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Schlaf Nicht, Wenn Es Dunkel Wird

Titel: Schlaf Nicht, Wenn Es Dunkel Wird Kostenlos Bücher Online Lesen
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gerettet.«
    »Sie war unglaublich«, sagte Josh stolz.
    »Bis zu dem Punkt, wo ich mich fast selbst ertränkt hätte.«
    »Mein Gott, ist alles okay mit dir?«
    »Sie ist unglaublich«, wiederholte Josh und streckte Alison seine Hand entgegen. »Ich bin übrigens Josh Wylie.«
    Alison ergriff seine Hand und schüttelte sie lebhaft. »Alison Simms.«
    »Alison ist meine neue Untermieterin«, erklärte ich.
    »Freut mich, Sie kennen zu lernen, Alison.«
    »Gleichfalls.« Beinahe widerwillig ließ sie seine Hand los. »Und hat Terry Sie schon zu unserem Thanksgiving-Dinner eingeladen?«
    »Alison!«
    »Terry ist nämlich die beste Köchin der Welt. Sie haben doch noch nichts vor, oder?«
    »Na ja, eigentlich nicht, aber ….«

    »Gut. Dann wäre das also abgemacht. Keine Sorge, Terry«, beruhigte Alison mich. »Ich helfe dir.«
    Ich weiß nicht genau, was danach geschah. Ich weiß nur noch, dass ich Alisons anmutigen Schwanenhals würgen und sie gleichzeitig umarmen und vor Freude in die Luft werfen wollte. Vielleicht hat sie meine zwiespältigen Gefühle gespürt, sie murmelte jedenfalls etwas davon, dass wir uns später sehen und alle notwendigen Einzelheiten besprechen würden, bevor sie sich eilig zurückzog und in einer Wolke aus pinkfarbenem Sand verschwand. Josh fuhr mich nach Hause und wartete im Wagen, bis ich mich abgetrocknet und mir etwas Trockenes angezogen hatte, bevor er mich zurück zur Arbeit fuhr. Keiner von uns sagte etwas, bis er vor der Klinik hielt, wo wir uns beide gleichzeitig einander zuwandten.
    »Josh …«
    »Terry …«
    »Du musst Thanksgiving nicht zu dem Essen kommen.«
    »Du musst mich nicht einladen.«
    »Nein, ich würde dich gerne einladen.«
    »Dann würde ich gerne kommen.«
    »Ehrlich?«
    »Jan hat an dem Abend die Kinder, und ich habe noch keine besonderen Pläne gemacht.«
    »Es gibt bestimmt nichts Ausgefallenes ….«
    »Ich brauche nichts Ausgefallenes, wenn ich dafür die beste Köchin der Welt haben kann.«
    Ich lachte. »Nun, das ist vielleicht ein bisschen übertrieben.«
    »Sie ist schon eine Marke für sich, was?«
    »Ja, das kann man wohl sagen.«
    »Ein echter wirbelnder Derwisch. Ein bisschen übermütig und versponnen, aber wirklich reizend.«
    Reizend, übermütig und versponnen, denke ich heute.
Nicht unbedingt die Worte, die mir als Erstes einfallen würden.
    Was würde dir denn als Erstes einfallen , höre ich Alison listig in mein Ohr flüstern.
    »Erklären Sie meiner Mutter, warum ich nicht noch mal mit hochkommen konnte, um mich von ihr zu verabschieden?«, fragte Josh und wies auf seine nassen Klamotten.
    »Wenn ich den Teil auslassen darf, wo ich um ein Haar ertrunken wäre.«
    Josh lachte. »Um wie viel Uhr am nächsten Donnerstag?«
    Ich überlegte rasch, was alles vorzubereiten war. Es war Jahre her, dass ich für irgendwen ein Thanksgiving-Dinner gekocht hatte. Ich konnte mich nicht einmal mehr erinnern, wann ich zuletzt einen Truthahn gekauft hatte, weil man für sich alleine nie in die Verlegenheit kommt. »Sieben Uhr.«
    »Sieben Uhr«, wiederholte er. »Ich bin jetzt schon ganz dankbar.«
    Ich stieg aus dem Wagen und hüpfte die Eingangstreppe der Klinik hinauf. Als ich die Tür öffnete, sah ich mich noch einmal um. Mein Held, dachte ich, als ich Josh wegfahren sah, leicht benommen vor freudiger Erwartung, das Rauschen der Brandung noch in den Ohren.

8
     
     
    »Okay, bist du bereit für einen vollkommen neuen Look?«
    Alison stand, bewaffnet mit einem interessant aussehenden Arsenal von Tuben und Flaschen, in blauen Shorts und einem weißen rückenfreien Top barfuß mit rosa lackierten Nägeln vor meiner Tür. Ihre Haare waren zu einem Pferdeschwanz gebunden. Sie sah aus wie ungefähr zwölf.
    Meine Haare waren auf ihre Anweisung hin frisch gewaschen und in ein zu meinem Froteebademantel passendes weißes Handtuch gewickelt. »Was hast du denn da alles?« Ich trat einen Schritt zurück, um sie hereinzulassen.
    »Cremes, Öle, Emulsionen.« Sie stellte die Sachen auf meinem Küchentisch ab und ordnete sie sorgfältig. »Was ist eigentlich eine Emulsion?«
    Ich dachte an den theoretischen Unterricht meiner Schwesternausbildung. »Jede kolloidale Suspension zweier Flüssigkeiten«, sagte ich beinahe automatisch, erstaunt, wie problemlos derart lange vergessene Brocken wieder an die Oberfläche tauchten.
    »Kollodial?«
    »Kolloide sind gelatinöse Substanzen, die in einer Flüssigkeit aufgelöst eine hohe Diffusionsresistenz sowohl gegenüber

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