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Schlafen statt schreien

Schlafen statt schreien

Titel: Schlafen statt schreien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Pantley
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seltsamerweise auf einem 25-Stunden-Tag basiert, was bedeutet, dass wir die „innere Uhr“ ständig neu stellen müssen. Das geschieht normalerweise über unseren Schlaf-Wach-Rhythmus und die Tatsache, dass wir Hell und Dunkel ausgesetzt sind.
    Diese biologische Uhr gibt uns vor, zu welchen Tageszeiten wir schlafen und wachen. Dies ist der Grund für den Jetlag ebenso wie für die Schlafprobleme, die Schichtarbeiter plagen. Auch deshalb fällt uns am Montagmorgen das Aufstehen oft so schwer. Wenn wir am Wochenende spät ins Bett gehen und lange schlafen, wird unser eingespielter Rhythmus gestört und wir müssen unsere innere Uhr erst wieder neu stellen.
    Der zirkadiane Rhythmus bestimmt auch, wie aufmerksam wir zu unterschiedlichen Tageszeiten sind. Es gibt natürliche Zeiten für den Schlaf und das Wachsein. Das Gehirn sucht einen Zustand des biochemischen Gleichgewichtszwischen Schlaf und Wachsein, und wenn das Pendel stark in Richtung Schlaf ausschlägt, fühlen wir uns müde. Dieser Rhythmus erklärt, warum viele Menschen am Nachmittag einen „Durchhänger“ haben und warum in vielen Kulturen der Mittagsschlaf ganz selbstverständlich ist. Der Biorhythmus sieht am Nachmittag eine Phase nachlassender Wachheit vor, die später von einer Phase besonderer Aufmerksamkeit und Energie abgelöst wird, die bis in den Abend hinein anhält. Erst dann tritt wieder Müdigkeit ein. Dieses Muster verändert sich mit fortschreitendem Alter. So unterscheidet sich das Schlaf-Wach-Muster eines Babys von dem eines älteren Kindes; das eines Kindes unterscheidet sich von dem eines Erwachsenen und das eines Erwachsenen ist wieder anders als das eines alten Menschen.
Wie schlafen Babys?
    Das Baby besitzt noch keinen zirkadianen Rhythmus wie die Erwachsenen. Der Schlaf-Wach-Zyklus eines Neugeborenen durchzieht Tag und Nacht, bis sich erst nach und nach ein Schlaf-Wach-Muster bestehend aus dem Tagschlaf (Mittagsschlaf und Nickerchen zwischendurch) und dem nächtlichen Schlaf herausbildet.
    Die biologische Uhr eines Babys beginnt im Alter von rund sechs bis neun Wochen zu reifen; wenn das Baby vier bis fünf Monate alt ist, funktioniert sie meist reibungslos. Mit der Reifung des Biorhythmus erreicht das Baby einen Punkt, an dem es tagsüber meist wach ist und nachts meist schläft. Im Alter von neun bis zehn Monaten stabilisieren sich die Schlaf-Wach-Phasen des Babys, so dass es jeden Tag zu ungefähr derselben Uhrzeit aufwacht und zu Bett geht. Die Schlafphasen werden allmählich länger.
    Da die biologische Uhr der Hauptregulator des täglichen Wach- und Schlafmusters ist, ist es leicht zu verstehen, warum Babys nachts nicht durchschlafen – und warum ihr Schlafmuster so sehr von dem der Eltern abweicht! Babys durchlaufen dieselben Schlafzyklen wie Erwachsene, doch diese Zyklen sind kürzer, dafür zahlreicher. Babys schlafen mehr Stunden pro Tag als Erwachsene und durchlaufen weitaus häufiger diese Zwischenstadien des kurzen Erwachens. Es gibt zwei Gründe dafür, dass ein Baby wie ein Baby schläft.
    Der erste Grund ist entwicklungsbedingt. Das Schlafmuster des Babys begünstigt sein Gehirnwachstum sowie die körperliche Entwicklung. In den ersten zwei Lebensjahren machen Babys und Kleinkinder ein unglaubliches Wachstum durch. Ihr Schlafmuster spiegelt die biologischen Erfordernisse wider, die sich in hohen Maß von denen Erwachsener unterscheiden.
    Der zweite Grund ist das Überleben. Babys verbringen einen Großteil ihres Schlafes in der Leichtschlafphase. So wachen sie in unangenehmen oder gefährlichen Situationen schnell auf, etwa wenn sie Hunger haben, die Windel voll ist, sie sich nicht wohl fühlen oder Schmerzen haben. Der bekannte Kinderarzt Dr. William Sears schreibt in seinem Buch The Baby Book (Little, Brown and Company, 1993): „ Es ist weder im Sinne einer gesunden Entwicklung noch im Überlebensinteresse des Babys, es zu früh dazu zu bringen, zu tief zu schlafen. “
    Jedes einzelne Schlafstadium ist wichtig für das Wachstum und die Entwicklung des Babys. In dem Maße, in dem das Baby älter wird, reift auch sein Schlafzyklus. Das Erlangen der „Schlafreife“ ist ein biologischer Prozess.

Babys Schlafzyklus
    Wer versteht, dass ein Baby natürlicher- und notwendigerweise einem bestimmten Schlafmuster folgt, versteht auch, warum es nur schwer einschläft und nicht durchschläft.

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