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Schlag auf Schlag

Schlag auf Schlag

Titel: Schlag auf Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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Bolitar.«
    »Das mit dem Zahnstocher ist gar nicht übel. Vielleicht ein bisschen klischeehaft, aber bei Ihnen funktioniert es.«
    »Machen Sie nur so weiter, Sie Klugscheißer.«
    »Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich reinkomme«, fragte Myron, »bevor ich mir in die Hose mache?«
    Dimonte trat aus dem Weg. Langsam. Er maß Myron immer noch mit bösem Blick.
    Duane saß auf der Couch. Er trug wie immer seine Ray-Ban- Sonnenbrille. Mit der linken Hand strich er sich über den kurz geschnittenen Bart. Wanda, Duanes Freundin, stand an der Küchentür. Sie war groß, fast einsachtzig. Ihre Figur war eher fest oder stramm als muskulös, und dabei makellos. Ihr Blick schoss hin und her wie ein Vogel, der von einem Zweig zum nächsten hüpft.
    Das Apartment war nicht sehr groß. Die Ausstattung war Standard für New Yorker Mietwohnungen. Wanda und Duane waren erst vor ein paar Wochen eingezogen. Der Mietvertrag galt immer nur für einen Monat. Es lohnte nicht, sich häuslich einzurichten.
    Mit dem Geld, das Duane demnächst verdienen würde, konnten sie überall eine Wohnung bekommen.
    »Hast du ihnen etwas gesagt?«, fragte Myron.
    Duane schüttelte den Kopf. »Noch nicht.«
    »Erzählst du mir, was los ist?«
    Wieder schüttelte Duane den Kopf. »Ich weiß es nicht.«
    Im Zimmer war noch ein zweiter Polizist. Ein junger Bursche. Sehr jung. Er sah aus wie zwölf. War vermutlich ganz neu bei der Kripo. Er hatte seinen Notizblock aufgeklappt und einen Stift in der Hand.
    Myron drehte sich zu Roland Dimonte um. Der hatte die Hände in die Hüften gestützt und Selbstgefälligkeit troff ihm aus jeder Pore. »Was soll das Ganze?«, fragte Myron.
    »Wir wollen Ihrem Klienten nur ein paar Fragen stellen.«
    »Worüber.«
    »Den Mord an Valerie Simpson.«
    Myron sah Duane an. »Ich weiß von nix«, sagte Duane.
    Dimonte setzte sich bühnenreif. Mindestens König Lear. »Dann haben Sie bestimmt nichts dagegen, uns ein paar Fragen zu beantworten.«
    Duane sagte: »Nein.« Das klang allerdings nicht sehr zuversichtlich,
    »Wo waren Sie, als der Schuss fiel?«
    Duane sah Myron an. Der nickte. »Ich war auf dem Stadium Court.«
    »Was haben Sie da gemacht?«
    »Tennis gespielt.«
    »Wer war ihr Gegner?«
    Myron nickte: »Sie sind gut, Rolly.«
    »Halten Sie das Maul, Bolitar.«
    Duane sagte: »Ivan Restovich.«
    »Wurde das Match nach dem Schuss fortgesetzt?«
    »Ja. Es war sowieso gerade Matchball.« »Haben Sie den Schuss gehört?« »Ja.«
    »Was haben Sie getan?« »Getan?«
    »Als Sie den Schuss gehört haben?«
    Duane zuckte die Achseln. »Nichts. Ich hab nur dagestanden, bis der Schiedsrichter uns aufgefordert hat, weiterzuspielen.« »Sie haben den Platz nicht verlassen ?« »Nein.«
    Der junge Polizist schrieb mit, ohne zwischendurch aufzublicken.
    »Und was haben Sie dann gemacht?«, fragte Dimonte. »Wann?«
    »Nach dem Match?«
    »Ich hab ein Interview gegeben.«
    »Wem?«
    »Bud Collins und Tim Mayotte.« Der junge Polizist sah einen Moment verwirrt auf. »Mayotte«, sagte Myron. »M-A-Y-O-T-T-E.« Er nickte und schrieb weiter mit,
    »Worüber haben Sie gesprochen?«, wollte Roland wissen,
    »Hä?«
    »Im Interview. Was haben die Sie gefragt?« Dimonte maß Myron mit herausforderndem Blick. Myron nickte ihm herzlich zu und streckte ihm wie ein Pilot die erhobenen Daumen entgegen.
    »Zum letzten Mal, Bolitar. Hören Sie auf mit dem Blödsinn.« »Ich bewundere Ihre Technik.«
    »Wenn Sie so weitermachen, können Sie sie aus der Zelle weiterbewundern. »Schluck!«
    Roland Dimonte warf ihm noch einen finsteren Blick zu und wandte sich wieder an Duane. »Kennen Sie Valerie Simpson?«
    »Persönlich?«
    »Ja.«
    Duane schüttelte den Kopf, »Nein.«
    »Aber Sie sind ihr schon mal begegnet?«
    »Nein.«
    »Sie kennen sie überhaupt nicht.«
    »So ist es.«
    »Sie haben nie irgendwelchen Kontakt zu ihr gehabt?« »Nie.«
    Roland Dimonte schlug die Beine übereinander und legte seinen Stiefel aufs Knie. Mit den Fingern streichelte er - es war wirklich ein Streicheln - das lila-weiße Schlangenleder als wäre es ein Haustier. »Und Sie, Miss?«
    Wanda wirkte überrascht. »Wie bitte?«
    »Sind Sie Valerie Simpson je begegnet?«
    »Nein.« Ihre Stimme war kaum hörbar.
    Dimonte wandte sich wieder Duane zu. »Haben Sie vor dem heutigen Tag je von Valerie Simpson gehört?«
    Myron rollte die Augen. Dieses Mal jedoch hielt er den Mund. Er wollte es nicht auf die Spitze treiben. Dimonte war nicht so dumm, wie er sich gab. So dumm war

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