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Schlafen lernen - Sanfte Wege fuer Ihr Kind

Schlafen lernen - Sanfte Wege fuer Ihr Kind

Titel: Schlafen lernen - Sanfte Wege fuer Ihr Kind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Kunze , Helmut Keudel
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geleitet hat. Stattdessen liegt das Baby in einem Bett und ist ganz allein: Da stimmt doch irgendetwas nicht!
    Stellen Sie sich doch nur einmal vor, Sie schlafen an Ihren Partner gekuschelt im Bett ein. In der Nacht wachen Sie kurz auf und merken, dass Sie allein sind. Was passiert? Vor lauter Verwirrung sind Sie sofort hellwach und grübeln, was wohl geschehen sein könnte oder ob Sie bloß träumen. Eventuell stehen Sie auf, um nach Ihrem Partner zu suchen, so lange, bis Sie ihn oder eine Erklärung gefunden haben. Das Baby fühlt sich genauso allein und schreit, damit jemand kommt und dafür sorgt, dass die Welt wieder in Ordnung ist. Es verlangt nach der üblichen elterlichen Hilfe, um wieder so einzuschlafen, wie es das gewöhnt ist.
    GU-ERFOLGSTIPP SCHLAFMITTEL NUR HOMÖOPATHISCH!
    Bei uns werden schätzungsweise mehr als einem Fünftel der Babys und Kleinkinder Schlaf- und Beruhigungsmittel verordnet. Der dringende Wunsch der Eltern, ihr Kind möge endlich schlafen – zur Not auch mit schulmedizinischen Medikamenten –, ist verständlich. Doch Schlaf- und Beruhigungsmittel sind niemals eine Hilfe. Ihr Baby lernt damit nicht, besser zu schlafen, sondern wird nur »ruhiggestellt«. Zudem wurde nachgewiesen, dass Therapieversuche mit so genannten Sedativa, die die Schlafstadien beeinflussen, keine Langzeiterfolge bringen.
    Homöopathische Mittel dagegen können Ihr Kind bei Ein- und Durchschlafschwierigkeiten unterstützen:
Valeriana comp. Glob., abends 5 Globuli, mindestens 2 bis 3 Wochen lang, sowie
Argentit D6 Trit., abends 1 Messerspitze des Pulvers in etwas Flüssigkeit aufgelöst.
    Geben Sie die Mittel in einem Abstand von 15 bis 30 Minuten vor dem Abendessen.
     
    TIPP
    »Da stimmt doch etwas nicht?!« Sorgen Sie dafür, dass dieses Gefühl bei Ihrem Kind nicht aufkommt.
    Kinder wollen dort aufwachen, wo sie auch eingeschlafen sind. Betten Sie Ihr Kind deshalb nur in Ausnahmefällen um.
     
    Mit der Zeit wird's immer schwerer
    Es hat noch einen weiteren entscheidenden Nachteil, wenn ein Baby irgendwo einschläft und erst danach ins Bett gelegt wird: Das Kind wird in Zukunft ganz besonders gut aufpassen, damit das nicht wieder passiert. Auf diese Weise versucht es zu verhindern, erneut allein – verwirrt und verängstigt – aufwachen zu müssen. Das hat zur Folge, dass Ihr Kind noch schwerer einschläft und sich nur ungern in den ruhigen Tiefschlaf fallen lässt; es könnte ja irgendeine wichtige Veränderung verpassen. Ein Kind, das nur mit Mutter oder Vater einschlafen kann, oder nur dann, wenn seine Eltern allerlei »Kunststücke« vollbringen, ist jedoch nicht nur abends anstrengend. Solche Voraussetzungen wirken sich auch negativ auf die Fähigkeit des Sprösslings aus, durchzuschlafen. Elternabhängiges Einschlafen bringt also nur Nachteile für Kinder und Eltern mit sich. Babys können tatsächlich allein einschlafen, und das ist auch gut für sie. Helfen Sie also Ihrem Kind dabei, diese Fähigkeit zu entwickeln. Je früher Sie damit beginnen, desto leichter ist es für Sie beide.
Kompetente Babys
    Kinder, die ihre Eltern zum Einschlafen brauchen, haben (noch) nicht gelernt, sich dem Schlafbedürfnis zu überlassen und von den Eindrücken des Tages abzuschalten: Ihnen fehlt die Fähigkeit zur Selbstregulation. Dabei können schon die meisten Neugeborenen diese Kompetenz entwickeln. Nur manche Kinder, zum Beispiel exzessiv schreiende Babys, brauchen dazu etwas länger und benötigen besonders viel und besonders liebevolle Unterstützung durch ihre Eltern.
     
    BITTE NICHT NACH DEM RECHTEN SEHEN!
    Eine Studie am Berliner Virchow-Klinikum ergab, dass Kinder unter drei Jahren umso häufiger nachts aufwachen, je öfter die Eltern nach dem Rechten sehen. Von den Kindern mit Durchschlafproblemen schlafen außerdem zwei Drittel im Zimmer der Eltern oder bei ihnen im Bett. Von Kindern, die durchschlafen, teilt dagegen nur jedes dritte das Zimmer mit den Eltern. Fazit der Studie: Wiederholte nächtliche Kontrolle und gemeinsames Schlafen hindern Kinder am Durchschlafen.
     
    Die Selbstregulation
    Die Ausbildung der Fähigkeit, sich selbst zu regulieren, gilt als eine der zentralen Entwicklungsaufgaben der frühen Kindheit. Sie ist die Voraussetzung dafür, jetzt und später mit Frustrationen und Enttäuschungen umgehen zu können. Fehlt die Möglichkeit zur Selbstregulation, erlebt ein Kind das Einschlafen als einen Zustand, der von außen herbeigeführt wird und den es allein nicht erreichen kann.

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