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Schlafen statt schreien

Schlafen statt schreien

Titel: Schlafen statt schreien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Pantley
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Der typische Nachtschlafzyklus eines Babys sieht ungefähr so aus:
    Müdigkeit, Einschlafen
    leichter Schlaf
    Tiefschlaf, etwa eine Stunde lang
    kurzes Erwachen
    Tiefschlaf, etwa eine bis zwei Stunden lang
    leichter Schlaf
    kurzes Erwachen
    REM-Phase (REM = rapid eye movement)
    Traumschlaf
    kurzes Erwachen
    leichter Schlaf
    kurzes Erwachen
    REM-Phase (Traumschlaf)
    kurzes Erwachen
    gegen Morgen: eine weitere Tiefschlafphase
    kurzes Erwachen
    REM-Phase (Traumschlaf)
    kurzes Erwachen
    leichter Schlaf
    morgendliches Aufwachen
Der mögliche Grund Ihrer Schlafprobleme? Das kurze Erwachen!
    Sie wissen jetzt, dass die Phasen des kurzen Erwachens ein normaler Teil des menschlichen Schlafes sind, ganz unabhängig vom Alter. Auch Babys durchlaufen diese Phasen. Der Unterschied besteht darin, dass ein Baby, das alle ein, zwei Stunden kurz aufwacht, die Eltern in diese kurzen Wachabschnitte einbezieht. Dieser Schluss war für mich in meiner eigenen Recherche die Erleuchtung – mir ging sozusagen ein Licht auf. Wenn man die Schlafphasen und ihre Merkmale kennt, ist alles plötzlich ganz logisch.
    Wenn ein Baby, das nachts häufig aufwacht und zu weinen beginnt, hat es weder Hunger noch Durst noch eine nasse Windel noch will es Zuwendung; es ist ganz einfach schrecklich müde und sehnt sich nach Schlaf, wie vielleicht auch seine Eltern. Im Gegensatz zu ihnen weiß es jedoch nicht, wie es wieder einschlafen kann!
    Stellen Sie sich das vor! Sie schlafen in Ihrem warmen, kuscheligen Bett mit Ihrem warmen, kuscheligen Kissen unter Ihrer warmen, kuscheligen Decke. Beim ersten kurzen Erwachen, verändern Sie vielleicht Ihre Schlafposition, ziehen die Decke hoch – und schlafen augenblicklich wieder ein, ohne sich an diese Episode zu erinnern. Was wäre, wenn Sie sich beim Aufwachen auf dem harten Küchenboden ohne Decke und Kissen wiedergefunden hätten? Hätten Sie sich dann einfach umdrehen und weiterschlafen können? Wohl kaum! Sie wären wahrscheinlich vollständig wach geworden, hätten sich gefragt, wie Sie dorthin gekommen sind, hätten kurz gefröstelt, sich dann aufgerafft und zurück ins Bett geschleppt, es sich dort bequem gemacht und wären vielleicht sogar wieder eingeschlafen – womöglich nicht sehr tief, denn Sie hätten gefürchtet, erneut im Schlaf in die Küche zu kriechen. So fühlt es sich für ein Baby an, das an der Brust, mit dem Fläschchen oder in den Armen der Mutter einschläft. DasBaby gleitet durch sanftes Wiegen, mit dem Fläschchen, dem Schnuller oder der Brustwarze im Mund behaglich in den Schlaf, wacht auf – und wundert sich. „Was ist passiert?“, denkt es vielleicht. „Wo bin ich? Wo ist Mama, wo ist Papa? Ich will, dass alles so ist wie beim Einschlafen. Waaaaahhh!“
    Auch Ihr Baby hat Assoziationen. Und mit dem Einschlafen assoziiert es bestimmte Dinge. Das Baby glaubt, genau diese Dinge zu brauchen, um zurück in den Schlaf zu finden. Mein Sohn Coleton verbrachte einen Großteil seiner ersten Lebensmonate auf meinem Schoß oder in meinen Armen, während sein Köpfchen im Takt meiner Computertastatur wippte. Vom Augenblick seiner Geburt an schlief er neben mir; vor jedem Einschlafen stillte ich ihn. Ehe ich mich versah, war er zwölf Monate alt – und konnte ohne das Stillen nicht einschlafen.
    Die Philosophie dieser Einschlaf-Assoziation findet sich in fast jedem Buch über Babys und Schlaf. Doch werden in diesem Zusammenhang keine sanften Lösungen angeboten. In den meisten Fällen geht es darum, wie man diese Assoziation durchbrechen kann, und nicht selten wird die „Schreien-lassen-Taktik“ empfohlen. Meiner Meinung nach – und wahrscheinlich auch Ihrer Meinung nach, denn sonst hätten Sie sich nicht für dieses Buch entschieden – ist diese Methode ein sehr harter, unsensibler Weg, dem Baby neue Assoziationen zu vermitteln, insbesondere dann, wenn es gelernt hat, Schlaf mit einem so liebevollen Ritual zu verbinden wie dem Stillen oder dem Fläschchentrinken, während es liebevoll in den Armen der Eltern liegt. (Und wie sieht die neue Assoziation aus? „Mich alleine im Dunkeln in meinem Bettchen in den Schlaf weinen?“ Keine sehr schöne Alternative.)
    Bei →  Schritt 4 finden Sie eine Fülle von Alternativen zum Schreien lassen – Wege, wie Sie Ihren Baby langsam und auf liebevolle Weise helfen können, neue Einschlaf-Assoziationen

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