass sie sehen konnte, dass seine Augen dunkler wurden, so nah, dass sie seinen erregenden Duft nach Meer und Mann roch.
    Ihre Knie berührten sich, es war fast zu schön, und sie sagte sich, dass sie sich durch seine Nähe nicht so durcheinanderbringen lassen sollte. Aber dann sagte und tat er etwas, das sie noch viel mehr aufregte.
    “Ich muss von dir kosten”, flüsterte er. “Ich muss einfach.” Und er beugte den Kopf, fuhr mit den leicht geöffneten Lippen an ihrer nackten Schulter entlang und nahm die zuckersüße Erdbeercreme auf.
    “Ach, herrje”, flüsterte sie und begann, unkontrolliert zu zittern. Und ob es auf die Körpersprache ankam! Ja, sie hatte es endlich richtig gemacht!
    Sie spürte seine Lippen auf ihrem Schlüsselbein, dann auf ihrer anderen Schulter, und nun verweilte er an ihrem Hals.
    Wenn er so weitermachte, würde sie noch dahinschmelzen. “Dwight …”
    “Sag mir, dass wir unvernünftig sind.”
    “Wir sind unvernünftig. Wag es ja nicht aufzuhören.”
    Ihm entfuhr ein kehliges Lachen, das wie ein Stöhnen klang. Im nächsten Moment presste er den Mund auf ihren. Was immer sie noch hatte sagen wollen, es war nicht mehr wichtig. Nichts war mehr wichtig, nur seine Nähe, sein Mund. Sein Kuss war nicht verlangend, eher genießerisch langsam und tief, was sie nur noch mehr erregte.
    Dwight achtete nicht darauf, dass er mit den Knien in den zermatschten Torten landete, als er die Arme um Hannah schlang. Spontan legte Hannah ihm die Arme um den Nacken, sodass ihre Körper sich dicht aneinanderpressten, unterstützt von der klebrigen Erdbeersauce. Als Dwight einen Schenkel zwischen ihre schob, rieb Hannah sich instinktiv an ihm und stöhnte vor Erregung tief auf.
    Sehr angeregt davon, bewegte Dwight seinen Schenkel vor und zurück, und Tränen schossen ihr in die Augen, weil sie so überwältigt war von der Heftigkeit ihrer Gefühle. Hannah vergaß alles um sich herum, es gab nur noch Dwight – seinen Duft, seinen Schenkel, seine Hände. Seinen ganzen Körper. Sie spürte seine harten Muskeln unter ihren Fingern, während sie seine Schulter, seinen Rücken und alles, was sie erreichen konnte, wie im Fieber streichelte.
    Wie aus weiter Ferne drang das Geräusch von Schritten an ihr Ohr und dann ein zufriedenes Lachen.
    Tara.
    “Ich wusste es!”, rief ihr ihre liebe Freundin frohlockend zu und klatschte ausgelassen in die Hände. “Ich wusste es einfach.”

8.

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