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Schläfst du schon?

Schläfst du schon?

Titel: Schläfst du schon? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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Wasser.”
    “Tara …”
    “Sieh mal, Schätzchen.” Tara stellte ihren Eisbecher ab und wurde ernst. “Ich weiß, du gibst dich gern dem irrigen Gedanken hin, dass du sehr viel härter arbeiten musst als ich und Alexi, nur weil du kein Geld hast. Aber ehrlich, das ist totaler Blödsinn. Okay? Wir sind absolut gleichberechtigt, und wir helfen uns gegenseitig, weil wir uns sehr gernhaben. Wenn ich also heute höre, wie du mit einem idiotischen Lächeln einem hinreißenden Mann ein Kondom anbietest statt Kaffee, und wenn du dann völlig weggetreten aus dem Fenster schaust, dann macht mich das glücklich. Verdirb es mir nicht, okay?”
    Hannah wusste nicht, was sie dazu sagen sollte.
    “So. Was ist also gestern Nacht zwischen dir und Dwight geschehen, dass du so aufgekratzt bist? Oder darf ich raten?”
    “Nein!” Hannah öffnete den großen Kühlschrank und starrte hinein, um ein wenig Zeit zu gewinnen. Sie betrachtete die beiden riesigen Erdbeertorten, die sie Alexi ins Restaurant bringen wollte, nahm dann eine in jede Hand und wandte sich wieder zu Tara. “Entschuldige. Ich habe dich auch sehr, sehr gern, aber bei dieser Sache muss ich allein zurechtkommen.”
    “Also keine Mitternachtsanrufe mehr nach New York?”
    “Ich denke, jetzt habe ich alles im Griff.”
    “Ich bin sicher, dein Bruder wird froh sein zu hören, dass die aufklärenden Gespräche über Bienen und Vögelchen vorbei sind.”
    Hannah gab sich alle Mühe, nicht die Miene zu verziehen.
    Tara seufzte. “Okay, ich geb’s auf.”
    “Gut.”
    “Wirklich. Ich mische mich nicht mehr ein.”
    “Wunderbar.”
    “Aber …”, Tara achtete nicht auf den finsteren Blick, den Hannah ihr zuwarf, “… denk bitte daran, dass es mehr ist als nur Musik und Kerzen. Es kommt vor allem auf die Körpersprache an.” Sie lachte, als Hannah die Augen verdrehte. “He, gib nicht mir die Schuld für mein Schnüffeln, sondern Alexi und Michael. Ich darf erst dann wieder ins Hotel gehen, wenn ich weiß, was zwischen dir und Dwight vor sich geht. Michael will wissen, ob er den Mann umbringen muss, und Alexi, ob sie den Sommer über Toiletten schrubben muss.”
    Hannah stöhnte auf und ging, die Torten in den Händen, vorsichtig durch den Laden und zur Tür. “Unsere Pubertät liegt schon seit Jahren hinter uns, nur damit du’s weißt.”
    “Ich weiß.” Tara lächelte. “Wir haben dich wirklich sehr, sehr gern, Hannah.”
    Gerührt erwiderte Hannah ihr Lächeln. “Dann sei ein liebes Mädchen und warte hier. Geh ans Telefon und füttere die Gäste, bis ich zurückkomme.”
    “Na gut, aber beeil dich. Ich bin noch nicht fertig mit meinem Verhör. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass deine Story interessant sein wird. Oh, und vergiss das Kondom nicht. Michael hat mich gebeten, dich daran zu erinnern.”
    “Vielen Dank.” Hannah blinzelte, als sie in die helle Sonne hinaustrat, erleichtert, dass sie, wenigstens für den Augenblick, nicht mehr im Scheinwerferlicht stand. Sie lächelte den Hornsbys zu, die sich wild unter einer Eiche küssten. Ein Paar auf Hochzeitsreise und seit einer Woche im Hotel, das aber kaum jemals aus seinem Zimmer herauskam.
    Die zwei winkten ihr zu und küssten sich gleich wieder.
    Hannah konnte sie gut verstehen. Es war ein herrlicher Tag. Ein Tag zum Küssen. Der Nebel hatte sich früh verflüchtigt, die Sonne stand hoch am Himmel und verhieß einen warmen Sommeranfang nach dem ungewöhnlich kühlen Frühling. Das Hotel sah einladend aus. Sie stand vor dem farbenfrohen Garten, in dem sie so gern arbeitete. Zu ihrer Rechten schlugen die Wellen an die Küste. Sie fühlte sich gut, war aber nicht stark genug, um nicht nach Dwight Ausschau zu halten. Zu ihrer Enttäuschung gab es weder am Strand noch im Wasser einen Surfer zu entdecken.
    Vorsichtig die Torten balancierend, reckte sie den Hals, aber es nützte nichts. Er war fort. Nun, umso besser. Ihre Nerven konnten nicht so bald schon wieder ein Treffen mit ihm verkraften, besonders, da sie keine Ahnung hatte, was sie zu ihm sagen sollte.
    Tut mir leid, dass ich gestern Nacht versucht habe, mich an dich heranzuschmeißen. Es ist nur so, dass ich es satthabe, Jungfrau zu sein und nur von der Liebe zu träumen und zu hoffen.
    Sie war so in Gedanken versunken und so sehr damit beschäftigt, den Strand nach Dwight abzusuchen, dass sie nicht die Schritte hinter sich hörte, bis es zu spät war.
    “Hannah.”
    Mit einem erschrockenen Keuchen wirbelte sie herum. Es war nun einmal so,

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