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Schlagfertigkeit

Schlagfertigkeit

Titel: Schlagfertigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Noellke
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an die Sache herangehen und sich nicht von der Situation gefangen nehmen lassen (mehr dazu im Kapitel über Komik und Lachen, → S. 137).
Finden Sie absurde Gegenargumente
    Sie können dem Angriff auch dadurch begegnen, dass Sie etwas völlig Widersinniges dagegensetzen, ein unbrauchbares Gegenargument formulieren oder auf einen angeblichen Vorteil hinweisen. Dazu brauchen Sie Fantasie. Überlegen Sie: Was ist an der Sache, die man Ihnen vorwirft, vielleicht gar nicht so schlecht? Wer könnte irgendeinen Vorteil aus der Sache ziehen? Ihr Arzt, das Finanzamt, der Zoo? Werden Sie schneller dadurch, machen Sie jemanden reicher oder glücklicher, sparen Sie Zeit oder Geld, vermeiden Sie dadurch irgendwelche Unannehmlichkeiten? – Letzteres tun Sie übrigens immer. Denn es lassen sich immer irgendwelche Unglücksfälle finden, denen Sie nicht ausgesetzt sind, weil Sie das tun, was man Ihnen vorwirft. Dabei kommt es natürlich nicht auf Logik an, sondern auf Unlogik. Blasen Sie irgend-welche Kleinigkeiten zu riesiger Größe auf und ignorieren Sie alles, worauf es wirklich ankommt. Sonst kommt womöglich noch jemand auf Idee, über Ihr absurdes Gegenargument zu diskutieren.
    Beispiele: Absurde Gegenargumente
    „Ich fand, Sie sind bei Ihrem Vortrag zu sehr an der Oberfläche geblieben.“
    – „Na ja, da konnte ich zumindest nicht untergehen.“
    „Ihr Handy ist ja von vorgestern!“ – „Aber dafür tropft es nicht.“
    „Trink doch nicht so viel! Du ruinierst deine Gesundheit!“ – „Wieso? Ich kenne mehr alte Säufer als alte Ärzte.“ (ein Klassiker; stammt von Rabelais)
    „Du bist einfach zu fett.“ – „Na und? Fett schwimmt oben.“
    „Ihre Haare sind ja gefärbt!“ „– Dafür ist die Länge echt.“
    „Sie sind nicht in der Lage, selbstständig zu arbeiten!“ – „Was soll ich machen? Ich bin nun mal so beliebt bei den Kollegen!“
    Tipp
    Absurde Gegenargumente sind nur sinnvoll, wenn es nichts zu diskutieren gibt. Berechtigter Kritik sollten Sie damit nicht ausweichen.
Machen Sie sich maßlos herunter
    Eine weitere Spielart vom „absurden Anschluss“ besteht darin, dass Sie sich die Vorwürfe zu eigen machen und sie auf eine absurde Größe aufblasen. Sie rechtfertigen sich nicht, geben keine Begründung für Ihr Verhalten, was womöglich endlose Diskussionen auslösen würde. Stattdessen springen Sie auf die Klage auf und verstärken sie. Nach Möglichkeit, bis sie komisch wird. Im günstigsten Fall lacht Ihr Gegenüber entspannt mit. Im ungünstigsten Fall lachen Sie allein. Und das ist manchmal auch nicht das Schlechteste, oder?
    Beispiel: Ein teuflischer Plan
    Günter Holzer und Ingomar Löwe sind verabredet. Ingomar Löwe kommt pünktlich. Günter Holzer erscheint drei Minuten später. Ingomar Löwe beklagt sich: „Wieso lässt du mich eigentlich immer warten?“ Günter Holzer erwidert: „Ganz einfach: Ich wollte dir mal so richtig eins auswischen. Ich bin extra zu spät von zu Hause losgefahren. Gestern Abend habe ich den Wecker extra drei Minuten vorgestellt, meiner Frau habe ich ein besonders starkes Schlafmittel gegeben. Und jetzt dieser Triumph, dich drei Minuten schmoren zu lassen!“
    Diese Taktik ist nur dann sinnvoll, wenn Ihnen Vorwürfe gemacht werden, die einfach lächerlich sind. Entweder ist die Sache eine Lappalie oder Sie haben die Sache schon hundertmal erklärt. Dann sind Sie mit diesem „absurden Anschluss“ einfach unangreifbar, denn der andere kann Sie schlechterdings nicht mehr attackieren, wenn Sie sich selbst noch stärker runtermachen. Auf der anderen Seite ist diese Technik durchaus eine „harte Technik“, mit der Sie sich Feinde machen können. Denn es gibt wenig, was so kränkend ist wie die Verweigerung von Kommunikation.
Übertreiben Sie hemmungslos
    Ganz ähnlich funktioniert die letzte „absurde“ Technik, die wir Ihnen vorstellen: Sie nehmen das Gesagte auf und setzen noch eins drauf. Nach dem Motto: „Das ist ja noch gar nichts.“ Wenn Ihnen jemand vorwirft, dass Sie zu viel rauchen, sagen Sie: „Ich qualme so viel, dass sie mir jeden Tag eine Lunge rausnehmen, um damit die Straße zu teeren.“ Oder jemand ermahnt Sie, Strom zu sparen und Ihren Computer nicht so oft abzuschalten (weil jedes Hochfahren so viel Energie „frisst“). Dann geben Sie ihm zu verstehen, dass Sie leider so viel Strom verpulvern, dass Ihretwegen ein eigenes Atomkraftwerk gebaut werden musste.
    Üben Sie: Spielen Sie absurdes Theater
    Versuchen Sie für die

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