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Schlag auf Schlag

Schlag auf Schlag

Titel: Schlag auf Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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ausdruckslos zu, lächelte nur kurz, als er hörte, dass Dimonte ihn als Psycho-Yuppie bezeichnet hatte. Dann kam Myron auf den himmelblauen Cadillac zu sprechen. Win lehnte sich zurück und legte die Fingerspitzen aneinander. Er hörte weiter zu, ohne Myron zu unterbrechen. Als Myron fertig war, stand Win auf und nahm einen Putter.
    »Unser Freund Mr. Richwood verheimlicht uns also etwas«, sinnierte er.
    - Hundertprozentig wissen wir das nicht.«
    Win hob -keptisch eine Augenbraue. -Hast du irgendeine Vorstellung, welcher Art die Verbindung zwischen Duane Richwood und Valerie Simpson sein könnte?«
    »Nein, Ich hatte gehofft, du könntest mir da helfen.«
    »Moi?«
    »Du hattest Kontakt zu ihr«, sagte Myron,
    »Sie war eine Bekannte.«
    »Vielleicht hast du trotzdem eine Idee.«
    »Ob es eine Verbindung zwischen Duane und Valerie gibt? Nein.«
    »Wozu dann?«
    Win schlenderte in eine Ecke. Dort lag ein Dutzend Golfbälle in einer Reihe. Er fing an zu putten. -Legst du wirklich so großen Wert darauf, dem nachzugehen? Dem Mord an Valerie, meine ich?«
    »Ja.«
    »Es könnte dich nichts angehen.«
    »Könnte es«, bestätigte Myron.
    »Du könntest auch auf etwas Unerfreuliches stoßen. Etwas, das du lieber nicht herausfinden würdest.«
    »Denkbar.«
    Win nickte und prüfte, ob der Teppichboden flach lag. »Wäre nicht das erste Mal.«
    »Nein. Keineswegs. Bist du dabei?«
    »Es bringt uns nichts«, sagte Win.
    »Möglicherweise nicht«, pflichtete Myron bei.
    »Keinen finanziellen Gewinn.«
    »Absolut keinen.«
    »Eigentlich bringen deine heiligen Kreuzzüge nie irgendwelchen Profit.«
    Myron wartete.
    Win stellte sich für den nächsten Putt auf. »Mach nicht so ein Gesicht«, sagte er. »Ich bin dabei.«
    »Gut. Jetzt erzähl mir, was du darüber weißt.«
    »Im Prinzip gar nichts. Ist nur so ein Gedanke.«
    »Ich höre.«
    »Natürlich kennst du die Geschichte von Valeries Nervenzusammenbruch«, sagte Win. »Ja.«
    »Das war vor sechs Jahren. Sie war erst achtzehn. Die offizielle Begründung lautete, sie hätte dem Druck nicht standgehalten.«
    »Offiziell?«
    »Könnte stimmen. Auf ihr lastete tatsächlich ein ungeheurer Druck. Sie war kometenhaft aufgestiegen - dieser Aufstieg konnte jedoch keineswegs mit der Erwartungshaltung mithalten, die die Tennis weit ihr gegenüber entwickelt hatte. Ihr folgender Absturz - zumindest bis zum Zeitpunkt des Nervenzusammenbruchs- verlief langsam und schmerzlich. Es war anders als bei dir. Dein Absturz, wenn ich ihn als solchen bezeichnen darf, war schneller. Deine Karriere wurde wie mit der Guillotine abgehackt — eben warst du noch die erste Wahl der Celtics, im nächsten Moment warst du erledigt. Aus und vorbei. Aber im Gegensatz zu Valerie hattest du komplizierte Knochenbrüche und warst daher schuldlos. Man hatte Mitleid mit dir. Du warst ein Sympathieträger. Valeries Untergang hingegen schien ihr eigenes Werk zu sein. Sie war eine Versagerin und wurde als solche verspottet, dabei war sie doch nur ein Kind. In den Augen der Welt hatte die launische Hand des Schicksals Myron Bolitars Karriere ein frühes Ende gesetzt. Was Valerie Simpson betraf, war sie jedoch allein für ihren Niedergang verantwortlich. Die Öffentlichkeit war der Ansicht, sie habe einfach nicht die Kraft, sei innerlich nicht gefestigt genug. Und daher wurde ihr Absturz langsam, quälend und brutal.«
    »Und was hat das mit ihrer Ermordung zu tun?«
    »Möglicherweise nichts. Aber die Umstände im Zusammenhang mit Valeries Nervenzusammenbruch fand ich schon damals ein wenig merkwürdig.«
    »Inwiefern?«
    »Ihr Tennis war eindeutig schlechter geworden. Ihr Trainer - dieser gefeierte Gentleman, der mit den ganzen Berühmtheiten spielt...«
    »Pavel Menansi.«
    »Ist auch egal. Er glaubte immer noch, Valerie könnte wieder Turniere gewinnen und ein Comeback starten. Er hat das immer wieder betont.«
    »Und dadurch immer größeren Druck aufgebaut.«
    Win zögerte. »Möglich«, gestand er widerstrebend ein, »aber es kam noch etwas dazu. Erinnerst du dich an den Mord an Alexander Cross?«
    »Den Sohn des Senators?«
    »Des Senators von Pennsylvania«, ergänzte Win.
    »Er wurde in seinem Country Club von Einbrechern umgebracht. Ist so fünf oder sechs Jahre her.«
    »Sechs. Und es war ein Tennisclub.«
    »Hast du ihn gekannt?«
    »Selbstverständlich«, sagte Win. »Die Hornes kennen jeden wichtigen Politiker in Pennsylvania seit William Penn. Ich bin mit Alexander Cross aufgewachsen. Wir waren

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