Schlafen lernen - Sanfte Wege fuer Ihr Kind
holen« und nach kurzer Zeit zurückkehren. Später soll das Hinausgehen länger dauern, vielleicht gehen sie noch einmal in die Küche (»Ich muss noch das Geschirr wegräumen«) und kommen anschließend wieder zurück.
Wichtig ist, dass das Kind noch wach ist, wenn die Eltern hinausgehen und sie ihr Weggehen auch ankündigen.
TIPP
Nicht selten verlangen Kinder mehrere Einschlafhilfen nacheinander, beispielsweise Körperkontakt, Brust oder Fläschchen, immer wieder die Spieluhr aufziehen. Am besten beginnen Sie beim Umgewöhnen mit jener Hilfe, die Ihrem Kind vermutlich am wenigsten fehlen wird.
2. Einschlafsituation
Das Baby schläft nur an der Brust ein. Nachts wird es vier- bis fünfmal wach und verlangt nach der mütterlichen Brust. Dabei trinkt es zweimal wirklich, die anderen Male nuckelt es nur.
Ziel der Umgewöhnung:
Das Baby soll allein einschlafen – ohne nächtliche Mahlzeiten und ohne das Saugen an der mütterlichen Brust.
Vorgehen:
Ist das Baby bereits sechs Monate alt, kann es in der Regel auf nächtliche Mahlzeiten verzichten. In diesem Fall muss zuerst die nächtliche Kalorienzufuhr reduziert werden. Die Mutter könnte innerhalb von zwei bis drei Wochen die Stillzeiten in der Nacht zunehmend verkürzen. Zwar wird das Baby protestieren, doch aufgrund seiner Entwicklung ist sicher, dass es die nächtlichen
Mahlzeiten nicht mehr benötigt. Außerdem sollten Stillen und Einschlafen auch tagsüber und abends zunehmend voneinander getrennt werden (ab > ).
Variante:
Wird das Kind mit der Flasche ernährt, reduzieren die Eltern das Milchpulver so lange, bis nur noch warmes Wasser in der Flasche ist. Entsprechend werden auch Tee oder Saft immer stärker verdünnt. Zudem wird die Flasche immer seltener gegeben und die Trinkmenge jeweils reduziert. Ist die Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr abgestellt, kann das Baby wie im vorigen Beispiel lernen, elternunabhängig ein- und durchzuschlafen. Vergessen Sie aber nicht, die reduzierte Nahrungsmenge am Tag zuzufüttern.
3. Einschlafsituation
Das Kind weigert sich, vom Papa ins Bett gebracht zu werden. Das Zubettgehen mit der Mutter klappt dagegen problemlos.
Ziel der Umgewöhnung:
Das Kind soll nicht nur die Mutter, sondern auch den Vater als Partner beim Zubettbringen akzeptieren.
Vorgehen:
Zunächst muss gewährleistet sein, dass zwischen Vater und Kind eine vertrauensvolle Beziehung besteht. Hatten die beiden bisher nicht ausreichend Gelegenheit, sich richtig kennenzulernen, kann der Vater tagsüber und abends damit beginnen, die Beziehung zu fördern. Ideal ist beispielsweise ein gemeinsamer Samstagsausflug von Vater und Kind. Auch fürsorgliche Tätigkeiten am Abend, wie Füttern und Wickeln, sind empfehlenswert. Manchmal ist es sehr hilfreich, wenn die Mama abends einfach aus der Wohnung geht. Dann steht sie nicht als Partnerin beim Einschlafen zur Verfügung, und das Zubettbringen mit Papa klappt besser.
TIPP
Für die Umgewöhnung mit Papa empfiehlt sich das Wochenende, da die Atmosphäre dann meist entspannter ist als nach einem stressigen Arbeitstag.
4. Einschlafsituation
Das Kind schläft nur im Elternbett ein und auch das nur dann, wenn sich Mutter oder Vater dazulegen.
Ziel der Umgewöhnung:
Das Kind soll allein und in seinem eigenen Bett einschlafen.
Vorgehen:
In jedem Fall ist es sinnvoll, das Kind erst an sein Bett zu gewöhnen, indem es tagsüber zum Beispiel einmal darin mit seinen Kuscheltieren spielen darf und das Bett mit dem Kind zusammen schön hergerichtet wird. Darüber hinaus sollten Sie das Bettchen in das Abendritual mit einbeziehen, indem die Kuscheltiere gemeinsam geordnet und schlafen gelegt werden oder ein Ersatzschnuller deponiert wird. Sträubt sich das Kind weiterhin, in seinem Bett einzuschlafen, kann sich anfangs ein Elternteil neben das Bett setzen und noch Körperkontakt halten (zum Beispiel die Hand halten). Diese Hilfe wird dann langsam immer weiter abgebaut (siehe 1. Einschlafsituation > ), bis das Kind schließlich allein einschläft. Um den Prozess zu beschleunigen, kann je nach Alter des Kindes zusätzlich ein »Bonussystem« ( > ) eingebaut werden, das es darüber hinaus motiviert.
BEHARRLICHKEIT ZAHLT SICH AUS!
Vielleicht braucht Ihr Kind etwas mehr Zeit, um selbstständig einzuschlafen.
Doch widerstehen Sie unbedingt der Versuchung, es »ausnahmsweise« abweichend vom Lernprogramm zu trösten. Damit würden Sie den Lernprozess unterbrechen und müssten von vorn
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