Schlafen lernen - Sanfte Wege fuer Ihr Kind
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Wenn alles nichts hilft: Schlaflern-Programme
Haben Sie alles getan, damit Ihr Kind gut schlafen kann? Haben Sie für gute Schlafbedingungen gesorgt, und Ihr Kind will trotzdem nicht allein einschlafen? Geht Ihnen langsam die Kraft aus, und entwickeln Sie vielleicht sogar Aggressionen gegen Ihr Kind?
Dann könnte ein Schlaflern-Programm die Rettung für Sie sein.
Denn wenn Eltern konsequent bleiben und ein SchlafLernprogramm durchhalten, führt diese Methode praktisch immer zum Erfolg. Doch gerade das Durchhalten ist gar nicht einfach, denn Sie müssen Ihr Kind erst einmal (unterschiedlich lang) schreien lassen, damit es lernt, sich selbst zu beruhigen, bevor Sie es wieder trösten – und das ist für beide Teile ganz schön schwer. Noch dazu müssen Sie als Eltern lernen, Ihr Kind zu trösten und ihm Sicherheit zu geben, ohne es auf den Arm zu nehmen. Gerade während eines Schlaflern-Programms ist es wichtig, dass Sie Trost spenden und Ihrem Kind Geborgenheit vermitteln, aber dies nur kurz tun und ohne es aus seinem Bett zu nehmen. Erfahrungsgemäß protestiert ein Kind dabei nämlich zuerst eher mehr, bevor es lernt, sich selbst zu regulieren.
GU-ERFOLGSTIPP BERUHIGEN – AUF UNTERSCHIEDLICHE WEISE
Um Ihr Baby nachts zu beruhigen, ohne es aus seinem Bett zu nehmen, können Sie viele Methoden ausprobieren. Natürlich nicht alle auf einmal, sondern langsam eine nach der anderen, damit Sie herausfinden, womit sich Ihr Kind am besten trösten lässt:
Streicheln Sie ihm sanft mit einem Finger von oben nach unten über den Nasenrücken oder die Stirn.
Singen oder summen Sie leise ein Schlaflied.
Legen Sie ihm eine Hand auf eine Gesichtsseite oder auf den Brustkorb.
Klapsen Sie rhythmisch und sanft mit der hohlen Hand auf den Po oder einen Oberschenkel. Klapsen Sie immer langsamer, bis Ihre Hand nur noch aufliegt.
Rollen Sie Ihr Baby in seinem Bett sanft und langsam hin und her, indem Sie ihm eine Hand auf die Schulter, die andere auf die Hüfte legen.
Hat sich Ihr Baby nach fünf Minuten noch nicht beruhigt, wechseln Sie die Methode.
Nach maximal 20 Minuten sollten Sie, wenn sich kein Erfolg eingestellt hat, die Beruhigungsversuche beenden. Nehmen Sie Ihr Kind aus dem Bett und machen Sie auf dem Arm dasselbe mit ihm. Legen Sie es nach einiger Zeit erneut zum Schlafen in sein Bett.
Bevor der Leidensdruck zu groß wird
Meist sind bereits ein enormer Leidensdruck und ein riesiges Schlafdefizit entstanden, bevor Eltern sich für ein Schlaflern-Programm entscheiden. Eltern haben zu diesem Zeitpunkt in der Regel schon eine breite Palette an Einschlafhilfen ausprobiert – alle ohne Erfolg. Bevor Sie eines der Schlaflern-Programme aussuchen, hilft es, sich die zehn Fragen von > noch einmal zu stellen und zu beantworten, um die geeignete Methode herauszufinden. Lassen Sie sich bei der Umsetzung immer von Ihrem elterlichen Empfinden leiten. Halten Sie eine Schreiphase für zu lang oder emotional für zu anstrengend, egal ob für Sie oder Ihr Kind, verkürzen Sie sie oder legen Sie eine Lernpause ein, indem Sie das Tempo drosseln oder einige Schritte zurückgehen. Vergessen Sie nie: Immer steht das Wohl Ihres Kindes im Vordergrund, nicht ein etwaiger Erziehungserfolg. Außerdem sollen weder bei Ihrem Kind Ängste geweckt werden, noch soll Ihre Erschöpfung in Wut umschlagen.
Haben Sie solche (verständlichen) Gefühle, lassen Sie sie nicht an Ihrem Kind oder an Ihrem Partner aus, sondern suchen Sie sich andere Möglichkeiten, um sich abzureagieren. Vermeiden Sie es so weit es geht, eine Methode, für die Sie sich entschieden haben, ganz abzubrechen. Das würde Ihr Kind sehr verwirren, weil es nicht mehr weiß, was von ihm erwartet wird und woran es sich halten kann. Wenn Sie sich dennoch entscheiden abzubrechen, sollten Sie auf jeden Fall einige Wochen warten, bevor Sie einen neuen Versuch starten.
Gründe gegen Schlaflern-Programme
Verzichten Sie besser auf ein Schlaflern-Programm, wenn Ihr Kind noch nicht gelernt hat, ihm gesetzte Grenzen anzunehmen.
Erst wenn es tagsüber ein deutliches »Nein« akzeptieren kann, wird es dies auch abends und nachts tun. Merken Sie, dass Ihr Kind nachts Ihre Nähe sucht, weil das Kuscheln tagsüber zu kurz gekommen ist, sind die folgenden Methoden ebenfalls nicht ratsam. Sorgen Sie in diesem Fall zunächst am Tag für ausreichend Kuschelzeiten und gemeinsame Aktivitäten – vielleicht genügt das Ihrem Kind schon, um »freiwillig« allein einzuschlafen.
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