Schlafen lernen - Sanfte Wege fuer Ihr Kind
Ansonsten können Sie es ab jetzt mit einem Schlaflern-Programm versuchen. Bei Krankheit, im Urlaub, wenn Ihr Kind gerade in die Kinderkrippe oder in den Kindergarten kommt oder eine andere nicht alltägliche Situation durchlebt, sollten Sie es nicht zusätzlich mit einem Schlaflern-Programm überfordern.
WELCHER WEG PASST?
Scheuen sie sich nicht, Ihren Kinderarzt zu Rate zu ziehen oder Hilfe in einer Beratungsstelle (Adressen ab > ) zu suchen, wenn Sie unsicher sind, welcher Weg für Sie und Ihr Kind der richtige ist.
Das Einschlaftraining
Es gibt verschiedene Vorgehensweisen, die einem Kleinkind helfen können, nach dem Einschlafritual ohne weitere elterliche Anwesenheit in den Schlaf zu finden und auch nachts nach gelegentlichem Aufwachen wieder einzuschlafen.
Nachfolgend wird ein Vorgehen beschrieben, das die Methode des amerikanischen Kinderarztes Dr. Richard Ferber aufgreift und auf die individuellen Bedürfnisse von Kind und Eltern abgestimmt wurde. Für das Kind geht es dabei um das Umgewöhnen, nicht mehr von seinen Eltern in den Schlaf gelullt zu werden, sondern selbst in den Schlaf zu finden. Dabei müssen ihm die Eltern eine verlässliche und regelmäßige Rückversicherung geben.
In der Regel eignet sich dieses Vorgehen für Kinder ab sechs Monaten, wenn keine besonderen Gründe dagegensprechen.
Vor der Umgewöhnung
Bevor Sie mit der Umgewöhnung starten, sollten Sie sich gut überlegen, was Sie Ihrem Baby und sich zutrauen, ob Sie das Programm (voraussichtlich) durchhalten können und ob Sie voll dahinterstehen. In der Regel sind Väter mit diesem Programm besonders erfolgreich. Auch wenn Ihr Baby zum Beispiel zum Einschlafen noch die Brust möchte, ist es leichter, wenn der Papa bei der Umstellung hilft. Wichtig ist auf jeden Fall, dass beide Elternteile am gleichen Strang ziehen und sich einig sind.
Die Umgewöhnungsphase mit verstärkt unruhigen Nächten dauert meist nur zwei bis drei Tage. In wenigen Fällen – und eher bei älteren Kindern – kann auch mehr Zeit vergehen. Wehrt sich Ihr Kind ausdauernd gegen die Veränderungen, kann Ihr eigenes nächtliches Schlafdefizit noch einmal erheblich ansteigen. Deshalb sollten Sie nach Möglichkeit zu zweit sein. Vielleicht kann sich Ihr Partner Urlaub nehmen. Oder die Oma unterstützt Sie tagsüber, damit Sie etwas Schlaf nachholen können. Aus demselben Grund ist es günstig, am Freitag mit dem Einschlaftraining zu beginnen und das Wochenende zu nutzen. Trösten Sie sich mit dem Gedanken, dass Ihnen bald ruhige Nächte bevorstehen. Und versichern Sie sich am nächsten Morgen, ob Ihr ausgeschlafenes Kind es Ihnen übel nimmt, was Sie ihm am Abend und in der Nacht »angetan« haben. Voraussichtlich wird es sie freundlich wie immer oder sogar besonders gut gelaunt begrüßen.
TIPP
Unterschätzen Sie nicht, dass Kinder mitunter flexibler reagieren als Eltern glauben. Manchmal steckt die Angst vor Veränderungen nämlich weniger im Kind als in den Eltern selbst.
Selbstsichere Eltern
Der Kern des Einschlaftrainings liegt in der emotionalen Botschaft, die Ihr Kind aus Ihrem Verhalten abliest. Entscheidend für ein gutes Gelingen der Umgewöhnung ist, dass Sie Ihrem Kind ruhig, liebevoll und zuversichtlich vermitteln, dass das, was jetzt passiert, in Ordnung ist und (letztlich) seinem Wohl dient: »Alles ist in Ordnung, ich bin für dich da. Jetzt ist Zeit zu schlafen, ich habe draußen noch zu tun, ich schaue wieder nach dir, ich hab dich lieb.« Stehen Sie voll hinter dieser Aussage, bekommt Ihr Kind eine eindeutige Botschaft, und die vermittelt ihm Sicherheit. Geben Sie ihm diese Rückversicherung, indem Sie in regelmäßigen Abständen in sein Zimmer gehen und es mit dieser »Botschaft« unterstützen.
TIPP
Vermitteln Sie Ihrem Kind klare und positive Botschaften. Damit helfen Sie ihm, die neue Situation leichter zu bewältigen:
Ich zeige dir, wie du allein einschlafen kannst.
Du darfst dich absolut sicher fühlen.
Ich bin da.
Du schaffst das.
Du bist nicht allein.
Alles ist in Ordnung.
So ist der Ablauf
Sie bereiten Ihr Kind wie gewohnt mit Ihrem gemeinsamen Einschlafritual auf das Schlafen vor und legen es noch wach in sein Bettchen. Damit Sie die schwierigen Wartezeiten während der Umgewöhnungstage besser überstehen, stellen Sie sich eine Uhr ins Wohnzimmer und legen Sie sich ein Buch oder eine Zeitschrift bereit, um sich abzulenken. Mit Ihrem Partner ist bereits abgesprochen, wer welchen Teil der Nacht
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