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Schlag auf Schlag

Schlag auf Schlag

Titel: Schlag auf Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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niemand. Er wollte Duane einlullen, bevor er den Vorschlaghammer herausholte, Myrons Aufgabe bestand darin, ihn mit ein paar pointierten Einwürfen aus dem Konzept zu bringen. Doch er durfte es nicht übertreiben,
    Myron Bolitar, der Meister des Hochseilakts.
    Duane sagte achselzuckend: »Ja, ich hatte von ihr gehört.«
    »in welcher Funktion?«
    »Sie war früher auf der Tour. Vor ein paar Jahren, glaube ich.«
    »Der Tennis-Tour?« »Nein., der Club-Tour«, unterbrach Myron. »Sie ist in Vegas im Vorprogramm von Anthony Newley aufgetreten.«
    So viel zu Mr. Zurückhaltung.
    Wieder der finstere Blick, »Bolitar, langsam gehen Sie mir wirklich auf den Sack.«
    »Wollten Sie etwa schon zur Sache kommen?«
    »Ich nehme mir Zeit für meine Verhöre. Ich lasse mich nicht hetzen.«
    »Wäre zu überlegen«, sagte Myron, »ob Sie den Erwerb von Schuhwerk nicht ähnlich angehen sollten.«
    Dimonte wurde rot. Er starrte Myron an, während er Duane fragte: »Mr. Richwood, wie lange sind Sie schon auf der Tour?«
    »Seit einem halben Jahr.«
    »Und in diesem halben Jahr sind Sie Valerie Simpson nie begegnet?«
    »So ist es.«
    »Gut, Ich möchte das noch einmal rekapitulieren: Als der Schuss fiel, haben Sie noch Tennis gespielt. Sie haben das Match beendet. Ihr Gegner hat Ihnen gratuliert. Ich darf annehmen, dass er Ihnen die Hand geschüttelt hat?«
    Duane nickte.
    »Dann haben Sie ein Interview gegeben.«
    »Genau.«
    »Haben Sie vor oder nach dem Interview geduscht?«
    Myron hob die Hände, »Okay, das reicht jetzt.«
    »Haben Sie ein Problem, Bolitar?«
    »Ja. Ihre Fragen sind mehr als idiotisch. Jetzt rate ich meinem Klienten, sie nicht weiter zu beantworten.«
    »Warum? Fiat Ihr Klient etwas zu verbergen?«
    »Yeah, Rolly. Sie sind uns einfach zu clever. Duane hat sie umgebracht. Als der Schuss fiel, haben ihn mehrere Millionen Menschen im Fernsehen gesehen. Ein paar tausend haben ihn direkt im Stadion gesehen. Aber das war er gar nicht. Es war sein eineiiger Zwillingsbruder, der seit seiner Geburt verschollen ist. Sie sind uns einfach über, Rolly. Wir gestehen alles.«
    »Darüber mache ich mit auch noch meine Gedanken«, entgegnete Dimonte.
    »Worüber?«
    »Über das -wir- . Vielleicht hatten Sie ja Ihre Finger da drin. Sie und Ihr Freund, dieser Psycho-Yuppie.«
    Er meinte Win. Viele Cops kannten Win. Keiner mochte ihn. Beruhte ganz auf Gegenseitigkeit.
    »Als der Schuss fiel, waren wir im Stadion«, sagte Myron. »Dafür gibt es zig Zeugen. Und wenn Sie Win wirklich kennen würden, wüssten Sie, dass er aus so kurzer Entfernung niemals eine Waffe benutzt hätte.«
    Dimonte zögerte verunsichert. Er nickte. In diesem Punkt musste er dann doch zustimmen.
    »Sind Sie mit Mr. Richwood fertig?«, fragte Myron.
    Plötzlich lächelte Dimonte. Ein fröhliches, erwartungsvolles Lächeln, wie ein Schuljunge, der am Morgen eines verschneiten Tages vor dem Radio sitzt. Es gefiel Myron nicht,
    »Wenn Sie noch einen Augenblick lang Geduld mit mir hätten«, sagte er in scheinheiligem, zuckersüßen Tonfall. Er stand auf und ging zu seinem Partner, dem Notizblock. Der Notizblock schrieb weiter.
    »Ihr Klient behauptet, er hätte Valerie Simpson nicht gekannt.«
    »Und?«
    Der Notizblock blickte auf. Sein Blick war so leer wie der eines Gerichtsschreibers. Dimonte nickte ihm zu. Der Notizblock reichte ihm eine Plastikdose, in der ein kleines in Leder gebundenes Heft zu sehen war.
    »Das ist Valerie Simpsons Terminkalender«, sagte Dimonte.
    »Der letzte Eintrag wurde gestern gemacht.« Das Lächeln wurde breiter. Er trug den Kopf hoch erhoben. Die Brust war gebläht wie bei einem Hahn, bevor er die Henne bespringt.
    »In Ordnung, Pokerface«, sagte Myron. -Sag schon, was da steht.«
    Dimonte reichte Myron eine Fotokopie. Der Eintrag war ziemlich überschaubar. Quer über die ganze Seite stand:
    D. R. 555-8705. Anrufen 1
    555-8705. Duanes Telefonnummer. D. R. Duane Richwood.
    Dimonte schien sich hämisch zu freuen.
    »Ich möchte mit meinem Klienten reden«, sagte Myron. ». Allein.«
    »Nein.«
    »Wie bitte?«
    »Sie tauchen jetzt nicht ab, wo ich Sie grad in den Seilen hab.«
    »Ich bin sein Anwalt.«
    »Interessiert mich nicht für 'nen Rattenarsch, Und wenn Sie der Vorsitzende des Obersten Gerichtshofs wären. Wenn Sie das Gespräch beenden, bring ich ihn in Handschellen aufs Revier«
    »Sie haben nichts in der Hand«, sagte Myron. »Seine Telefonnummer steht in ihrem Terminkalender. Das heißt gar nichts.«
    Dimonte nickte.

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