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Schlangen im Paradies

Schlangen im Paradies

Titel: Schlangen im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Mietshaus in Brooklyn, in dem er aufgewachsen war. Vielleicht hätte er dort bleiben sollen …
    Min und der Baron erschienen auf der Veranda. Syd merkte sofort, wie mitgenommen Min aussah. Ihr Gesicht wirkte mas-kenhaft starr, wie jemand, der Augenzeuge eines Unfalls wurde und das Gesehene nicht fassen kann. Wieviel hatte sie erraten?
    Er verschwendete keinen Blick auf Helmut, sondern wandte den Kopf Cheryl und Ted zu, die den Weg hinaufkamen. Syd durch-schaute Ted. Er hatte sich immer schuldbewußt gefühlt, weil er Cheryl wegen Leila fallengelassen hatte, aber es war offensichtlich, daß er die Beziehung nicht erneuern wollte. Offensichtlich für jeden, nur nicht für Cheryl.
    Was zum Teufel hatte sie mit diesem dämlichen Gefasel gemeint von einem «Beweis», daß Ted unschuldig war? Worauf wollte sie jetzt hinaus?
    «Guten Morgen, Mr. Melnick.» Er drehte sich um und sah Alvirah Meehan, die ihn anstrahlte. «Warum ziehen wir nicht einfach gemeinsam los?» fragte sie. «Ich weiß doch, wie enttäuscht Sie darüber sein müssen, daß höchstwahrscheinlich Margo Dresher die Amanda spielen wird. Ich sag Ihnen, die machen da einen furchtbaren Fehler.»
    Syd merkte nicht, wie eisern er ihren Arm umklammert hatte, bis er sie zurückzucken sah. «Entschuldigen Sie, Mrs. Meehan, aber Sie haben ja keine Ahnung, wovon Sie reden.»
    Zu spät wurde Alvirah klar, daß nur Insider diesen Tip erhalten hatten – der Reporter vom Globe, mit dem sie zusammenar-beitete, hatte sie gebeten, Cheryl Manning zu beobachten, wenn sie die Nachricht erfuhr. Ihr war ein schlimmer Ausrutscher un-terlaufen. «Ach, liege ich da falsch?» fragte sie. «Vielleicht hab ich bloß das mißverstanden, was mein Mann mir erzählt hat, irgendwas von einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Cheryl und Margo Dresher soll in der Zeitung gestanden haben.»
    Syd schlug einen vertraulichen Ton an. «Würden Sie mir wohl einen Gefallen tun, Mrs. Meehan? Reden Sie bitte mit keinem darüber. Es stimmt nicht, und Sie können sich ja vorstellen, wie das Miss Manning aufregen würde.»
    Cheryl hatte die Hand auf Teds Arm gelegt. Was immer sie gesagt haben mochte, sie hatte ihn jedenfalls zum Lachen gebracht. Sie war eine unwahrscheinlich gute Schauspielerin, aber nicht gut genug, um Gelassenheit zu bewahren, wenn ihr die Rolle der Amanda entging. Und sie würde auf ihn losfahren wie eine Straßenkatze. Als Syd hinüberschaute, winkte ihm Ted lässig zu und joggte dann in Richtung Eingangstor.
    «Guten Morgen allerseits», dröhnte Min, ein zweckloser Versuch, den gewohnten Elan zu markieren. «Machen wir uns auf den Weg. Vergessen Sie bitte nicht – flottes Tempo und tief durchatmen!»
    Alvirah trat zurück, als Cheryl sie einholte. Auf dem Weg, der in den Wald führte, schlossen sie sich den übrigen an. Syd blickte prüfend nach vorn, um festzustellen, wer sich zu wem gesellt hatte. Craig ging neben Henry Bartlett, dem Anwalt. Unmittelbar hinter ihnen die Gräfin samt Gefolge. Der Tennis-Profi und seine Freundin hielten Händchen. Der Showmaster hatte seine derzeitige Gespielin bei sich, ein zwanzigjähriges Fotomodell.
    Die verschiedenen anderen Zweier- oder Dreiergruppen kannte er nicht.
    Als Leila Cypress Point zu ihrem Stammsitz erkor, hat sie ihm Geltung verschafft, dachte Syd. Man wußte nie, wann man sie hier antreffen würde. Min braucht einen neuen Superstar. Ihm war nicht entgangen, wie gebannt sich alle Blicke auf Ted gerichtet hatten, als er losjoggte. Ted war ein Superstar.
    Cheryl war sichtlich in Hochstimmung. Das dunkle Haar umwogte ihr Gesicht. Über den riesigen bernsteinfarbenen Augen wölbten sich kohlschwarze Brauen. Den üppigen Mund umspielte ein verführerisches Lächeln. Sie begann vor sich hin zu summen – «That Old Feeling …» Die hohen, spitzen Brüste zeichneten sich unter dem Jogginganzug ab, als wäre er eine zweite Haut.
    «Wir müssen miteinander reden», teilte Syd ihr leise mit.
    «Schieß los.»
    «Nicht hier.»
    Cheryl zuckte die Achseln. «Dann eben später. Mach kein so miesepetriges Gesicht, Syd. Tief durchatmen. Das vertreibt bos-hafte Gedanken.»
    «Gib dir keine Mühe, bei mir den besorgten Kumpel zu mimen. Wenn wir zurückkommen, schaue ich bei dir rein.»

    «Was soll der Quatsch?» Cheryl wollte sich offenkundig nicht die Laune verderben lassen.
    Syd warf einen Blick zurück. Alvirah war unmittelbar hinter ihnen. Er konnte beinahe ihren Atem im Nacken spüren.
    Er kniff Cheryl warnend in den Arm.
    Als sie die Straße

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