Schlaflos in Schottland
Fäuste.
Ernst begann Hugh: „Mädchen, ihr habt...“
Catriona nahm ihn beim Arm und zog ihn dichter zu sich heran. „Lass uns nach dem Frühstück darüber sprechen, Hugh. Wir haben alle noch nichts gegessen.“
Er runzelte die Stirn.
„Wir können die restlichen Möbel nach dem Frühstück wieder dorthin stellen, wo sie hingehören. Schließlich haben wir jetzt Gäste ..." Der ruhige Blick ihrer haselnussfarbenen Augen suchte den seinen.
Ah. Sie wollte also nicht, dass er die Mädchen vor ihrer Tante und ihrem Onkel zurechtwies. Widerstrebend gestand er sich ein, dass sie recht hatte.
„Ich habe schrecklichen Hunger“, erklärte Sophia strahlend. „Und es gefällt mir, wie der kleine Tisch dort am Fenster steht. Das scheint mir eine hübsche Nische für Mahlzeiten in kleiner, vertrauter Runde zu sein.“
„Genau“, stimmte Nora zu, und warf den Mädchen einen scharfen Seitenblick zu. „Die neue Anordnung der Möbel ist gar nicht so schlecht. Dem einen oder anderen dürfte sie gefallen, wenn er eine eigene Meinung hat und nicht alles Neue von vornherein ablehnt.“
Hugh nickte. Er würde warten, bis er mit den Mädchen über diese Angelegenheit sprach, aber wenn es so weit war, würde er ihnen eine Menge zu sagen haben.
Er legte seine Hand über Catrionas Finger und zwang sich zu einem Lächeln. „Dann lasst uns essen.“
Trotz der Anspannung, die von Devon und Christina ausging, wurde während der Mahlzeit lebhaft geplaudert, was hauptsächlich Sophia und Nora zu verdanken war. Sie scherzten miteinander, stellten Catriona viele Fragen, erzählten sämtlichen Klatsch und Tratsch, der ihnen einfiel, und brachten alle Anwesenden zum Lächeln. Außer Christina und Devon, die mit verkniffenen Gesichtern schwiegen.
Was hatten sie nur für einen Grund, auf seine Frau wütend zu sein, fragte sich Hugh. Er beobachtete Triona, als Sophia sie drängte, etwas über ihre Kindheit zu erzählen. Ihre Miene hellte sich auf, während sie berichtete, wie sie und ihre Geschwister einmal eines der guten Laken als Vorhang für ein Spiel benutzt und versehentlich Farbe darauf verschüttet hatten und welche verrückten Situationen entstanden waren, als sie versuchten, dieses Missgeschick vor ihrer Mutter zu verbergen. Alle am Tisch brachen in lautes Gelächter aus, außer den Mädchen.
Draußen war es an diesem Morgen kalt, und ein leichter Nieselregen ging nieder, doch drinnen schien das warme Licht der Messinglampen, Catriona ließ ihr melodisches Lachen erklingen, und alles erschien ihm heimelig und wie von Gold überstäubt. Sie war es gewesen, die diese wunderbare Stimmung in sein Leben gebracht hatte.
So bald wie möglich baten Devon und ihre Schwestern, den Tisch verlassen zu dürfen. Mit gesenkter Stimme sagte Hugh ihnen, dass er bald nach oben kommen würde, um mit ihnen zu reden. Sie sahen einander an, nickten jedoch und verabschiedeten sich. Während er ihnen nachschaute, fühlte er sich schuldig. Er war so sehr damit beschäftigt gewesen, die Mädchen zu schützen, dass er nicht darüber nachgedacht hatte, ob Catriona verletzt sein würde. Doch von nun an würde auf Gilmerton Frieden herrschen.
Catriona hatte bereits das Ihrige dazu getan, und nun würde der Rest der Familie sich ebenfalls um Harmonie bemühen.
Das niedrig brennende Feuer im Kinderzimmer spendete mehr Licht als Wärme. Christina warf eine Schaufel Kohlen durch die Eisentür des Ofens, schloss sie wieder und verriegelte sie sorgfältig. Sofort flackerten die Flammen heller und verbreiteten Hitze. Sie lächelte ihre Schwestern an. „Mir gefallen die neuen Heizöfen, die Papa hat einbauen lassen.“
Aggie, die - umgeben von drei ihrer Lieblingspuppen und in ihre Lieblingsdecke gehüllt - auf dem Sofa saß, nickte so heftig, dass ihre blonden Locken auf- und abhüpften. „Es ist jetzt viel wärmer hier.“
Devon lümmelte am anderen Ende des Sofas herum. Sie hatte die Arme vor der schmalen Brust verschränkt, und ihre Mundwinkel hingen missmutig herab.
Christinas Augen wurden schmal, als sie ihre Schwester ansah. Nach einer Weile setzte sie sich neben sie. „Nun sag es schon, du Quälgeist. Irgendetwas passt dir doch nicht.“
Devon warf ihr einen Seitenblick zu, rührte sich aber nicht. „Kann schon sein.“
„Es geht um das Frühstück, nicht wahr?“
„Ja! Wir haben so hart gearbeitet, und Papa hätte total wütend sein müssen!“ Devon starrte finster vor sich hin. „Diese Frau ist eine Hexe. Sie hat ihn mit einem Fluch
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