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Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Titel: Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.B. Sasori
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schon, wie lange die Narkose bei einem Typen wie dem hier hielt? Besser, sie verschwand schleunigst. Aber vorher gab es noch einen Abschiedskuss. In den Genuss solch fantastischer Lippen würde sie so schnell nicht mehr kommen.
     Die schlaffe Zunge, die spitzen Zähne ... Ihr Herz setzte aus. Was um Henker war das? Sie drückte den Mund weiter auf. Rechts und links im Oberkiefer prangten nadelspitze Zähne. Sie sahen aus wie ... Mein Gott, natürlich! Der Kerl hatte Schlangenaugen, der Bruder steckte zur Hälfte in einer Schuppenhaut, dann waren das hier unter Garantie auch Schlangenzähne. Mit Giftdrüsen oder ohne?
    Wo war der verdammte coffee to go Becher hin? Im Fußraum, dreckig. Eine grobe Reinigung mit Mineralwasser musste reichen. Hatte sie nicht eine Kotz-Tüte für den Notfall eingesteckt? Im vorderen Fach dieses verflixten Rucksackes? Vivienne riss ihr Haargummi aus dem Zopf, spannte die Tüte über den Becher und fixierte sie mit dem Gummi. Sie drückte seine Kiefer auseinander, presste die Folie gegen die Zähne, bis sie sie durchstachen. Ein durchsichtiger, leicht gelblicher Tropfen sammelte sich an der Zahnspitze. Sie hatte es gewusst. Giftzähne. Wegener wäre begeistert, würde ihr eine Doktorarbeit anbieten. Nein, besser nicht. Der Kerl starb bald, so wie er ausgesehen hatte.
    Ein zweiter Tropfen löste sich. Erst am linken, dann am rechten Zahn. Kam noch mehr? Sah nicht so aus. Ob es etwas half, wenn sie den Kopf dieses Kerls schüttelte? Da, noch ein Tropfen pro Zahn. Vivienne zog die Flüssigkeit in eins der Blutabnahmeröhrchen. 0,5 Milliliter, immerhin.
    Okay, jetzt nichts wie weg und nur nicht vor Stress den Rückwärtsgang nehmen, dann war der Kerl Mus. Sie stürzte ins Auto, verpackte die Proben in der Kühlbox und drehte den Schlüssel. Nur abhauen! Nicht umsehen. Wenn Wegener berühmt wurde, wurde sie es auch. Hey, das lieferte Stoff für einen Wissenschaftskrimi. Vielleicht wurde diese Story verfilmt, vielleicht wurde sie dafür interviewt. Oder getötet.

***
     
    Ein silbriges Aufblitzen, wenn ein Sonnenstrahl auf den Löffel traf. Schwierig, Licht zu malen. Dann blieb diese winzige Stelle am Löffelstiel eben weiß. Laurens schraffierte die Umgebung dafür dunkler. Gar nicht so schlecht. Konnte so bleiben.
    Samuel rührte in seinem Tee und der Lichtklecks tanzte über die Wand. „Was ich dich fragen wollte ...“ Ein kleines Zucken im Mundwinkel wurde zu einem Lächeln. Aber warum sah es schüchtern aus? Laurens krümmte die eben noch gerade Mundlinie mit einem dickeren Strich.
    „Wenn ich ein Frosch wäre, würdest du mich dann so lange küssen, bis ich ein Prinz würde?“ Samuel sah hoch, wich Laurens ’ Blick aus und beobachtete Erin, die mittlerweile Zwiebeln schnitt und dicke Tränen aufs Schneidbrett tropfte.
    Oh Mann, das konnte unmöglich sein Ernst sein. „Du bist kein Frosch. Du bist ein Seeungeheuer.“ Dessen Ohr zu weit aus den Haaren herausschaute. Laurens zeichnete eine Strähne darüber. Besser.
    „Gelten für die andere Regeln?“ Samuels Augenbrauen schoben sich zusammen. Nein, Laurens würde jetzt nicht zum zigsten Mal die Mimik ändern.
    „Guck mal wieder so, wie vorhin.“ Irgendwie praktizierte Samuel zu viel Dynamik in seiner Versunkenheit.
    Samuel leckte den Löffel ab und zuckte die Schulter. „Schade. Ich hätte mich gern von dir zum Prinzen küssen lassen.“ Dieser Hauch Resignation in der Stimme und der Anflug von Melancholie in Samuels Blick. Laurens legte den Stift weg. Samuel war zu schön für eine schnöde Zeichnung.
    Bevor Laurens reden konnte, musste er seinen persönlichen Frosch im Hals wegräuspern. „Du hast gestern erlebt, was ich bereit bin, für dich zu tun. Aber deine Schuppen hast du immer noch.“
    Samuel nickte mit gerunzelter Stirn, als würde er ernsthaft über dieses Problem nachdenken. „Dann anders gefragt. Würdest du mich auch lieben, wenn ich normal wäre?“
    „So wie ich?“
    „Du bist nicht normal. Du bist mein Wunder.“
    Eigentlich hatte Laurens zum Stift greifen und weiterzeichnen wollen. Plötzlich ging das nicht mehr. Samuels Worte nisteten sich in seinem Herz ein, wuchsen dort zu etwas Großem und Bedeutendem heran. Er war Samuels Wunder. Das war zu schön, um trockene Augen zu behalten. Laurens schüttelte ein paar Strähnen ins Gesicht. Lange Haare zu haben, war in solchen Momenten praktisch.
    Samuel streckte seine langen Beine unter dem Tisch aus und wartete auf eine Antwort. Konnte Erin nicht kurz aufs Klo

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