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Schlangenhaus - Thriller

Schlangenhaus - Thriller

Titel: Schlangenhaus - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag
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es sich so an, wenn einem gerade das Herz brach? Großer Gott, Clara, reiß dich zusammen!
    »Ich weiß es nicht genau«, fing ich an. Wie viel konnte ich ihr erzählen? »Haben Sie ein Telefon, das funktioniert?«
    »Nein. Vor einer Stunde hat es die Leitungen erwischt. Kurz nachdem Matt einen Anruf gekriegt hatte. Ich bin auf unseren beiden Handys nicht durchgekommen. Matt hat natürlich ein Funkgerät, aber das hat er mitgenommen.«
    »Hören Sie zu, es ist wirklich wichtig. Haben Sie irgendeine Ahnung, wer ihn angerufen hat oder wo er hingegangen ist?«
    Jetzt furchte sie die Stirn, bemerkte meine ängstliche Beklommenheit und überlegte, ob es richtig gewesen war, mich hereinzubitten. »Ja«, antwortete sie langsam. »Ich war selbst am Telefon. Wie war der Name noch – Chris, Collin …«
    »Clive?« Nein, bitte nicht…
    »Ja, genau. Klang, als ob er sich über irgendwas unheimlich aufregen würde. Wollte, dass Matt sofort kommt. Matt hat ein paar Minuten mit ihm geredet und ist dann losgezogen. Er hat sein Auto genommen, wahrscheinlich nur wegen dem Regen. Er kann ja nicht aus dem Dorf raus, nicht wahr?«
    »Nicht so ohne Weiteres«, brummte ich und dachte scharf nach. »Und das war vor einer Stunde?«
    »So ziemlich. Hören Sie, muss ich –«
    »Versuchen Sie’s weiter auf dem Handy. Versuchen Sie, Matts Kollegen zu erreichen. Fragen Sie nach DI Tasker. Sagen Sie ihm, Clara Benning ist wieder im Dorf. Das sollte ihm Beine machen.« Rachel starrte mich kurz an, dann drehte sie sich zu einem kleinen Tisch um. Ein Stift und ein Notizblock lagen darauf, und sie begann zu kritzeln. »Und sagen Sie ihm, er soll sich mit seinen Kollegen in Devon über Ulfred Dodwell und das Two Counties Psychiatric Hospital unterhalten. Können Sie sich das merken?«
    »Clara Benning, Ulfred Dodwell, Two Counties. Alles klar.« Rachel musterte mich wachsam, fragte sich, was für eine Irre sie da ins Haus gelassen hatte.

    »Danke. Und sagen Sie ihm, wenn er zum Steinbruch in Rickston rauffährt und meinen Reifenspuren nach Nordosten folgt, dann kommt er ins Dorf.«
    »Okay.« Rachel trat von dem Tisch weg und ging auf die Tür zu. Sie wollte mich loswerden. Doch sie würde wahrscheinlich tun, worum ich sie gebeten hatte.
    »Und wenn irgendjemand anderes vor der Tür steht, machen Sie nicht auf, solange Sie nicht sicher sind, dass Sie wissen, wer es ist.«
    »Keine Sorge«, erwiderte sie und schüttelte energisch den Kopf. »Ganz bestimmt nicht.«

    Ich rannte, als wären die Höllenhunde mir auf den Fersen. Matt war seit einer Stunde verschwunden. Er hatte einen Anruf von Clive bekommen, der erregt geklungen hatte, und hatte daraufhin das Haus verlassen. Ich erreichte den steinernen Torbogen des Gutshauses und rannte in den kopfsteingepflasterten Hof, der dahinter lag. Dann zwang ich mich, stehen zu bleiben, wieder zu Atem zu kommen und mir einen Plan zurechtzulegen.
    Das mittelalterliche Gebäude umschloss mich. Bogenfenster, nichts als Schwärze dahinter, starrten von allen Seiten herab. Hinter jedem konnten spähende Augen verborgen sein. In dem kleinen Garten waren jahrhundertealte Eibenbäume zu pilzförmigen Skulpturen geformt worden. Geeignete Verstecke für jeden, der auf der Lauer liegen wollte. Ich zählte vier dicke hölzerne Türen, einschließlich der zweiflügligen in der Mitte der Vorderseite. Jede davon konnte sich im Nu öffnen.
    Drei Autos waren vor dem Eingang geparkt. Ein dunkler Jaguar, von dem ich glaubte, dass ich ihn öfter im Dorf gesehen hatte und der wohl Clive Ventry gehörte, und ein kleiner silberner Kombi, der auffällige Ähnlichkeit mit dem Auto hatte, das an jenem Abend hinter mir gefahren war, als ich das erste Mal bei Sean auf dem Undercliff gewesen war. War mir
jemand aus diesem Haus dorthin gefolgt? Außerdem stand dort noch ein schwarzer Golf. Der Wagen, in dem Matt mich gestern nach Hause gefahren hatte, war ein dunkler VW gewesen. Ich ging zur Fahrertür hinüber und öffnete sie. Ein Autoradio, das nicht aussah, als gehöre es in ein Zivilfahrzeug, und auf dem Teppich lag die rote Aktenmappe, an die ich mich erinnerte. Es war Matts Auto.
    Rasch schritt ich über das Kopfsteinpflaster zum Haus. Ich spähte durch ein Fenster, dann durch ein anderes. In dem Gutshaus schien es vollkommen dunkel zu sein, ich konnte nicht einmal Kerzenlicht ausmachen.
    Geh hinten herum, sagte mir mein Instinkt. Du hast keine Ahnung, was da drin ist. Wenn du da schon rein musst, dann schieb es so lange auf, wie

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